Was geschah mit Lotte L. Joachim Bräunig
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Was geschah mit Lotte L - Joachim Bräunig страница 3

Название: Was geschah mit Lotte L

Автор: Joachim Bräunig

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783957446121

isbn:

СКАЧАТЬ Uhr ausgeführt, was die Bilder der Kamera dokumentierten. Zwischen der Tatzeit und der Festnahme lag eine Zeitdifferenz von rund sieben Stunden. Bei einer sofort durchgeführten Hausdurchsuchung wurde kein Teil der Beute gefunden und Claudius Wolle machte bereits bei seiner Festnahme keine Aussage zum Befinden des Diebesgutes, so dass die Beute bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gefunden wurde. Dem Kommissar war es nicht begreifbar, warum Claudius Wolle keine Aussage zum Befinden der Beute geben wollte.

      „Wie viel Bargeld haben Sie erbeutet?“

      „Ungefähr vierzigtausend Euro.“

      „Exakt wissen Sie es nicht?“

      „Nein. Ich habe alles was in der Kasse gewesen ist, die ganz leicht zu knacken war, in den Beutel getan und nur oberflächlich gezählt. Weiter habe ich nicht nach Geld gesucht, da ich das Geschäft schnellstens verlassen wollte.“

      „Sie weigern sich uns mitzuteilen, an welchem Ort Sie die Beute versteckt haben? Ich muss Ihnen sagen, dass Ihnen Ihr Verhalten bezüglich des Aufenthaltsortes der Beute wenig nützen wird, denn Sie werden die nächsten Jahre weder Ihre Freundin noch Ihre Beute wiedersehen. Auf die von Ihnen begangene Straftat stehen einige Jahre Gefängnis, wobei Sie aufgrund Ihres Alters nicht mehr nach Jugendstrafgesetzbuch verurteilt werden. Ich hoffe, Ihnen ist Ihr Verhalten bewusst und ich kann Ihnen nur empfehlen, mit uns zusammen zu arbeiten und damit möglicherweise Ihr zu erwartendes Strafmaß zu mildern. Herr Claudius Wolle, in Auswertung ihrer jetzigen Vernehmung und an Hand der vorliegenden Beweise, einschließlich der Aufnahmen der Kamera im Juweliergeschäft und Ihres Geständnisses, werde ich gegen Sie einen Haftbefehl beim Staatsanwalt beantragen. Sie werden beschuldigt, das Juweliergeschäft Beyer in räuberischer Absicht beraubt zu haben und zu Ihrem Gunsten Bargeld im Wert von ungefähr 40.000 Euro gestohlen zu haben. Ihrer Aussage entsprechend haben Sie die Tat geplant, um sich zu bereichern. Bis zur Vollstreckung des Haftbefehles werden Sie im Justizzentrum vorübergehend in einer Verwahrzelle untergebracht und anschließend schnellstmöglich in eine Strafvollzugsanstalt überstellt. Das Strafmaß wird der Richter festlegen.“

      „Wirkt mein Geständnis strafmildernd?“

      „Darauf habe ich keinen Einfluss“, kam die lakonische Antwort von Schneider.

      Der Kommissar rief einen diensthabenden Beamten zu sich und wies diesen an Claudius Wolle in eine Verwahrzelle zu bringen und bekam zur Antwort, dass gegenwärtig nur ein Diensthabender und die Praktikantin vor Ort sind, da einer der Diensthabende gegenwärtig zur Unterstützung der Kontrollen im Eingangsbereich angefordert worden war. Der Mitarbeiter schlug vor, die Praktikantin für die Unterbringung von Claudius Wolle einzusetzen, da er den gegenwärtig einsitzenden Gewaltverbrecher Ulli Bender, dessen Überführung in eine Haftanstalt für den morgigen Tag vorgesehen war, zur Toilette bringen musste. Der Kommissar war einverstanden und beschäftigte sich nicht weiter mit dieser Problematik. Die Verwahrzellen waren in angrenzenden Räumen eingerichtet und durch ein stählernes verschließbares Gitter von den anderen Räumlichkeiten getrennt. Zum Erreichen dieser separaten Räume mussten das Personal und die Straftäter einen Quergang durchschreiten und damit waren diese Zellen von anderen Bereichen abgetrennt. Der Beamte ging mit der unerfahrenen Praktikantin Richtung der Verwahrzellen und öffnete das Stahlgitter, ohne es wieder hinter sich zu verschließen. Die Praktikantin wies er an auf ihn zu warten, damit sie anschließend gemeinsam die Verwahrung von Claudius Wolle durchführen können. Die Praktikantin blieb im Gang des Traktes stehen und wartete mit Claudius Wolle auf ihren Kollegen, der nach kurzer Zeit mit Ulli Bender im Flur des Zellentraktes erschien. Die Praktikantin hatte sich vor Claudius Wolle gestellt und wollten ihren Kollegen entgegen gehen, wobei sie für einen kurzen Augenblick Claudius Wolle aus ihrem Blickfeld verlor. Der Diensthabende war mit Ulli Bender fast auf gleicher Höhe mit der Praktikantin, als sie plötzlich von Claudius Wolle von hinten mit einem Schlag gegen den Hals niedergeschlagen wurde. Der Diensthabende ging sofort zur Praktikantin und wollte ihr helfen, als er ebenfalls von hinten von Ulli Bender mit einem Schlag niedergestreckt wurde. Claudius Wolle begriff später seine Tat selbst nicht und konnte sich seine Handlungsweise nicht erklären, aber in diesem Augenblick erkannte er eine Chance, der Verhaftung zu entgehen. Ulli Bender schlug nochmals auf den Diensthabenden ein und wollte damit sicher gehen, dass er für einige Zeit bewusstlos sein würde. Die Praktikantin lag gleichfalls bewusstlos am Boden und Ulli Bender ergriff schnell die Schlüssel des Diensthabenden für den Zellentrakt. Die beiden Häftlinge gingen zur Tür und öffneten diese mit der Schüssel des Beamten. Sie konnten den Zellentrakt ungesehen, nachdem sie die Tür wieder hinter sich verschlossen hatten, verlassen und gingen ruhig und gelassen Richtung Ausgang des Justizzentrums. Beim Verlassen des Justizzentrums erfolgten keine Kontrollen und so gelangten beide unbeobachtet aus dem Gelände der Einrichtung. Sie gingen die Hauptverkehrsstraße entlang und hatten noch keinen Plan für ihr weiteres Vorgehen. Nachdem sie sich ihrer Meinung nach weit genug von der Einrichtung entfernt hatten, setzten sie sich auf eine Bank und schauten sich an ohne anfangs ein Wort zu wechseln, bis nach einigen Minuten Claudius Wolle sagte:

      „Wie geht es jetzt weiter?“

      „Wir brauchen zuerst neue Klamotten“, erwiderte Ulli Bender.

      „Hast du Geld?“, fragte Claudius.

      „Nein, du“, kam die Antwort.

      „Einige Euros habe ich einstecken.“

      „Gut, dann müssen wir uns zunächst ein Hemd und eine Hose besorgen.“

      „Heute sind einige Sommermärkte, da bekommen wir bestimmt Kleidung.“

      „Kennst du dich hier aus?“

      „Ja, ich stamme aus Neuruppin.“

      „Gut, dann lass uns dahin gehen. Anschließend müssen wir uns ein Fahrzeug besorgen.“

      „Woher?“

      „Das kläre ich, es wäre nicht das erste Auto was ich aufbreche. Wir sind jetzt ein Team, ob du willst oder nicht und du richtest dich nach meinen Vorschlägen. Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen die junge Polizistin niederzuschlagen?“, fragte Ulli.

      „Ein reiner Reflex, ich kann es nicht erklären, aber ich hatte Angst in den Knast zu kommen und da ich dich gesehen habe, dachte ich du möchtest auch fliehen.“

      „Der Gedanke war richtig, aber das alles so reibungslos abläuft, war kaum vorherzusehen. Wir müssen jetzt unsere Flucht gut planen und dürfen keine Fehler machen, denn in wenigen Minuten oder Stunden wird uns die ganze Polizei jagen, das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.“

      „Wir müssen uns eine Weile verstecken“, erwiderte Claudius.

      „So einfach ist das nicht, mir kannst du das glauben, ich habe diesbezüglich einige Erfahrung.“

      „Warst du schon im Knast?“, wollte Claudius wissen.

      „Nicht erst einmal, aber das ist eine lange Geschichte, die ich dir vielleicht später einmal erzählen werde. Wir müssen jetzt schnell handeln.“

      „Was schlägst du vor?“

      „Wo hast du deine Beute versteckt. Wir brauchen mehr Geld.“

      „Ich habe sie sicher in einer Nachbarsgartenlaube versteckt. Die Polizei hat die Beute nicht gefunden. Da sie auf dem Grundstück meiner Eltern gesucht haben. Die Besitzer des Nachbargrundstückes sind zurzeit in Urlaub.“

      „Dort kannst du die Beute keinesfalls länger liegen lassen. Irgendwann kommen die Besitzer zurück und dann ist die Gefahr der Entdeckung deiner Beute zu groß. Kommen wir unentdeckt СКАЧАТЬ