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СКАЧАТЬ allzu schwer verletzt.«

      Ulrich muß eine ganze Kompanie von Schutzengeln haben, ging es Jochen durch den Sinn.

      Er erklärte, daß er sofort kommen würde, aber auf jeden Fall müsse die Klinik benachrichtigt werden. Dort würde Ulrich Bürgner erwartet.

      Bevor er losfuhr, rief er selber dort an, und er erreichte Dr. Behnisch, der gerade aus dem OP gekommen war.

      Dem wurde es sekundenlang schwarz vor den Augen bei dieser neuen Hiobsbotschaft.

      *

      Eiligen Schrittes betrat Dr. Norden die Behnisch-Klinik. Dieter kam ihm entgegen, er eilte in die Aufnahme. Ein Unfallopfer war eingeliefert worden. »Du willst zu Frau Bergen?« fragte Dieter. »Sie hat alles bestens überstanden, aber sie hätte nicht viel später kommen dürfen. Die Berichte gibt dir Schwester Nora.«

      »Wie geht’s Frau Bürgner?«

      »Probleme über Probleme, jetzt mit dem Kind. Erzähle ich dir später.« Schon war er weg.

      Dr. Norden war überrascht, wie gut Gertraud Bergen aussah. Heiter und gelöst lag sie in den Kissen. Dabei hatte sie eine nicht unkomplizierte Nierenoperation hinter sich, und das vor erst wenigen Tagen. Magengeschwüre waren auch diagnostiziert worden, aber die konnten medikamentös behandelt werden, das hatte Dieter Behnisch ihm schon berichtet.

      »Ich habe das Gefühl, daß es Ihnen gutgeht«, meinte er lächelnd.

      »Mir geht es sehr gut, Herr Doktor, da Sie mir so eindringlich ins Gewissen geredet haben. Es hat mir sehr geholfen, und Dr. Behnisch hat mir schon gesagt, daß ich viel zu lange gewartet habe, ich hätte mir viel Schmerzen ersparen können. Aber ich mußte eben erst den Mut finden, einiges in meinem Leben zu ändern, und dabei haben Sie mir geholfen!«

      »Erzählen Sie.«

      »Als ich nach unserer Unterredung nach Hause ging, wurde mir schlagartig bewußt, daß ich von Karina schamlos ausgenutzt wurde. Sie hatte nur ihr Vergnügen im Sinn, Termine über Termine, immer etwas anderes. Mama war ja da! Am selben Tag hab ich sie um ein Gespräch gebeten. Ich hab ihr klargemacht, daß ich mich weiterhin um Mark und Corinna kümmern wolle. Die Kinder hängen so an mir und ich an ihnen. Aber ihren Haushalt müsse sie selber machen.«

      »Wie hat sie es aufgenommen?«

      »Sie war verblüfft. Am Abend hat sie sich wohl bei Johannes beschwert, doch er hat ihr den Kopf zurechtgerückt. Am nächsten Abend haben wir uns alle drei zusammengesetzt. Ich habe ihnen gesagt, daß ich in die Klinik müsse, da waren doch beide erschrocken. Mein Sohn hat dann gesagt, daß Karina eine Hilfe bekommt, sich aber sonst um alles selbst zu kümmern habe.«

      »Da hat sich Ihr Sohn endlich durchgesetzt, nicht wahr?«

      Gertraud lachte. »So kannte ich Johannes gar nicht. Aber es hat Karina gutgetan. Sie hat wohl eingesehen, daß sie alles etwas überzogen hat.«

      »Was fehlt eigentlich dem kleinen Mark?«

      »Das linke Beinchen ist etwas verkürzt. Er ist so ein liebes Kind.«

      »Und da kann man nichts machen?«

      »Der Kinderarzt meint, ja. Er muß nur etwas älter werden, dann wäre eine Operation eventuell möglich. Corinna ist auch ein liebes Kind, sie beschäftigt sich viel mit ihrem kleinen Bruder.«

      Hoffentlich wird die Großmutter den Kindern lange erhalten bleiben, dachte Dr. Norden.

      »Danke, daß Sie mir so viel Zeit opfern, Herr Doktor. Sie waren mir eine große Hilfe.«

      »Das ist gern geschehen, Frau Bergen. Sie werden bald wieder zu Hause sein, dann sehe ich Sie in der Praxis. Und bleiben Sie bei dem, was sie sich vorgenommen haben!«

      »Worauf Sie sich verlassen können!«

      *

      Währenddessen hatte Constantin Cordula erzählt, daß er eine Konferenz einberufen hätte und am Nachmittag einige Entscheidungen fallen würden. Aber er saß wie auf Kohlen und wurde immer nervöser. Das merkte Cordula.

      »Du brauchst doch vor den Herren Direktoren keine Angst zu haben. Du hast mein volles Vertrauen, und ich weiß, daß du alles richtig machen wirst.«

      An sich selbst zweifelte er am wenigsten, aber wo blieb Joana?

      Da kam Schwester Nora und bat ihn ans Telefon.

      Das war, so meinte Dr. Behnisch, die beste Ausrede, denn Cordula sollte ja nichts merken. Aber Constantin war auch fast einer Ohnmacht nahe, als ihm Dr. Behnisch den wahren Grund sagte, warum man ihn aus dem Zimmer geholt hatte.

      »Allmächtiger!« stöhnte er. »Nur gut, daß ich Cordula noch nicht gesagt habe, daß Ulrich heute kommen sollte! Ich muß gleich zum Krankenhaus fahren. Können wir den Jungen hierher verlegen lassen, Dr. Behnisch?«

      »Das wird bestimmt zu machen sein, wenn er transportfähig ist.«

      »Aber Cordula darf nichts erfahren«, sagte Constantin.

      »Wir werden uns hüten!«

      Constantin riß sich zusammen, bevor er wieder zu Cordula ging. »Ich muß leider ins Büro zurück, Liebes«, sagte er rauh. »Ich komme später wieder.«

      »Du mußt nicht immer bei mir sitzen. Ich schlafe doch noch die meiste Zeit. Und die Arbeit sollst du nicht vernachlässigen.«

      Ihre Stimme klang schon besser, und sie konnte sogar schon ein bißchen lächeln, und es war ihm schrecklich, wenn er daran dachte, daß dieses Lächeln schon bald wieder verlöschen könnte.

      »Für die Konferenz drücke ich dir die Daumen«, sagte sie noch, und: »Ach, wenn ich doch nur nicht so hilflos wäre!«

      »Nicht verzagen, Cordula«, sagte er, »es wird schon alles gut werden.«

      Er fuhr los. Bis zum Krankenhaus war es nicht weit, nur eine Viertelstunde, und er kannte den Weg genau.

      Aber in dieser Klinik ging es viel pedantischer zu als in der Behnisch-Klinik, denn er mußte alle Instanzenwege durchlaufen. So einfach kam man hier nicht an den Chefarzt heran und schon gar nicht zu den Patienten.

      Doch Constantin verstand es, sich durchzusetzen. Er besaß eine natürliche Autorität. Endlich hatte ein Arzt für ihn Zeit.

      »Es handelt sich ja nicht allein um das Befinden des Jungen, sondern es geht auch um seine Mutter, um Cordula Bürgner, deren Genesung durch einen neuen Schock gefährdet wäre«, erklärte er.

      »Sie sagen, daß Cordula Bürgner die Mutter des Kindes ist? Aber die verletzte Frau heißt doch Heeren.«

      »Sie ist Ulrichs Tante. Er wurde bei ihr untergebracht, weil es sonst keine Verwandten gibt. Sie sollten den Jungen heute zu seiner Mutter in die Klinik bringen. Ich möchte den Kleinen gern sehen.«

      »Ich verstehe Ihre Erregung, aber der Junge ist außer Lebensgefahr, Herr Dr. Marten«, sagte der junge Arzt. »Es besteht kein Anlaß zur Sorge.«

      »Dann könnte er also verlegt werden?«

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