Tod auf der Massagebank. Joachim Bräunig
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Название: Tod auf der Massagebank

Автор: Joachim Bräunig

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783961456765

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СКАЧАТЬ mit ihrer Jacht vor der Seilzugbrücke, die zur gleichen Zeit wie die Erbauung des Kanals erfolgte, abwarten bis diese sich nach oben bewegte. Diese Seilzugbrücke bildete die Hauptstraße des Ortes und musste bei der Durchfahrt von Booten, ab einer bestimmten Größe, angehoben werden. Dafür wurde die Straße mittels Schrankenbetrieb für die Zeit der Öffnung gesperrt. Die Anmeldung zur Durchfahrt erfolgte mittels Funkkontakt der Schiffseigner mit der Aufnahmestelle. Nachdem die Brücke passiert war, musste die Geschwindigkeit der Boote gesenkt werden, um den Aufbau von starken Wellen zu vermeiden, da nah an den Ufern des Kanals zahlreiche wunderschöne Häuser, sowohl für Urlauber als auch für Einheimische, errichtet worden waren. Dieses Absenken der Geschwindigkeit im Kanal hatte Werner bei der Berechnung der erforderlichen Fahrzeit bis zum Endziel berücksichtig, wobei er nicht die mögliche Wartezeit an der Seilzugbrücke kalkulieren konnte. Nach einem Blick auf seine Uhr sagte er zu der Gesellschaft: „Wir liegen gut in der Zeit.“

      „Jetzt wird es allmählich spannend“, sinnierte Julia.

      „Es ist jetzt kurz vor elf Uhr und ich denke, in zwei Stunden haben wir unser Ziel erreicht“, verriet nun Werner.

      Durch verschiedene Kanalverbindungen war es allen Bootsfahrern möglich, jedes Gewässer der Berliner Seen rund um die Müritz zu erreichen, was besonders an den Wochenenden von zahlreichen Ausflüglern genutzt wurde. Auf den Seen waren die unterschiedlichsten Bootstypen zu sehen, sowohl was Segelboote als auch Jachten betrafen. Viele Urlauber oder Wochenendausflügler waren auch mit kleineren Kanus oder Paddelbooten unterwegs.

      Die Gesellschaft verbrachte ihre Zeit bis zum Eintreffen am Zielort mit Erzählungen von gemeinsamen Erlebnissen oder Anekdoten verschiedener Bekannten, wobei sich die jungen Leute unter Deck in den Schlafraum zurückgezogen hatten, um Karten zu spielen. Die Stimmung war sehr gut und alle rätselten über das Endziel, wobei die Männer, auf Grund der von Werner mitgeteilten Fahrzeit, eine eventuelle Zielortbestimmung durchführten, sich jedoch nicht festlegen wollten, bis ihre Jacht in den Schwielowsee einfuhr. Bis zum Schwielowsee mussten sie mehrere Seen durchfahren, was einige Zeit in Anspruch nahm, aber Werner hatte gut geplant. Die Jacht fuhr zur vorgesehenen Zeit in den Schwielowsee ein und fuhr Richtung der Anlegestelle des Sommerbades „Schwielowsee“. Das Sommerbad war sowohl vom Wasser als auch von Land über die Seilfähre von Caputh erreichbar und von der Anlegestelle der Seilbahn auf der Seite von Geltow war das Bad in circa zehn Minuten Fußweg zu erreichen. Dieses Bad sollte die Atmosphäre einer Karibischen Insel darstellen, was prinzipiell gut gelungen ist.

      Der Eingangsbereich ist mit Natursteinmaterial gestaltet worden. Im unmittelbaren Eingangsbereich zu der Badeanlage befand sich ein kleiner Imbiss, welcher mit ortsüblichen Preisen handelte. Der Badestrand ist mit originalem feinstem Ostseestrand aufgeschüttet worden und war zwanzig Meter breit. Für die Badegäste waren mehrere Liegeplätze gestaltet worden, die entweder mit Stoffschirmen oder mit Strohdach versehen waren, sodass sich die Badegäste im Bedarfsfall vor den Sonnenstrahlen schützen konnten. Die gesamte Anlage erweckte einen sehr gepflegten Eindruck und war, bei entsprechendem Wetter, immer gut besucht. Im hinteren Bereich der Anlage wurde eine Anlegestelle für Boote erstellt, der mittels Pfahlaufbau in den See führte. Diese Seebrücke war gleichzeitig als Gaststättenbereich ausgebaut worden. Im vorderen Bereich der Seebrücke waren zwölf Sitzbereiche mittels sternförmiger stoffbezogener Überdachung geschaffen worden, welche Platz für circa vierzig Personen boten. Daneben befand sich ein Pavillon mit Ankermöglichkeiten für Boote, wobei diese nur nach vorheriger Absprache anlegen durften und im Normalfall nach dem Aussteigen der Gäste den Ankerplatz wieder verlassen mussten und im entfernteren Bereich des Sees ankern durften. Die Gaststätte des Pavillons und auch des vorderen Bereiches der Seebrücke wurde von einem privaten Unternehmen betreut und die Speisen wurden meist vor Ort angerichtet, wobei im wesentlichen Fischgerichte im Angebot waren. Die Bedienung ging sehr elegant gekleidet, die Herren bei entsprechenden Anlässen mit Frack und die Frauen in hellen Kostümen. Die Badeanlage zählte in der Umgebung zu den exklusiven Ausflugsmöglichkeiten und dementsprechend war die preisliche Gestaltung, denn bereits der Eintritt befand sich im gehobenen Segment.

      Werner Geisler hatte sich mit seinen Gästen bei den Eigentümern und den Betreibern der Badeanlage bereits vor längerer Zeit angemeldet und die Pavillonanlage für vier Stunden gemietet. Längere Zeit wollte Werner nicht am Schwielowsee verweilen, denn er hatte für die späten Abendstunden, nach der Rückfahrt vom See nach Wendisch Rietz eine weitere Überraschung geplant. Ihre Jacht legte zur vereinbarten Zeit am Steg der Seebrücke an und sie wurden in aller Form vom Personal begrüßt. Nachdem alle Geburtstagsgäste von der Jacht gestiegen waren, kam der Chef auf Werner zu und sprach: „Ich begrüße sie und ihre Gäste auf das Herzlichste.“

      „Danke, wir haben uns bemüht, zur vereinbarten Zeit anzulegen“, erwiderte Werner.

      „Was auf das Vorzüglichste geklappt hat, aber lassen sie mich zunächst der Jubilarin meine herzlichsten Glückwünsche überbringen“, sagte der Betreiber und schritt auf die überrascht wirkende Julia zu. „Ich möchte ihnen, sowohl in meinen eigenen Namen als auch im Namen meiner Mitarbeiter, zu ihren heutigen Ehrentag meine Glückwünsche überbringen und ihnen für ihre weitere Zukunft alles Gute und vor allem beste Gesundheit wünschen. Gleichzeitig hoffe ich, dass wir ihnen in den nächsten Stunden einen angenehmen Aufenthalt in unserer Anlage bieten. Wir werden uns bemühen, Ihnen all ihre Wünsche zu erfüllen“, sprach er mit würdevollem Gesichtsausdruck. Er nahm die von einem seiner Angestellten übergebenen Blumen und überreichte sie mit strahlendem Blick der Jubilarin.

      Julia Geisler war noch immer beeindruckt von der Überraschung ihres Mannes, denn mit einem Essen auf der mondänen Seebrücke im Sommerbad von Caputh hatte sie in keiner Sekunde gerechnet. Sie hatte schon oft von dieser wunderbaren Anlage gehört, aber niemals einen Besuch geplant. Julia war von der Anlage und der Gestaltung des Geburtstagstisches sowie dem Auftreten des Personals tief beeindruckt.

      „Ich hoffe, dass sie mit der besonderen Herstellung des Menüs einverstanden sind.“

      „Ich lasse mich überraschen“, sagte die angesprochene Julia.

      „Ihr Mann hatte einen besonderen Wunsch, welchen wir ihm gern erfüllen werden, denn ihr Mann hofft und ist sich fast sicher, damit ihren Geschmack zu treffen.“

      „Wenn ich mich umschaue, bekomme ich das Gefühl, die Überraschung zu ahnen.“

      „Wir haben uns größte Mühe gegeben, aber solch eine Überraschung lässt sich nicht verheimlichen. Allerdings entnehme ich ihren Blicken, dass ihr Mann die richtige Wahl getroffen hat.“

      Julia Geisler wandte ihren Blick Richtung Anlegestelle und sah dicken Rauch aufsteigen und sie wusste sofort, dass es sich um einen Räucherofen handelte. Sie war begeisterter Freund von Räucherwaren, wobei ihr am besten geräucherter Aal oder Zander mundete und beide Fischarten belebten den Schwielowsee, sodass der Betreiber erst gegen Mittag die Fische einholen ließ und somit völlig fangfrisch in den Räucherofen hängte, was er gegenüber Julia auch zum Ausdruck brachte. „Sie können sicher sein, dass die geräucherte Ware frisch ist“, betonte er.

      „Mein lieber Werner, diese Überraschung ist dir gelungen“, sagte Julia begeistert.

      „Ich weiß, wie gern du geräucherten Fisch geniest.“

      „Wie bist du auf diesen Ort gekommen?“, fragte Julia.

      „Auf Empfehlung meines Chefarztes.“

      „Wie kommt der zu diesem Ort?“

      „Er hat vergangenes Jahr an diesem wunderschönen Ort die silberne Hochzeit gefeiert.“

      „Du hast alles gut organisiert“, lobte Julia.

      „Ich muss gestehen, dass mir unsere Töchter bei СКАЧАТЬ