Gelassene Eltern - zufriedene Kinder. Laura Markham
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Название: Gelassene Eltern - zufriedene Kinder

Автор: Laura Markham

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783867812870

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СКАЧАТЬ es, dich gut zu fühlen. Und dein Kind verdient dein Bestes und nicht das, was am Bodensatz noch von dir übrig ist.

      • Halte jedes Mal inne, wenn du merkst, dass du nachtragend oder gereizt wirst. Frage dich: »Was brauche ich gerade, um im Gleichgewicht zu bleiben?«, dann versorge dich damit, egal, ob dein Kind anwesend ist oder nicht. (Fünf Minuten auf der Treppe ausruhen und dem Vogelgezwitscher lauschen? Ein Glas Wasser? Fünf Minuten zu mitreißender Musik tanzen?). Wenn du es nicht sofort tun kannst, verabrede dich mit dir selbst für später (Ein Bad, sobald die Kinder im Bett sind? Ein Glas Wein mit deinem Ehepartner? Heute früher Schlafengehen?).

      • Finde heraus, welche Tageszeiten herausfordernd sind und überlege dir, was du tun kannst, damit du sie gut überstehst. Es ist dein Leben und du bist dafür verantwortlich, egal ob es sich danach anfühlt oder nicht. Wenn du dich weiterhin als Opfer fühlst, hilft es deinen Kindern nicht weiter. Erschöpft dich das Abendritual? Verändere etwas, ob das nun heißt, dass du dir die Verantwortung dafür stärker mit deinem Ehepartner teilen willst, früher damit anfängst, gut sichtbar einen Ablaufplan aufhängst, selbst früher schlafen gehst oder eine Tasse Tee genießt, während du deinem Kind vorliest.

      • Nimm so oft du kannst, die Schönheit und Freude jedes Augenblicks in dir auf. Hör auf zu hetzen und schwelge im Lachen deines Kindes, dem Duft seines Haars, seiner Freude darüber, wenn es etwas Neues gemeistert hat. »Die Fülle zu genießen« lässt deine Seele auftanken. Wenn du ganz und gar präsent bist, inspiriert das deine Kinder, sich mit dir zu verbinden und zu kooperieren. Und es heilt dich davon, dich auf dem Altar der Elternschaft zu opfern.

       Innerhalb eines einzigen Monats habe ich an meiner Tochter große Veränderungen beobachtet. Gelingt es mir nämlich, ruhig zu bleiben und die Situation in ein Spiel oder einen Scherz zu verwandeln, während ich weiterhin die Regeln durchsetze, bekommt sie keinen Wutanfall. Sie folgt besser, wenn ich »Nein« sage, und ist einfach zufriedener und umgänglicher. Es kommt wirklich darauf an, dass ich mich besser verhalte, dann tut sie das auch!

      BRIANNA,

      Mutter einer Zweijährigen.

      Oft fragen mich Eltern, wie es gelingen kann, großartige Kinder ins Leben zu begleiten. Mir scheint, dass dabei die wichtigsten Regeln für uns gelten, nicht für unsere Kinder. Wir beginnen damit, dass wir für uns selbst Verantwortung übernehmen und enden mit Verbindung als ultimativer Regel. Bei allem anderen dazwischen geht es um langfristiges Coachen.

      1. Die wichtigste Elternfähigkeit: Reguliere dich selbst. Sorge gut für dich selbst, damit du nicht an deinen Kindern Dampf ablässt. Greife ein, bevor deine eigenen Gefühle außer Kontrolle geraten. Halte deinen Tank gefüllt. Je mehr du dich mitfühlend um dich selbst kümmerst, umso mehr Liebe und Mitgefühl hast du auch für dein Kind. Denke daran, dass dich dein Kind in allem nachahmen wird, was du tust, ob du herumschreist oder abwertende Bemerkungen über deinen Körper machst.

      2. Die wichtigste Elternverpflichtung: Sei Fürsprecher deines Kindes und gib es nie auf. Eine Blume, die nicht gedeiht, schreist du ja auch nicht an: Du wirst sie gießen. Erkenne an, wo sich dein Kind gerade befindet. Gehe auf seine Bedürfnisse ein und nicht darauf, wovon du glaubst, dass es das braucht. Jedes Kind verdient mindestens einen Menschen, der 110 prozentig auf seiner Seite steht. Das heißt nicht, dass dein Kind immer recht hat. Es bedeutet vielmehr, dass dein Kind immer jede zusätzliche Mühe wert ist, dass jedes Quäntchen Liebe, das du in dein Kind investierst, Gutes bewirkt.

      3. Das wichtigste Erziehungsgeheimnis: Entgegen aller darüber verfassten Bücher funktioniert Disziplinierung nicht. Durch Strafe wird das Verhalten deines Kindes immer verschlimmert. Sie zu vermeiden, ist das Wichtigste, was du tun kannst, um verantwortungs- und rücksichtsvolle Kinder großzuziehen. Statt dein Kind zu bestrafen, leitest du es liebevoll an und setzt zwar seinem Verhalten Grenzen, begegnest jedoch seinen Gefühlen immer mit Empathie, auch jenen, die das Kind aufgrund deiner Grenzsetzung fühlt. Sowohl Empathie als auch Anleitung undGrenzen sind wesentlich; nichts davon ist für sich allein ausreichend.

      4. Was Kinder brauchen, dir aber niemand sagt: einen sicheren Ort, um Gefühle auszudrücken, während du »zuhörst«. Wenn du ein Kind so ins Leben begleiten willst, dass es sein Verhalten steuern kann, muss es erst die Emotionen steuern können, die dieses Verhalten antreiben. Und wenn du ein Kind willst, das seine Emotionen steuern kann, dann muss es zuerst wissen, dass es einen sicheren Ort (in deinen Armen) zum Weinen und Toben hat, wo es nicht vorschnell beruhigt wird. Lachen setzt dieselben Spannungen frei wie Weinen, daher ist auch das Spielen ein wunderbarer Weg, um Kinder darin zu unterstützen, ihre Ängste und Enttäuschungen auszudrücken. Kinder, die von klein auf im Umgang mit ihren heftigen Gefühlen unterstützt werden, lernen sehr bald die eigenen Gefühle (und daher auch ihr Verhalten) zu steuern.

      5. Wovon sich dein Kind wünscht, dass du es begreifst: Dein Kind ist eben ein Kind und versucht sein Allerbestes. Rechne mit altersentsprechendem Verhalten, nicht mit Perfektion, und achte auf deine Prioritäten. Dein Kind nimmt vor deinen Augen Gestalt an – es entwickelt sich noch und wird aus fast allem unangemessenen Verhalten herauswachsen. Sein unordentliches Zimmer ist weniger wichtig als sein Verhalten gegenüber dem kleinen Bruder.

      6. Das nützlichste Mantra: Nimm es nicht persönlich. Egal, was dein Kind tut: Dir wird es viel leichter fallen, darauf gelassen zu reagieren, wenn du merkst, sobald dich etwas triggert. Hier geht es aber nicht um dich, sondern um dein Kind, einen sehr jungen Menschen, der sein Bestes tut, um mit deiner Unterstützung zu lernen und zu wachsen. Kultiviere deinen Sinn für Humor. Das wird dir auch bei der Vermeidung von Machtkämpfen helfen. Bestehe nicht darauf, recht zu haben; hilf deinem Kind vielmehr, sein Gesicht zu wahren. Wenn deine inneren Knöpfe aktiviert werden, betrachte das als Gelegenheit, diesen Knopf ans Licht zu bringen, damit er keine Macht mehr über dich hat.

      7. Woran du dich erinnern musst, wenn schwierige Zeiten kommen: Jedes Fehlverhalten hat seinen Ursprung in unerfüllten Grundbedürfnissen. Erfülle die Bedürfnisse deiner Kinder nach Schlaf, Nahrung, Zeit zum Ausspannen, Kuscheln, Verbindung, Spaß, Meisterschaft und Sicherheit. Lass die Kinder im Vorfeld wissen, welches Verhalten du von ihnen erwartest. Kinder wollen erfolgreich sein. Baue ihnen Stück für Stück ein »Gerüst«, mit dessen Hilfe sie das Gewünschte auch bewältigen können. (Tun sie es nicht, ist das ein Beziehungs- und kein Verhaltensproblem.)

      8. Der beste Erziehungsspezialist? Dein Kind. Erlaube ihm, dir vom frühesten Säuglingsalter an, zu zeigen, was es braucht. Höre mit dem Herzen zu. Sei bereit dich zu verändern und zu wachsen – und lerne, diesen Prozess zu genießen.

      9. Das einzig Beständige? Veränderung. Was gestern funktioniert hat, wird morgen nicht mehr gelten, also muss sich dein Erziehungsansatz in dem Maß verändern, wie sich die Kinder entwickeln. Offenbar bekommt jeder von uns das perfekte Kind, das uns zeigt, was wir zu lernen haben.

      10. Das Allerwichtigste: Bleibt miteinander verbunden und entziehe deinem Kind niemals deine Liebe, nicht einmal für einen Augenblick. Schütze vor allem anderen die Beziehung zu deinem Kind. Der tief greifendste Grund, weshalb ein Kind kooperiert, ist der, dass es dich liebt und dir gefallen will. Nur über die Liebe kannst du auf dein Kind Einfluss nehmen. Liebe braucht dein Kind am meisten. Und diese Nähe macht alle Opfer des Elterndaseins wett.

      TEIL ZWEI

      Förderung von Verbindung

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