Название: Mama, ich höre dich
Автор: Alwin Meyer
Издательство: Автор
Жанр: Контркультура
isbn: 9783958299450
isbn:
Alwin Meyer
Mama, ich höre dich
Mütter, Kinder und Geburten in Auschwitz
Steidl
Inhalt
»Der oberste Zweck war Vernichtung«
Schwangere Frauen und Geburten in Auschwitz
Geboren in Auschwitz und in Nováky
»Ein [SS-]Hund schleppte mein Kind auf den Platz« Die Geschichte von Joseph Fefferling und seiner Mutter Anna
»Als ich in Auschwitz geboren wurde, konnte ich nicht einmal schreien« Die Geschichte von Angela Orosz-Richt und ihrer Mutter Vera
»Ich habe sieben Babys in Auschwitz gestillt« Die Geschichte von Viktor Polschtschikow und seiner Mutter Anna
»Meine Mutter hatte große Angst um mein Leben« Die Geschichte von Władysław Osik und seiner Mutter Katarzyna
»So habe ich eine Familie und einen Namen bekommen« Die Geschichte von Barbara Wesołowska, ihrer mutmaßlichen Mutter Katja Kulik und ihrer Adoptivmutter Władysława Wesołowska
»Mehrere Mütter haben mich abwechselnd gestillt« Die Geschichte von Bogdan Chrześciański und seiner Mutter Henryka
»Ja, wir haben dich adoptiert« Die Geschichte von Jadwiga Teresa Wakulska, ihrer Mutter Karolina Pająk und ihrer Adoptivmutter Leokadia Worobiej
»Zeichen des Lebens in einer Zeit des Todes« Die Geschichte der Schwestern Eva Umlauf und Nora Sbornik sowie ihrer Mutter Agi Hecht
»Drei Jahre kämpften meine Eltern um mein Leben« Die Geschichte von Maciej Niewiadomski und seiner Mutter Leokadia Niewiadomska
»Ich sah wie ein bald an Hunger sterbendes Baby aus« Die Geschichte von Zofia Wareluk und ihrer Mutter Jadwiga Chyłkiewicz
»Zu meiner Milchschwester Angela habe ich bis heute Kontakt« Die Geschichte von György Faludi und seiner Mutter Erzsébet
Angela Orosz-Richt (geborene Bein) wurde um den 21. Dezember 1944 in Auschwitz-Birkenau geboren.
Die in Auschwitz befreiten Babys und kleinen Kinder kannten die Vorstufen des Todes oft besser als das Leben. Unruhig und verzweifelt sind manche bis heute, weil sie nicht wirklich wissen und sich ständig fragen: »Wer bin ich?«, »Lebt meine Mutter noch?«, »Wo ist meine Schwester?«, »Wurde mein Vater tatsächlich vergast?«
Die Häftlingsnummer, am linken Unterarm, Oberschenkel oder Po eintätowiert, ist oft genug das Einzige, was Auskunft gibt: Auschwitz.
Die befreiten Mädchen und Jungen waren nur noch Haut und Knochen. Manche wussten nichts über ihre Herkunft. Fast alle waren Waisen. Sie trauten oft keinem Menschen mehr. Erwachsene waren für sie wie Kinder ohne jede Lebenserfahrung.
Überleben ist noch nicht leben, ist Zwischenzustand, bedeutete Leben lernen. Die befreiten Kinder mussten lernen, wieder jung zu werden, um wie die anderen Menschen altern zu können.