Gelassene Eltern - zufriedene Kinder. Laura Markham
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Название: Gelassene Eltern - zufriedene Kinder

Автор: Laura Markham

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783867812870

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СКАЧАТЬ wir die beruflichen Anforderungen erfüllt haben, nach Hause gependelt sind und Haushaltspflichten erledigt haben. Noch schlimmer ist, dass in unserer Kultur die Beziehung zu unseren Kindern leicht wegzubrechen droht und sie bereits früh ein großes Pensum von Betreuung und Terminen leisten müssen.

      Aber es gibt Eltern, die ohne viel Drama wunderbare Kinder ins Leben begleiten. Sie scheinen mit ihrer Elternrolle im Reinen. Offenbar gedeihen ihre Kinder mühelos. Wie schaffen sie das? Was genau lässt ihre Kinder zu großartigen Teenagern und Erwachsenen aufblühen? Wäre es nicht toll, wenn du erfährst, wie sie es machen und es bei deinen eigenen Kindern in die Tat umsetzt? Die gute Nachricht: Es ist machbar. Diese Eltern haben ein Geheimnis. Sie haben in ihrem Kopf sogar ein geheimes Innenleben. Sie sprechen anders mit ihren Kindern, auch mit sich selbst. Sie nähern sich der Erfahrung des Elternseins von einer ganz neuen Perspektive. Vielleicht könnte man von einigen wichtigen Aha-Momenten sprechen, die die Art und Weise verändert haben, wie sie Kinder ins Leben begleiten. Dieser Perspektivenwechsel verwandelt ganz und gar, wie wir unsere Kinder wahrnehmen und auf sie eingehen, aber wir können ihn auf drei Hauptprinzipien verdichten. Große Ideen, aber für alle Eltern einfach und nachvollziehbar.

      DREI HAUPTPRINZIPIEN

      1. Selbstregulation

      Die meisten Eltern glauben Folgendes: Wenn sich unser Kind einfach »ordentlich benimmt«, dann könnten wir als Eltern auch unsere Fassung wahren. In Wahrheit ermöglicht uns erst die Regulation der eigenen Emotionen und Handlungen, in der Elternrolle Gelassenheit zu entwickeln. Letztlich können wir unsere Kinder nicht steuern und ebenso wenig bestimmen, wie das Schicksal die Karten mischt – aber unsere eigenen Handlungen können wir sehr wohl steuern. Beim Elternsein geht es nicht darum, was unser Kind tut, sondern, wie wir darauf antworten. Eigentlich spielt sich das meiste, was wir unter Erziehung verstehen, nicht zwischen Eltern und Kind, sondern im Inneren des Elternteils ab. Braut sich ein Sturm zusammen, wird die elterliche Reaktion diesen entweder stillen oder in einen ausgewachsenen Tsunami verwandeln. Um so ruhig zu bleiben, dass wir mit all dem kindlichen Verhalten konstruktiv umgehen – und mit den stürmischen Emotionen, die dahinterstecken – müssen auch wir wachsen. Wenn es uns gelingt, jene Momente, in denen unsere Knöpfe aktiviert werden, zum Reflektieren zu nutzen und nicht einfach reagieren, dann können wir ein Gespür dafür entwickeln, wann wir aus dem Gleichgewicht geraten und uns wieder zurückholen. Diese innere Arbeit ist das Schwierigste überhaupt, aber genau das befähigt dich dazu, schrittweise zu einer gelasseneren Mutter oder einem gelassenerem Vater zu werden.

      Hier besteht der Aha-Moment darin, dass die gelassene Präsenz eines Erwachsenen bei einem Kind einen viel tieferen Eindruck hinterlässt, als es das Anschreien je bewirken könnte. Deine emotionale Selbstregulation – ein etwas ausgefallener Begriff für deine Fähigkeit ruhig zu bleiben – erlaubt es dir, alle Menschen in deinem Leben ruhig, respektvoll und verantwortungsbewusst zu behandeln. So wachsen Kinder heran, die emotional reguliert, respektvoll und verantwortungsbewusst sind. Im ersten Teil dieses Buches bekommst du Werkzeuge an die Hand, um deine Emotionen auszugleichen, auch an jenen Tagen, an denen dein Kind alle deine Knöpfe aktiviert.

      2. Förderung von Verbindung

      Kinder blühen auf, wenn sie sich verbunden und verstanden fühlen. Erfolgreiche Elternschaft hängt vor allem von der Verbindung zu deinem Kind ab. Punkt. Ansonsten bleibt unser Einfluss gering (»Meine Kinder hören einfach nicht!«) und Elternsein wird zu einer erschöpfenden, undankbaren Aufgabe.

      Kinder müssen sich mit ihren Eltern eng verbunden erleben, sonst fühlen sie sich nicht völlig geborgen und ihr Gehirn arbeitet nicht gut genug, um Emotionen zu regulieren und die elterliche Führung anzunehmen. Richtet man also das Hauptaugenmerk zuerst auf die Verbindung, dann wachsen Kinder heran, die nicht nur zufriedener, sondern auch umgänglicher sind. Bereit für den Aha-Moment? Genau diese liebevolle, herzerwärmende Verbindung lässt die Freude ins Elterndasein zurückkehren. In Teil zwei dieses Buches wirst du sehen, wie du die Verbindung zu deinem Kind angenehmer und stärker machen kannst.

      3. Coaching statt Kontrolle

      Junge Menschen rebellieren ebenso wie Erwachsene gegen Gewalt und Kontrolle. Zum Glück sind sie immer für unseren Einfluss offen, solange sie uns achten und sich mit uns verbunden fühlen. Kinder entwickeln sich zu wunderbaren Erwachsenen, wenn wir ihnen vermitteln, wie sie mit Emotionen umgehen, ihr Verhalten regulieren und Meisterschaft entwickeln – anstatt von ihnen durch Kontrolle sofortige Fügsamkeit zu fordern. Fürsorgliche Eltern wissen, dass das, was sie heute tun, ihr Kind in seiner Entwicklung entweder fördern oder bremsen wird. Sie »coachen« Emotionen, damit ihr Kind die notwendige emotionale Intelligenz entwickelt, um seine Gefühle zu regulieren und überlegte Entscheidungen zu treffen. Sie greifen eher zu empathischen Grenzen, anstatt zu Strafen, um bei den Kindern die Entwicklung von Selbstdisziplin zu coachen und nicht einfach Gehorsam zu erzwingen. Sie lassen sich von Grundwerten leiten, machen also auch keine Kompromisse, wenn es um respektvollen Umgang oder Zeit für die Familie geht. Sie regen sich aber auch nicht über Kleinigkeiten auf. Das bringt gelassenere Eltern und zufriedene Kinder hervor. Dieser Ansatz wirkt sowohl lang- als auch mittelfristig. Teil drei dieses Buches wird dir zeigen, weshalb – und was du für solch eine Entwicklung bei deinem Kind tun kannst.

      Die meisten Elternbücher konzentrieren sich darauf, das Verhalten des Kindes zu verändern. Und ja, dieses Buch wird dir helfen, dein Kind dabei zu unterstützen, sich zu seinem oder ihrem besten Selbst zu entwickeln. Aber wir gehen dies aus der Perspektive unserer drei Hauptprinzipien an:

      Selbstregulation, Förderung von Verbindung und Coaching statt Kontrolle. Du wirst merken, dass sich diese drei Hauptprinzipien wie ein roter Faden durch dieses Buch ziehen. Da du mit deinen eigenen Triggern und Emotionen zurechtkommen musst, um dich mit deinem Kind zu verbinden, wirst du im Verlauf des Buches immer wieder auf Erinnerungen zur Selbstregulation stoßen, damit du dich wieder ins Gleichgewicht bringst, bevor du bei deinem Kind eingreifst. Weil die Verbindung zu ihm im Mittelpunkt gelassener Elternschaft steht, liegt der Schwerpunkt des Buches durchgehend darauf, mit deinem Kind eng verbunden zu bleiben, ob du es nun in der Früh aus dem Haus lotsen oder davon abhalten willst, seinen Bruder zu schlagen.

      Im dritten und längsten Abschnitt des Buches – Coaching statt Kontrolle – steht dein Kind im Mittelpunkt. Aber anstatt Tipps, um sein Verhalten mithilfe von Strafe und Bestechung zu steuern oder zu manipulieren, bekommst du Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie du dein Kind so coachen kannst, dass du sowohl seine kurzfristige wie auch langfristige Entwicklung zu einem selbstsicheren, resilienten, selbstbeherrschten und emotional intelligenten Menschen förderst. Wir legen das Hauptaugenmerk auf die täglichen Interaktionen mit deinem Kind, die in drei grundlegende Kategorien fallen, die jeweils in einem eigenen Kapitel behandelt werden. Hier ist eine Vorschau:

      • Emotionscoaching. Das Gehirn junger Kinder ist ebenso wie der Körper noch im Wachstum. Also hat das für die Logik zuständige Gehirnzentrum noch nicht gelernt, wie heftige Gefühle gemäßigt werden. Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht: Ständig vermitteln wir unseren Kindern Botschaften über Gefühle und vermitteln damit, dass wir sie entweder für gefährlich oder einfach für einen Teil des Menschseins halten.

      • Liebevolles Anleiten. Kinder sind in dieser großen und verwirrenden Welt auf unsere Anleitung angewiesen. Leider wird den Eltern durch eigene Kindheitserlebnisse und kulturelle Prägung vermittelt, dies mithilfe von Strafe, Zwang und Kontrolle zu tun. Anstatt zu drohen (»Ich zähle bis drei …«) oder zu manipulieren, packen wir das Verhalten deines Kindes an der Wurzel, nämlich an den darunterliegenden Gefühlen. Ich möchte dir dabei helfen, diese Gefühle anzugehen und die emotionale Intelligenz deines Kindes zu fördern. So kann es lernen, seine eigenen Emotionen und somit sein Verhalten zu steuern. Dadurch entsteht Selbstdisziplin. Wenn du einen positiveren Ansatz für mehr Disziplin suchst, der Kindern dabei hilft sich kooperativ verhalten zu wollen, dann ist dieses Kapitel für СКАЧАТЬ