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und gingen in einem endlosen Strom Hilfesuchender, Neugieriger, Verzweifelter, Kranker, Erlösungssuchender. Alle empfingen sie ausnahmslos seinen Segen und die Antwort, die ihrer Bewusstheit entsprach. So wie das Ausmaß der Zerstörung, der Zerfall der tradierten Strukturen für jeden sichtbar ist, so sind die Kräfte der Verwandlung, die harmonisierenden Kräfte, die an einer Neuschöpfung wirken, ebenso tätig, wenn auch weniger evident. Babaji wies auf diese extrem gepolten Veränderungskräfte hin als Teil der Maya, des göttlichen Gestaltungswillens, der so sein essentielles Wesen zum Ausdruck bringt. So erzählt auch der Mythos vom Quirlen des Weltenmeeres durch die Götter und Dämonen, dass das Urgewässer erst den Nektar und dann das Gift hervorbrachte. Ebenso ist das Wort Gottes das Primäre der Schöpfung und so auch das Mittel, um jede Art der Zerstörung integrieren zu können. Babaji selbst, als Synthese aller Gegensätze, konfrontiert den Schüler immer mit extremen Situationen in seinem Prozess der Bewusstwerdung, in welchem es um die Vergöttlichung menschlicher Anstrengungen als Weg ging. Es war dies auch die Essenz seiner Lehre, die er täglich vorlebte: die Verbindung selbstloser Arbeit, als Dienst an der Erde, am Menschen, mit dem Gebet. Dort, wo der menschliche Wille nicht mehr ausreicht, die eigenen Vorstellungen und Wünsche zu verwirklichen, beginnt die Gnade des Göttlichen entgegenzuwirken, so dass eine geistige Wandlung möglich wird. Die Erde, so sagte er, ist das große Arbeitsfeld, durchdrungen in jedem ihrer Atome von der göttlichen Energie. Das Bewusstsein der Freisetzung göttlicher Kräfte durch selbstlose Arbeit basiert auf der Schau der Schöpfung als einem Ganzen, von dem die Menschheit nur ein Teil ist und die, wie alles Geschaffene, eingebettet ist in diese große Einheit. Dabei ist es nicht genug, als Mensch geboren zu werden, betonte er öfters, sondern was zählt, ist Menschlichkeit. Von einem geläuterten Dasein in Zukunft, nach dem großen Reinigungsprozess, den die Erde gerade durchmacht, sagte er: „Es wird ein allgemeines, weltweites Verstehen geben, eine Nation, eine Religion, die Menschheit wird eine Familie sein." Um der geistigen Zukunft der Erde willen bedarf es des Zusammenwirkens aller Menschen gemeinsamen Glaubens, der Einsichtigen, dass es nur eine Erde gibt, die als Gottes Schöpfung niemandem gehört, sondern allen gleichermaßen. Babajis Aufruf war der des Seins an das Sein: „Entzündet das Licht in euch und dann in eurem Nächsten, in einem nach dem anderen." Babajis Segen, für diejenigen, die reinen Herzens zu ihm kamen, war „mansa phalegi - dein Wunsch sei dir gewährt", da alles Unerfüllte den Lauf der Geschichte bestimmt. Von einigen dunklen, zerstörerischen Kräften der jüngeren Vergangenheit hatte er gesagt, dass sie wiedergekommen seien, weil sie ihre Ziele in ihrem Leben auf der Erde nicht erreicht hätten. Unsere ungelebten Wünsche und Taten bestimmen die Wiedergeburt nach der Lehre des sanatana dharmas, und dies nicht nur als natürlicher Werdeprozess des Lebens auf dem Weg zu seiner Vervollkommnung, sondern auch als ein Unvermögen sich aus allen Verhaftungen zu lösen. „Wahrheit, Einfachheit, Liebe ist meine Lehre", pflegte Babaji zu sagen, wenn man ihn danach fragte. „Gott ist Wahrheit, Wahrheit ist das Allerhöchste, nichts steht über ihr". Einfachheit ist das gelebte Bewusstsein der Relativität und Vergänglichkeit der stofflichen Schöpfung, deshalb empfahl er auch die ständige Übung des Loslösens von der physischen Welt, während man mitten im Leben steht. Babaji sagte auch, dass Gott Liebe und Liebe Gott ist, Liebe als das Bewusstsein, dass alle Kreatur mit Gott eins ist, dass wir alle eins sind; dieses Bewusstsein schließt jegliche Aggression aus. OM NAMAH SHIVAY, das Gebet, was soviel bedeutet wie „ich nehme Zuflucht zu Gott", „Herr, dein Wille geschehe", ist die zentrale Übung, die Babaji empfiehlt. Es ist das Grundthema seiner Verkörperung gewesen, die Schwingung dieses „Mantras des Anbeginns der Schöpfung" in die Welt hinaus und bis in die hintersten Winkel des Bewusstseins zu tragen, sodass es erneut als Impuls für eine Neuschöpfung der Erde wirksam werden kann. „Betet den Namen Gottes eurer Religion, eurer Wahl, doch betet ohne Unterlass, Tag und Nacht, bei allem was ihr tut, indem ihr arbeitend der Schöpfung dient" Dies, so sagte er, ist die beste, wirksamste Methode, Körper und Geist zu reinigen, zu schulen, um Selbstsucht und Trägheit zu überwinden, denn sie führt zum Erkennen der Wahrheit als dem Attribut des Göttlichen schlechthin. So wie es ihm ein Anliegen war, das Bewusstsein des Göttlich im Menschen durch die Konzentration auf seinen Namen zu erwecken, so ging es ihm auch um die Verdeutlichung dessen, dass das Göttliche sich für die Gläubigen aller Religionswege gleichermaßen verkörpert und ihre Wege durch sein Erscheinen zu vereinen sucht. So wird dem Menschen im Werdeprozess der Welt ein hoher Rang als Mitarbeiter am Reiche Gottes, bei der Entstehung einer zukünftigen Erde zugesprochen, die zu realisieren ist durch die ständige Übung der Wirklichkeit Gottes in jedem Augenblick, in allen Dingen zu begegnen, dadurch dass man in der eigenen Tiefe die Tiefe alles Geschaffenen findet. Gott kann man überall in seiner Schöpfung begegnen, denn sie ist inkarniert durch Seine Inkarnation und dies immer wieder neu durch jede neue Verkörperung Seines Bewusstseins. Je tiefer man dem Meister begegnet, umso universeller enthüllt sich sein Einfluss. Babaji war auch gekommen, um all denjenigen, die seine Botschaft erreichen würde - und er wollte, dass sie in die Welt hinausgetragen würde - die Angst zu nehmen, angesichts der erschreckenden, unbegreiflichen Veränderungen, die auf den Menschen unserer Tage zukommen. Die Angst sah er als den größten Feind des Menschen, und er hielt seine Schüler an, mutig und offen für das Abenteuer zu sein. Das Mantra, das er lehrte und dessen größtmögliche Verbreitung er wünschte, sei auch ein Mantra gegen die Angst, nicht nur das, es sei stärker als der Tod. Denjenigen, die den Segen seines Daseins erfuhren, verhalf er zu der Erkenntnis, dass die Umkehr von der betäubenden, lähmenden Angst in überschäumende Freude durch die Erneuerung des Seins mittels der Kraft des Geistes, begründet ist im Wort Gottes: OM NAMAH SHIVAY - damit der Wille Gottes sich vollende.
Der Bewusstseinssprung aus der Begrenztheit heraus kann sich nur durch Loslassen vollziehen, wodurch die Lebensenergie wieder frei fließen kann. Babaji trainierte deshalb auch seine Schüler durch ein schnelles Auswechseln gegensätzlicher Situationen ein stabiles Gleichgewicht zu erlangen: immer mehr in der Wahrheit zu sein, um schließlich ganz frei zu werden.
Babaji ging und gab einen Teil des Feuers inwendig in die Erde, er hinterließ die Übung des Umgangs mit dem Feuer12 als göttliches Symbol dafür, dass alles ewig sich wandelt. „Pinda kacha - shabda sacha - das Fleisch ist vergänglich, das Wort Gottes währet in Ewigkeit - OM NAMAH SHIVAY".
Das immanente Göttliche flieht uns, indem es uns anzieht. Um das individuelle Sein dem göttlichen Sein anzuschließen, lebte Babaji das Beispiel eines allumfassenden Bewusstseins, in welchem sich alles immer wieder neu erschuf. Er vermittelte dem Schüler das Erlebnis des im Leben schon Erlöst-Seins, was er auch hin und wieder wörtlich bestätigte. Was bleibt, ist die Pflicht, die er einem jeden auftrug, ohne Anspruch für sich selbst zu tun.
Nachdem er alles belebt, alles gereinigt hatte, zog er sich, ein Stück sichtbar und greifbar gewordene Unermesslichkeit, wieder zurück in das Göttlich-Ungreifbar-Unsichtbare, aus dem er immer wieder Gestalt wird.
„Ich bin überall - in jedem Atemzug.
Ich bin gekommen, um euch die Erfahrung der Einheit zu lehren, jenseits aller Begrenzung.
Ich werde euch zur wahren Freiheit führen, so wie ihr sie euch nie habt träumen lassen.
Sucht die Freiheit, die euch das Bewusstsein des All-Einen gibt.
Alles was ihr tut, sollte Harmonie sein. Ich bin Harmonie.