Die Venusische Trilogie / Engel weinen nicht. Omnec Onec
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Название: Die Venusische Trilogie / Engel weinen nicht

Автор: Omnec Onec

Издательство: Автор

Жанр: Эзотерика

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isbn: 9783952381564

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      „Nein, das brauchst du nicht. Wir haben Platz. Du weißt, wir haben auch noch einen kleinen Jungen. Er ist vier Jahre alt.“

      Peggy kam aus dem Nachbarraum herein. „Okay, laßt uns essen gehen. Es ist Zeit fürs Abendessen.“

      „Abendessen?“ rief ich. Ich war sicher, daß es Morgen sei.

      „Sicher“, sagte David, „du hast die ganze Nacht geschlafen. Und du mußt wirklich müde gewesen sein, weil du auch den ganzen Tag verschlafen hast.“

      „Wirklich?“ Ich konnte es kaum glauben.

      „Ja“, antwortete er, „dein Onkel brachte dich hierher, und du wirst bei uns bleiben, bis es Großmutter besser geht.“

      Ich vermutete, daß Großmutter wieder sehr krank geworden war und ins Krankenhaus gebracht wurde. Wie man mir sagte, wurde sie ziemlich oft krank.

      Bis Großmutter sich erholt hatte und gänzlich ins Wohnbauprojekt umzog, blieb ich bei meinem Vater und Peggy. Ich ging nie wieder nach Falling Water, außer für kurze Besuche bei anderen Verwandten, die dort noch lebten.

      Während dieser ersten Wochen auf der Erde fürchtete ich nie, daß einer meiner Verwandten zu mir sagen würde: „Du bist nicht Sheila!“ Ich wußte genug über Sheila und sah ihr sehr ähnlich, so daß ich genügend Vertrauen hatte, es durchzustehen.

      Peggy und David waren sehr gut zu mir, und ich genoß es, bei ihnen zu sein. Es störte mich nie, daß Peggy nicht meine eigene Mutter war, weil alle Menschen, bei denen ich lebte, nicht meine eigenen Verwandten waren. Peggy war ein lieber und wunderbarer Mensch, und sie behandelte mich wie ihr eigenes Kind.

      Nach dem Essen besuchten wir an diesem Tag Peggys Mutter Rose und ihre Kinder Jimmy und Janice. Ich fand, daß Janice einfach wunderschön war mit ihren langen blonden Haaren, die ihr über die Schultern fielen. Sie war nur fünf Tage jünger als ich, und wir verstanden uns sehr gut.

      „Sheila, laß uns Filmstars spielen“, schlug sie vor.

      „Was?“ fragte ich, denn das war etwas Neues für mich.

      „Filmstars, weißt du denn gar nichts über sie?“

      „Nein“, sagte ich, „ich war noch nie in einem Film.“

      „Oh richtig. Du hast draußen auf dem Land gelebt“, erinnerte sich Janice und dachte an Falling Water. „Ich bin Doris Day. Nein – ich will Janet Leigh sein. Du bist Doris Day.“

      „Okay“, sagte ich. „Wer ist Doris Day?“

      „Schau, hier ist ein Bild von ihr.“ Janice blätterte in einem Magazin und zeigte schließlich auf ein Foto.

      „Oh, sie ist süß“, sagte ich, „aber kann ich nicht Marilyn Monroe sein, die hier?“

      „Nein, das geht nicht, du siehst nicht aus wie sie. Du bist Doris Day.“

      „Okay“, sagte ich.

      „Tony Curtis ist mein Freund“, erklärte Janice, „und ich denke, du kannst Dean Martin haben.“

      Ich sagte noch einmal okay. Dann begannen wir zu spielen. „Wie machst du das?“ fragte ich.

      „Zuerst mußt du dich zurechtmachen. Hier, zieh eins von den Kleidern meiner Mutter an.“

      Janice muß sich gewundert haben, warum ich so unbedarft war. Ich schätze, sie schob es auf meinen Aufenthalt auf dem Lande in Falling Water.

      Ich fühlte mich lächerlich in dem langen, fließenden Kleid und den hochhackigen Schuhen. Janice legte mir Lippenstift auf, trat einen Schritt zurück und blickte zufrieden drein. „Nun siehst du hübsch aus.“

      „Vielen Dank“, sagte ich. „Du siehst auch hübsch aus.“

      Dann spielten wir Filmstars. Ich lernte, daß man singt, große Autos hat, in Restaurants ausgeht und eine Menge Geld ausgibt.

      Janices Augen leuchteten auf. „Ich sag’ dir was!“ rief sie aus. „Ich werde schauen, ob du mit uns heute Abend in die Vorstellung gehen kannst. Wir wollen ins Kino gehen.“

      „Was werden wir sehen?“ fragte ich aufgeregt. Das klang interessant. Filmstars zu spielen war ein dummes Spiel.

      „The Blob“, sagte Janice. „Der Film soll sehr gruselig sein. Laß mal sehen, ob du mit uns gehen kannst.“

      Janice und ich rannten ins Wohnzimmer. „Peggy, kann Sheila heute Abend mit in die Vorstellung gehen?“ fragte sie. Peggy war Janices ältere Schwester.

      „Hm, ich weiß nicht.“ Sie sah Daddy an.

      David sagte: „Gut, du kannst mitgehen. Es ist in Ordnung. Hier Janice, hier hast du ein paar Dollar. Du kannst Sheila mit ins Kino nehmen.“

      „Das Geld brauche ich nicht“, sagte Janice. „Wir kommen umsonst rein!“

      „Wie machst du das denn?“ fragte Daddy.

      „Jimmie steht draußen, und wir ducken uns unter seinem Arm, während er für sich bezahlt.“ Jimmie war Janices vierzehnjähriger Bruder.

      „Nein, das ist nicht ehrlich. Ihr Mädchen bezahlt bitte“, sagte Daddy. „Hier ist das Geld. Kauf’ Sheila ein paar Cashew-Nüsse, die wird sie mögen.“

      „Die habe ich noch nie probiert“, sagte ich.

      „Ja, ich weiß, weil deine Großmutter dich nicht in die Vorstellung läßt, nicht wahr?“ fragte er.

      „Ich weiß nicht.“

      „Weißt du, sie hält nichts von Filmen, frag’ sie besser nie, ob du ins Kino gehen darfst“, sagte er.

      Das verstand ich nicht. „Warum mag sie sie nicht?“

      „Weil sie eine Christin ist, Liebling, und Christen gehen nicht in Filmvorstellungen.“

      Das ergab für mich immer noch keinen Sinn, aber ich sagte trotzdem okay. Okay war mein Lieblingswort, weil es mich aus allen Schwierigkeiten raushielt. Ich war ein sehr gehorsames kleines Mädchen.

      Diese Vorstellung von Religionen, die den Leuten sagt, was sie tun dürfen und was nicht, erschien mir absurd, und ich erinnere mich, daß meine Tante einmal über dieses Thema gesprochen hatte.

      Als wir uns zum Aufbruch fertigmachten, hielt mich Janice zurück. „Warte eine Minute. So wie du aussiehst kannst du nicht in die Vorstellung gehen.“

      „Wie seh’ ich denn aus?“ fragte ich. Ich fühlte mich gut.

      „Du mußt zuerst den Lippenstift abwischen und das Kleid und die hochhackigen Schuhe ausziehen“, sagte sie.

      Ich lachte. „Oh ja, richtig.“

      Jimmie brachte uns ins Kino und dort bekam ich die zweite Limonade in meinem Leben und auch Popcorn. Popcorn! Das mochte ich sehr und besonders die Cashew-Nüsse.

      „The СКАЧАТЬ