Makabrer Augustfund im Watt. Manfred Eisner
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Название: Makabrer Augustfund im Watt

Автор: Manfred Eisner

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

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isbn: 9783969405307

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СКАЧАТЬ SOKOs bearbeitet wurden, hat man den Zusammenhang womöglich übersehen. Wir mutmaßen, dass die Taten einem Täter oder einer Gruppe von Tätern zuzuordnen sind. Zudem verfügen wir heute über weit mehr kriminaltechnische Hilfsmittel als die Kollegen vor einigen Jahren. Ich bin zudem dankbar, dass wir mit der Unterstützung eines versierten Kollegen der ZAC rechnen können, wissen wir doch, dass sich viele dieser Delikte hinter den obskuren Kulissen der illegalen Netzwerke abspielen und dort verbreiten. Es ist vor allem dieses Ass, das es auszuspielen gilt!« »Nun gut, Frau Masal, dann gehen Sie zunächst den drei erwähnten Fällen nach. Geben Sie mir bitte eine kurze Übersicht der relevanten Daten, damit ich das Plazet der Staatsanwaltschaft einholen kann. Schließlich kam von dort der damalige Beschluss, diese Akten zu schließen. Sie können aber bereits loslegen. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg!«

      *

      »Okay, Leute«, verkündet Nili und begrüßt ihr Team mit einem kurzen Nicken, »wir haben grünes Licht von oben, zumindest was das erste traurige Trio betrifft. Seht euch diese Akten noch einmal ganz genau an, denn ich bitte jeden von euch, die Auffälligkeiten aufzulisten. Wie viel Zeit braucht ihr?«

      Robert meldet sich zu Wort. »Ich denke, wir werden zumindest den morgigen Tag benötigen, um alles gewissenhaft durchzuarbeiten. Was halten Sie davon, Nili, wenn wir uns dafür in zwei Gruppen aufteilen?«

      Nili nickt. »Finde ich sehr gut, Robert. Prima Ansatz! Dann tun Sie sich bitte mit Margret zusammen, und Sie, Ferdl, bilden mit Timo ein Team.« Sie blickt fragend in die Runde und vergewissert sich, dass alle einverstanden sind. »Also legen Sie los! KOR Heidenreich bat um eine zusammenhängende Auflistung der betreffenden drei Fälle, um die Genehmigung der Staatsanwaltschaft zu deren Wiederaufnahme einzuholen. Ich bitte Sie dann auch, diese morgen Herrn Doktor Mohr zu überreichen. Ich werde in der Zwischenzeit den Itzehoern im Fall Anneke Schrader unter die Arme greifen. Wir machen jetzt für heute Feierabend, damit wir morgen alle gut ausgeschlafen sind.«

      *

      Am nächsten Morgen läutet Nilis Telefon. Sie nimmt das Gespräch entgegen.

      »Guten Tag, Frau Masal, hier spricht Frau Doktor Rafaela Hincke von der Hamburger Staatsanwaltschaft. Ich weiß nicht, ob Sie sich noch an mich erinnern?«

      Nili denkt nach. Dann fällt ihr ihre Recherche über den Kokainschmuggel im Hamburger Hafen ein, die sie gemeinsam mit Kitt Harmsen unternommen hat.11 »Selbstverständlich, sehr geehrte Frau Staatsanwältin. Ich erinnere mich noch genau an unser damaliges Gespräch und Ihre freundliche Unterstützung und freue mich über den erneuten Kontakt. Könnte es sein, dass Sie mich in Verbindung mit den Ermittlungen in einer Entführungssache anrufen, in der der Name einer Hamburger Familie gefallen ist?«

      »Ich bemerke mit Freude, liebe Frau Kriminalhauptkommissarin, dass der gute Ruf, der Ihnen vorauseilt, durchaus gerechtfertigt ist. Jawohl, es geht tatsächlich um die Befragung einer gewissen Familie Mainforth. Mir liegt die Aussage des Entführungsopfers vor. Die Kollegin Frau Bach aus Itzehoe bat ausdrücklich darum, Sie persönlich einzubinden. Ich möchte deshalb unsere Vorgehensweise mit Ihnen abstimmen, bevor wir in der Sache aktiv werden. Haben Sie einen Vorschlag?«

      »Wenn Sie mich so fragen, Frau Doktor, denke ich, dass es eine gute Idee wäre, der Familie ohne Vorwarnung einen Besuch abzustatten und Sohn Kenny mit einer amtlichen Vorladung zur Befragung in Händen zu überraschen. Ehrlich gesagt glaube ich eher nicht, dass die Mainforths unmittelbar etwas mit der Entführung zu tun haben, andererseits werde ich das Gefühl nicht los, dass da eine Verbindung bestehen muss. Ich halte es daher für angebracht, an einem frühen Abend an deren Tür zu klingeln.«

      »Ein sehr guter Vorschlag, Frau Masal! Ich kümmere mich umgehend um den Befragungsbescheid. Sie erhalten in den nächsten Stunden eine Nachricht von dem LKA-Beamten, der Sie begleiten wird. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und noch einen schönen Tag.«

      Nachdem das Telefonat beendet ist, ruft Nili KOR Stöver in Itzehoe an, um ihn ins Bild zu setzen. Wenig später empfängt sie auf ihrem neuen Smartphone ein nach Annekes Angaben gefertigtes Phantombild des Entführers. Kurz vor der Mittagspause erreicht sie die Benachrichtigung von Kriminaloberkommissar Hanno Lorenzen, dass er sie gegen fünf Uhr beim LKA in der Hamburger Polizeizentrale am Bruno-Georges-Platz erwarte. Sie informiert Waldi und er schlägt ihr vor, mit der Bahn nach Hamburg zu fahren. Er werde sie zum Bahnhof bringen und später auch wieder von dort abholen.

      Im imposanten Hamburger Polizeigebäude eingetroffen, meldet sich Nili im LKA, wo sie von KOK Hanno Lorenzen empfangen wird. Ihr Begleiter entpuppt sich als ein schlanker und etwas wortkarger jüngerer, in einen seriösen Anzug und Krawatte gekleideter Kollege mit schütterem dunklem Haar – offensichtlich starker Raucher, wie Nili beim Einsteigen in seinen nach abgestandenem Tabak riechenden Dienstwagen naserümpfend bemerkt. Zu ihrem Glück dauert die gemeinsame Autofahrt bis zur Auguststraße in der Nähe der Außenalster weniger als eine halbe Stunde.

      Nachdem Lorenzen am Tor der prunkvollen Villa geklingelt hat, meldet sich eine weibliche Stimme über den Lautsprecher neben der Pforte. Der Beamte hält seinen Dienstausweis in das Auge der darüber befindlichen Kamera. »Guten Tag. Wir sind vom Landeskriminalamt und würden gern Herrn Mainforth sprechen.«

      Der Türsummer brummt und das Tor gleitet einen Meter seitwärts, um den Zutritt zu ermöglichen. Nili und ihr Begleiter folgen dem Aufgang bis zum Haus. Eine modisch gekleidete und gestylte blonde Frau mittleren Alters öffnet ihnen die Tür, stellt sich ihnen als Marie-Louise Weber-Mainforth vor und bittet sie herein. Sie führt die Besucher in ein mit moderner Designermöblierung eingerichtetes Wohnzimmer und zeigt auf das Ecksofa. »Nehmen Sie doch Platz!« Nachdem die beiden Beamten die ebenfalls angebotenen Getränke höflich abgelehnt haben, setzt sich die Hausherrin ihnen gegenüber auf einen zur Garnitur passenden Sessel.

      »Sie wollten wohl meinen Mann sprechen«, schlussfolgert sie mit leichter Anspannung in der Stimme. »Er ist noch in der Bank und kommt vermutlich gegen achtzehn Uhr nach Hause.«

      Während Nili ihren Dienstausweis zückt, um sich vorzustellen, bemerkt Lorenzen mit trockener Stimme: »Nein, Frau Mainforth, wir würden gern mit Ihrem Sohn Kenneth sprechen. Ist er im Hause?«

      Die Frau lächelt, offensichtlich beruhigt.

      »Da muss ich Sie leider enttäuschen. Unser Kenny befindet sich gegenwärtig in Cambridge bei Boston in den USA. Er studiert dort an der Harvard Universität und kommt erst nach dem Ende des Sommersemesters zurück. Darf ich fragen, worum es geht?«

      Nili steckt ihren Dienstausweis wieder ein und holt ihr Smartphone hervor. Sie wählt die Fotodatei und wischt auf dem Display, bis sie das gesuchte Bild gefunden hat. Als sie der Frau das Foto hinhält, fragt sie: »Ist dies Ihr Sohn?«

      Marie-Louise Weber-Mainforth nickt überrascht und wirkt zunehmend verunsichert. »Wo haben Sie das her? Das Foto stammt aus dem vorigen Jahr und das Auto gehört einem von Kennys Kommilitonen. Ist ihm etwas passiert? Bitte lassen Sie mich nicht so lange im Unklaren!«

      »Beruhigen Sie sich, gnädige Frau!«, interveniert Nili. »Es ist nichts Schlimmes geschehen, jedenfalls nichts, was Ihren Sohn persönlich betrifft. Nur eben, dass sein Name in Verbindung mit einem Fall in Erscheinung getreten ist, den wir gerade bearbeiten. Wenn Sie nichts dagegen haben …« Nili hält inne, denn in diesem Augenblick fährt eine wuchtige Mercedes Benz Limousine auf die Auffahrt. Durch die großen Fenster des Salons sehen sie, wie der Fahrer aussteigt und die hintere Tür offen hält.

      »Entschuldigen Sie bitte, da kommt mein Mann!«, krächzt die Hausherrin erleichtert. Sie springt auf und eilt zum Eingang.

      Nili greift zu einer der auf dem Couchtisch liegenden Zeitschriften und blättert darin. Von der ersten Innenseite СКАЧАТЬ