Название: Herz des Todes
Автор: Magret Kindermann
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Herz des Todes
isbn: 9783947147687
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Der Tod streifte Arus Hand ab, packte die Seele und warf sie von sich. Resis wurde durch den Raum geschlagen und schlug Funken. Der Tod rannte ihr hinterher und packte sie an den Haaren, doch sie riss sich los.
»Du willst mich haben, nicht wahr? Aru hat dich geschickt, dieses energiesaugende Monster hat dich geschickt, um mich zu töten!« Resis entwischte ihm immer wieder. »Ich bleibe und räche mich! Du kannst mich nicht fangen!«
Der Tod bekam ihren Fuß zu packen. Sie wand sich schreiend, doch er hielt sie fest. Mit der anderen Hand öffnete er ihre Flasche und stopfte den Fuß hinein. Die wildgewordene Seele zappelte, doch der Tod zog immer mehr von ihr zu sich und drückte sie ins Glas, bis er hinter ihrem Haaransatz den Korken hineindrücken konnte.
Es wurde still.
Der Tod drehte sich um.
Aru stand an der offenen Tür und starrte sie mit geweiteten Augen an, ihre Mundwinkel zuckten. Sie konnte nicht nur ihn sehen, sondern auch die Seele ihrer toten Mutter.
»Aru«, sagte er hilflos.
Nicht.
Aru drehte sich um und rannte hinaus.
Hinter ihm schrie das neugeborene Kind, doch er lief dem einen Kind hinterher, vor dem er sich zuvor nur verstecken wollte. Er konnte sich nicht fernhalten. Selbst ohne die Liebe, die weggesperrt in seinem Herzen unter den Bäumen ruhte, blieben seine Empathie und Neugierde.
Wer war dieser sonderbare Mensch, der über allen Regeln der Magie zu stehen schien? Hatte er sie durch seine stümperhafte Weihung so gemacht oder war sie schon vorher so gewesen?
Er fand Aru draußen auf dem Geländer des Moorpfades. Das Serenikahuhn saß neben ihr auf einem Pfosten.
»Es tut mir, so, so, so, so, so leid. Ich wollte sie nicht grob anfassen. Ich musste schnell sein und sie hätte gefährlich werden können, aber ich hätte sie trotzdem sanfter behandeln sollen. Sie war deine Mutter!«
»Sie hat mich Monster genannt!«, brach es aus Aru heraus und sie vergrub ihr Gesicht in den Händen.
An das andere Wort, das sie viel mehr verletzt hatte, konnte sie sich nicht mehr komplett erinnern.
Der Tod ließ seine Arme sinken und trat näher. So auf dem Zaun sitzend, reichte sie ihm bis ans Kinn. Hätte er noch ein Herz gehabt, hätte er ihren Kopf an es drücken können. Er streckte die Hand nach ihr aus, doch hielt inne.
Was würde passieren, wenn er sie berührte? Würde er damit Kalinikas Zauber entkräften? Sie hatte nichts in der Richtung gesagt, aber es kam dem Tod so vor, als müsse eine Berührung etwas bewirken. Sie konnte nicht nichts bedeuten.
»Kann ich mit dir kommen?«, fragte das Mädchen.
Der Tod erstarrte.
»Kann ich mit dir kommen und bei dir leben? Ich will woanders sein, ich kann hier nicht bleiben.«
»Ich bin der Tod, das geht nicht, du kannst nicht einfach ...« Er betrachtete sie und dachte nach.
Aru hatte keine Angst vor diesem großen Mann, der immer wieder in ihrem Leben auftauchte. Wer immer er war, er konnte nicht schlimmer sein als das, was sie bereits kannte.
Der Tod streckte die Hand aus. »Komm mit. Ich bringe dich hier weg.«
Aru blickte zum Haus ihrer Familie. »Was passiert jetzt mit ihr? Mit dem Teil, den du eingepackt hast, meine ich.«
Er zögerte. Das Totenreich war sicher nichts, was ein kleines Mädchen hören sollte.
»Ich bringe sie nach Hause«, sagte er.
Sie nickte und ergriff seine Hand. Damit verschwanden sie. Die Serenika flatterte erschrocken hoch.
Wo war der Mensch, den sie nie wieder aus den Augen lassen hatte wollen?
Noch nie zuvor hatte der Tod jemand Lebenden mitgenommen. Für einen winzigen Moment spürte er, wie sie neben der seinen flog, als triebe ihre Seele die seine an und nicht umgekehrt.
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