Schöpferisches Schlesien von A bis Z. Suzanna Wycisk-Müller
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Название: Schöpferisches Schlesien von A bis Z

Автор: Suzanna Wycisk-Müller

Издательство: Автор

Жанр: Историческая литература

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isbn: 9783957446541

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СКАЧАТЬ war Forscher, kein Techniker und Kaufmann. Infolgedessen und infolge unglücklicher Umstände gingen seine Betriebe 1815 bankrott. Achard starb verarmt 1821 in Wohlau.

      Seine Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof von Herrnmotschelnitz/Moczydlnica Dworska in der Nähe von Cunern. Die Grabplatte aus dem Jahre 1886 ist zu Ehren des Begründers der deutschen Zuckerindustrie gewidmet.

      Ein Grabstein mit goldener Inschrift zu Ehren Achards ist in der Dauerausstellung zur Geschichte des Zuckers im Kloster Leubus, Wohlau/Klasztor Lubiąż, Wołów zu sehen.

      Der verfallene, evangelische Friedhof in Herrnmotschelnitz wurde mit Mitteln der polnischen Zuckerindustrie und der Südzucker AG wieder hergerichtet und eingeweiht. Er steht unter Denkmalschutz. Ruinen der ersten Zuckerfabrik in Cunern erinnern mit einer Gedenktafel an den Erbauer.

      Das Kompendium der Encyklopedia Wrocławia würdigt Franz Carl Achard mit einem Eintrag.

      Alder, Kurt

      Gedenktafel am Geburtshaus von Kurt Alder in Königshütte/Chorzów, ul. Wolności 59, in polnischer Sprache (Foto und Übersetzung: Autorin, 2012):

       In diesem Haus wurde am 10.07.1902

       Kurt Alder geboren

       Nobelpreiseträger für Chemie

      * 10. Juli 1902 in Königshütte/Chorzów

       † 20. Juni 1958 in Köln

       Chemiker

       1950 Nobelpreisträger für Chemie

      1922 legte Alder das Abitur in Königshütte ab. Danach studierte er Chemie an der Universität in Berlin. Nach einem Jahr Chemiestudium in Berlin setzte Alder das Studium in Kiel fort und legte 1924 seine Diplomprüfung ab.

      1926 promovierte Alder zum Dr. rer. nat. über das Thema „Ursache und Verlauf der Azoester-Reaktion". 1930 habilitierte er sich.

      1936 ging er als Abteilungsleiter zum I.G. Farben-Werk nach Leverkusen und arbeitete an der Weiterentwicklung und Zusammensetzung des synthetischen Gummis Buna.

      1940 wechselte Alder an die Universität Köln und wurde Inhaber des Lehrstuhls für Chemie, der während des II. Weltkrieges nach Marburg verlagert wurde.

      1950 erhielt Alder zusammen mit seinem Lehrer, Prof. Dr. Otto Diels1, den Nobelpreis für „die Entwicklung der Dien-Synthese", die für die Herstellung synthetischer Kunststoffe wichtig ist.

      1949-1950 war Alder Dekan der philosophischen Fakultät an der Universität Köln. Die Wahl zum rector magnificus lehnte Alder 1955 aus gesundheitlichen Gründen ab.

      Zahlreiche Ehrungen und Anerkennungen aus dem In- und Ausland krönten sein Leben für die Wissenschaft, darunter:

       1938 Emil-Fischer-Medaille vom deutschen Chemiker-Verband

       1939 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle/Saale

       1950 Nobelpreis für Chemie zusammen mit Otto Diels

       1950 Ehrendoktorwürde der Kölner Medizinischen Fakultät

       1954 Ehrendoktorwürde der Universität Salamanca

       1955 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

       1979 ein großer Krater auf dem Mond erhält zu seinen Ehren den Namen „Alder-Krater"

      Kurt Alder war ein hervorragender Wissenschaftler. Er hat mehr als 170 wissenschaftliche Arbeiten geschrieben, von denen etwa 150 die DienSynthese behandeln.

      Der größte Hörsaal im chemischen Institut der Universität zu Köln ist nach Kurt Alder benannt. 1991 gründete Alders Ehefrau die AlderStiftung, die einen Förderpreis für begabte Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der organischen Chemie vergibt.

      1 Otto Paul Hermann Diels, 1876 - 1954, deutscher Chemiker

      Arco, Georg Wilhelm Alexander Hans Graf von

      * 30. August 1869 in Großgorschütz/Gorzyce

       † 5. Mai 1940 in Berlin

       Ingenieur

       Physiker

       Pionier der Nachrichtentechnik

      Arco besuchte das humanistische Gymnasium St. Maria Magdalena zu Breslau. Danach studierte er Mathematik und Physik an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg. Nach zwei Semestern entschied er sich für die Offizierslaufbahn. Er brach jedoch bald die Militärkarriere ab, kehrte an die Technische Hochschule zurück, studierte Maschinenbau und Elektronik (1893 – 1896) an der TH Berlin-Charlottenburg und wurde Assistent von Adolf Slaby2.

      1898 nahm Arco die Tätigkeit als Ingenieur im Kabelwerk der AEG (später: AEG-Slaby-Gruppe) auf und beschäftigte sich mit Prüfmethoden für Kabel hinsichtlich deren Isolationswiderstandes. Arco wurde Spezialist der AEG für drahtlose Telegraphie.

      1903, nach der Fusion von AEG und Siemens & Halske, wurde Arco technischer Direktor der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H, dem späteren Unternehmen Telefunken.

      Arco führte viele technische Neuerungen ein und meldete etwa 100 Patente an. Als Beispiel seien hier nur der Hochfrequenzmaschinensender und der Wellensender genannt. Für diese Erfindungen erhielt Arco 1916 die Würde eines Dr. phil. h. c. der Universität Straßburg. Die technische Entwicklung sollte auch militärisch genutzt werden. Arco unterstützte diesen Plan nicht. Er war Pazifist und Gegner der Kriegspolitik. Er war Mitglied des Bundes Neues Deutschland, aus dem später die Deutsche Liga für Menschenrechte hervorgegangen ist. Seine humanistische Einstellung brachte er in seinem Artikel „Die Technik mordet den Krieg" (1926) überzeugend zum Ausdruck.

      1931 legte Arco überraschend alle seine Ämter nieder und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück.

      Im Oktober 2011 fand eine Konferenz zu Ehren des Grafen von Arco über seine Kindheit und Jugend in seinem einstigen Palais in Gorzyce statt. Dabei wurde ein Film von Helmut Bednarek „Graf von Arco, großer Europäer aus Gorzyce"/"Hrabia von Arco, wielki Europejczyk z Gorzyc" vorgeführt.

      Die gepflegte Familiengruft befindet sich auf dem alten Friedhof neben dem Gemeindehaus.

      Palais der Grafen von Arco in Großgorschütz/Gorzyce

       (Fotos: Jan Bankiel, Goczałkowice, 2012)

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