Die Stunde Gottes. Sri Aurobindo
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Название: Die Stunde Gottes

Автор: Sri Aurobindo

Издательство: Автор

Жанр: Эзотерика

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isbn: 9783937701448

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СКАЧАТЬ in Sich durch Maya; die ursprüngliche, vedische Bedeutung von Maya ist jedoch nicht Illusion, sondern Weisheit, Erkenntnis, Vermögen, weite Ausdehnung des Bewusstseins. Prajna prasrta purani. Eine Allmächtige Weisheit erschuf die Welt; sie ist nicht der organisierte Missgriff eines Unendlichen Träumers. Eine allwissende Macht manifestiert sie oder hält sie in Sich oder Ihrer eigenen Wonne verborgen; sie ist keine dem freien und absoluten Brahman durch Seine eigene Unwissenheit auferlegte Fessel.

      Wäre die Welt ein selbstauferlegter Alptraum Brahmans, so wäre es das natürliche und einzige Ziel unseres höchsten Strebens, daraus zu erwachen. Wäre das Leben in der Welt unwiderruflich mit Elend verbunden, dann wäre das einzige entdeckenswerte Geheimnis ein Mittel zur Flucht aus dieser Knechtschaft. Vollkommene Wahrheit im Weltdasein ist jedoch möglich, denn Gott sieht hier alle Dinge mit den Augen der Wahrheit. Vollendete Seligkeit in der Welt ist möglich, denn Gott freut sich aller Dinge im Bewusstsein unbeeinträchtigter Freiheit. Auch wir können uns dieser Wahrheit und Seligkeit erfreuen, die im Veda amrtam, Unsterblichkeit, genannt wird, wenn wir unser egoistisches Dasein abwerfen und aufgehen in vollkommener Einheit mit Seinem Wesen und somit einwilligen, die göttliche Wahrnehmung und die göttliche Freiheit zu empfangen.

      Die Welt ist eine Bewegung Gottes in Seinem eigenen Sein. Wir sind die Zentren und Knotenpunkte des göttlichen Bewusstseins, die den Ablauf Seiner Bewegung zusammenfassen und tragen. Die Welt ist Sein Spiel mit Seiner eigenen selbstbewussten Freude – das Spiel dessen, der allein ist, der unendlich ist, frei und vollkommen. Wir sind die Selbstvervielfältigungen dieser bewussten Freude, die ins Sein ausgesandt wurden, um Seine Spielgefährten zu sein. Die Welt ist eine Formel, ein Rhythmus, ein System von Symbolen, durch das Gott Sich selbst Seinem eigenen Bewusstsein gegenüber zum Ausdruck bringt. Sie hat kein materielles Dasein, sondern existiert nur in Seinem Bewusstsein und als Sein Selbstausdruck. Gleich Ihm sind wir in unserem inneren Wesen Das, was zum Ausdruck kommt; in unserem äußeren Wesen aber sind wir Glieder jener Formel, Noten aus jenem Rhythmus, Symbole jenes Systems. Lasst uns Gottes Bewegung weiterführen, Sein Spiel zu Ende spielen, Seine Formel ausarbeiten, Seine Harmonie ausführen, Ihn durch uns in Seinem System zum Ausdruck bringen. Dies ist unsere Freude und unsere Erfüllung. Zu diesem Zweck sind wir, die wir über das Universum hinausreichen und es transzendieren, in die kosmische Existenz eingetreten.

      Vollkommenheit gilt es zu erlangen, Harmonie zu verwirklichen. Unvollkommenheit, Begrenzung. Tod, Kummer, Unwissen, Materie sind nur die ersten Glieder der Formel – unverständlich bis wir die weiteren Glieder ausgearbeitet und die Formel neu interpretiert haben. Sie sind die anfänglichen Dissonanzen beim Stimmen der Instrumente. Aus Unvollkommenem müssen wir Vollendetes formen, aus Begrenzung die Unendlichkeit enthüllen, aus dem Tod heraus die Unsterblichkeit finden, aus Kummer die göttliche Seligkeit zurückgewinnen, aus Unwissen das göttliche Selbst-Wissen befreien, aus der Materie den Geist offenbaren. Dieses Ziel für uns und für die gesamte Menschheit zu erreichen ist das Anliegen unseres Yoga.

      * * *

      Kapitel 4

      Das vollständige Ziel des Yoga

      Durch Yoga können wir uns aus Unwahrheit in die Wahrheit erheben, aus Schwäche in die Kraft, aus Schmerz und Kummer in die Seligkeit, aus Knechtschaft in die Freiheit, aus Tod in die Unsterblichkeit, aus Dunkelheit in das Licht, aus Verworrenheit in die Reinheit, aus Unvollkommenheit in die Vollendung, aus Selbst-Zersplitterung in die Einheit, aus Maya zu Gott. Jede andere Anwendung des Yoga geschieht spezieller und fragmentarischer Vorteile wegen, die zu verfolgen sich nicht immer lohnt. Nur was die Fülle Gottes zu besitzen zum Ziel hat ist Purna Yoga; der Sadhaka der Göttlichen Vollkommenheit ist der Purna Yogin.

      Unser Ziel muss es sein, vollkommen zu sein wie Gott in Seinem Sein und Seiner Seligkeit vollkommen ist, rein zu sein wie Er rein ist, glückselig zu sein wie Er glückselig ist, und wenn wir selbst siddha im Purna Yoga sind, die ganze Menschheit zu derselben göttlichen Vollkommenheit zu führen. Es macht nichts, wenn wir unserem Ziel jetzt noch nicht gewachsen sind, sofern wir uns nur mit ganzem Herzen dem Versuch hingeben und dadurch, dass wir völlig darin aufgehen, ein noch so kleines Stückchen auf dem Weg vorankommen. Selbst das wird dazu beitragen, die Menschen aus dem Kampf und dem Zwielicht, dem sie jetzt unterworfen sind, in die leuchtende Freude zu führen, die Gott für sie vorgesehen hat. Doch wie auch immer unser augenblicklicher Erfolg aussehen mag, unser festes Ziel muss es sein, die ganze Reise zu vollenden und uns nicht zufrieden an irgendeinem Wegesabschnitt oder einem unzulänglichen Rastort niederzulassen.

      Jeder Yoga, der uns völlig aus der Welt entfernt, ist eine zwar erhabene, aber enge Spezialisierung göttlicher Tapasya. Gott in Seiner Vollkommenheit umfängt alles; auch wir sollten deshalb allumfassend werden.

      Gott in Seinem äußersten Sein jenseits aller Manifestation und Erkenntnis ist das Absolute Parabrahman. In Beziehung zur Welt ist Er das, was alles kosmische Dasein transzendiert, ob es dieses nun betrachtet oder sich davon abkehrt. Er ist es, der das Weltall enthält und erhält; Er ist es, der zum Weltall wurde: Er ist das Weltall und alles, was darin enthalten ist.

      Ebenso ist Er die Absolute und Höchste Persönlichkeit, als welche Er im Weltall und als das Weltall spielt. Im Weltall scheint Er dessen Seele und Herr zu sein; als das Weltall scheint Er die Bewegung oder das Wirken des Willens des Herrn zu sein und zu allen subjektiven und objektiven Ergebnissen der Bewegung zu werden. Alle Zustände Brahmans, der transzendente, der enthaltende, der kosmische und der individuelle, sind erfüllt und getragen von der göttlichen Persönlichkeit. Er ist zugleich das Seiende und der Zustand des Seins. Wir nennen den Zustand des Seins das Unpersönliche Brahman, das Seiende hingegen das Persönliche Brahman. Ein Unterschied zwischen den beiden besteht jedoch nur für unser Bewusstsein; denn jeder unpersönliche Zustand hängt von einer offenbaren oder verborgenen Persönlichkeit ab und kann die in ihm enthaltene und von ihm verschleierte Persönlichkeit enthüllen, und jede Persönlichkeit knüpft an sich eine unpersönliche Existenz und kann in diese eintauchen. Das ist deshalb möglich, weil Persönlichkeit und Unpersönlichkeit nur unterschiedliche Zustände des Selbstbewusstseins in ein und demselben Absoluten Sein sind.

      Philosophien und Religionen streiten sich über den Vorrang der verschiedenen Aspekte Gottes, und verschiedene Yogis, Rishis und Heilige haben der einen oder anderen Philosophie oder Religion den Vorzug gegeben. Es ist weder unsere Sache, über irgendeinen oder irgendeine von diesen zu debattieren, noch auf irgendeinen Aspekt unter Ausschluss der Übrigen abzuzielen; vielmehr sollten wir alle realisieren und zu allen werden und Gott in all Seinen Aspekten sowie jenseits aller Aspekte umfangen.

      Gott, der in vielerlei Formen in die Welt herabgestiegen ist, hat auf dieser Erde die mentale und körperliche Form zur Vollendung gebracht, die wir Mensch nennen.

      Durch das Spiel der alles regierenden Seele mit ihrem eigenen formgebenden Willen oder Shakti hat Er in der Welt einen Rhythmus des Daseins geschaffen, dessen niedrigster Ausdruck die Materie und dessen höchster das reine Sein ist. Das Mental und das Leben gründen sich auf der Materie (Manas und Prana auf Annam) und machen zusammen mit ihr die untere Hälfte der Weltexistenz aus (aparardha). Reines Bewusstsein und reine Seligkeit gehen aus dem reinen Sein hervor (Chit und Ananda aus Sat) und machen zusammen mit diesem die obere Hälfte der Weltexistenz aus. Reine Idee (Vijnana) steht als das Bindeglied zwischen beiden. Diese sieben Prinzipien oder Grundformen des Daseins bilden die Grundlage der siebenfachen Welt der Puranas (Satyaloka, Tapas, Jana, Mahar, Swar, Bhuvar und Bhur).

      Die untere Hemisphäre in dieser Einteilung des Bewusstseins setzt sich aus den drei vyahrtis der Veden zusammen, Bhur, Bhuvar, Swar. Dabei handelt es sich um Zustände des Bewusstseins, in denen die Prinzipien der oberen Hemisphäre unter andersartigen Umständen zum Ausdruck gebracht werden oder versuchen, sich auszudrücken. Rein in ihrer ursprünglichen Heimat, СКАЧАТЬ