Alpha-Liponsäure - das Multitalent. Josef Pies
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Название: Alpha-Liponsäure - das Multitalent

Автор: Josef Pies

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: vak vital

isbn: 9783954840625

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СКАЧАТЬ eine Zellwand gibt es nur bei Pflanzen und einigen Bakterien, aber nicht bei tierischen Zellen.

      Schon 1937 hat man herausgefunden, dass ein Bestandteil aus einem Kartoffelextrakt, der sogenannte Kartoffel-Wachstumsfaktor, für das Wachstum von Bakterien auf einem künstlichen Nährboden notwendig ist. Nachdem der Biochemiker Dr. Lester Reed den Faktor 1951 isoliert hatte, nannte man ihn Alpha-Liponsäure. Diese Bezeichnung lehnt sich an die strukturelle Verwandtschaft mit Fettsäuren (fett… = lipo…) an. Ihre reduzierte Form, die Dihydroliponsäure, ist hingegen in Wasser löslich, was dieses Redoxpaar so interessant macht. Beide Formen ergänzen sich ideal beim antioxidativen Schutz der Zelle vor freien Radikalen und dem Abtransport von Schwermetallen, wie in den folgenden Kapiteln deutlich wird. Wird Alpha-Liponsäure von außen zugeführt, wird sie in der Zelle enzymatisch zu Dihydroliponsäure umgewandelt.

      Ein anderer gebräuchlicher Name für Alpha-Liponsäure ist Thioctsäure. Diese Bezeichnung nimmt Bezug auf die Schwefelverbindung (griechisch theion = Schwefel) und die Säure mit einer achtgliedrigen Kohlenstoffkette (lateinisch octo = acht).

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      Strukturformel der Alpha-Liponsäure (links) und der Dihydroliponsäure (rechts).

      Es ist allgemein üblich – und so wird es auch in dem vorliegenden Buch gehalten – dass man generell von Alpha-Liponsäure spricht, es sei denn, es ist ausdrücklich Dihydroliponsäure gemeint.

      Lange Zeit war man der Meinung, die Alpha-Liponsäure sei ein Vitamin, weil man sich nicht sicher war, ob sie vom Körper selbst produziert wird. Man kennt zwar noch nicht den genauen Syntheseweg, da aber keine Mangelerscheinungen bekannt sind, geht man davon aus, dass die Alpha-Liponsäure vom Organismus hergestellt werden kann. Allerdings weisen offenbar Patienten mit Leberzirrhose, Diabetes mellitus, Atherosklerose und Polyneuritis einen erniedrigten Alpha-Liponsäure-Spiegel auf, was auf ein Mangelsyndrom hindeutet.

      Der therapeutische Einsatz von Alpha-Liponsäure reicht ein halbes Jahrhundert zurück. Schon damals wurde sie in Deutschland bei Knollenblätterpilzvergiftungen und diabetischer Polyneuropathie verwendet (Bock und Schneeweiss 1959). Im Laufe der Zeit fand man aber immer mehr Möglichkeiten für den wirksamen Einsatz dieses natürlichen Multitalents. Die Alpha-Liponsäure hält nämlich ein selten anzutreffendes, breites Wirkspektrum bereit, das sie von vielen anderen Substanzen abhebt und einmalig macht.

       Alpha-Liponsäure hat viele nützliche Eigenschaften:

       Antioxidans (Abfangen freier Radikale)

       Recycling anderer Antioxidanzien

       Koenzym (Unterstützung enzymatischer Reaktionen)

       Komplexbildner (Entgiftung bei Schwermetallvergiftungen)

      Die herausragendste Eigenschaft ist sicher ihre erst 1989 entdeckte antioxidative Wirkung und ihre Fähigkeit, andere Antioxidanzien zu erneuern. Außerdem dient die Alpha-Liponsäure auch als Koenzym bei einigen wichtigen enzymatischen Reaktionen. Schließlich sind die Alpha-Liponsäure und ihre reduzierte Form, die Dihydroliponsäure, auch hervorragend geeignet, um Schwermetallionen im Körper abzufangen.

      Die Tatsache, dass die Alpha-Liponsäure im fettigen Milieu, ihre reduzierte Form, die Dihydroliponsäure, im wässrigen Milieu aktiv ist, macht dieses Paar unschlagbar. Es kann an jedem Ort im Körper, sowohl in wässriger als auch in fettiger Umgebung, seine schützende Wirkung entfalten. Außerdem kann die Alpha-Liponsäure – es handelt sich um ein relativ kleines Molekül – die Blut-Hirn-Schranke passieren. Sie kann sogar in den Zellkern eindringen, um dort direkt unser Erbmaterial zu schützen.

      Der amerikanische Wissenschaftler Dr. Lester Packer, der seit Jahrzehnten die Funktion und Bedeutung von Antioxidanzien untersucht und die Erforschung der Alpha-Liponsäure maßgeblich vorangebracht hat, bezeichnet die Alpha-Liponsäure als ideales Antioxidationsmittel (Packer et al. 1994, Packer et al. 1996 und Packer und Colman 2000).

      Zur Behandlung von Schwermetallvergiftungen werden sogenannte Chelat- oder Komplexbildner verwendet. Sie umfassen das Metallion wie eine Kralle und transportieren es (ohne Schaden anzurichten) aus dem Körper. Da manche zur Schwermetallentgiftung verwendeten Medikamente Mangelerscheinungen hervorrufen, dürfte eine natürliche, körpereigene Substanz ohne Nebenwirkungen wesentlich besser geeignet sein. Die Alpha-Liponsäure führt nach Burgerstein (Burgerstein 2000) bei Schwermetallvergiftungen zu einer Verbesserung der klinischen Symptome, einer Erhöhung der Schwermetallausscheidung durch den Urin und einer Verbesserung der Leberfunktionswerte.

      Für Amalgamgeschädigte ist interessant, dass Alpha-Liponsäure Quecksilber bindet und es so 12- bis 37-mal schneller als normal über die Galle ausgeschieden wird.

      Da die Schadstoffe, denen wir vor allem in industriellen Ballungsräumen ausgesetzt sind, auch eine Vielzahl giftiger Metalle enthalten, kann die regelmäßige Einnahme von Alpha-Liponsäure hier nur nützlich sein.

      Nicht nur die erhöhte Aufnahme, auch eine gestörte Ausscheidung von Schwermetallionen kann Krankheiten auslösen, beispielsweise den Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit). Hier lassen sich die Kupferausscheidung und das gesamte Krankheitsbild durch die Zufuhr von Alpha-Liponsäure verbessern. Und auch einer Arsenvergiftung kann mit Alpha-Liponsäure entgegengewirkt werden.

Metall Chelatbildung durch Alpha-Liponsäure Chelatbildung durch Dihydroliponsäure
Pb2+ (Bleiionen) ja ja
Cu2+ (Kupferionen) ja ja
Zn2+ (Zinkionen) ja ja
Mn2+ (Manganionen) ja
Cd2+ (Kadmiumionen) ja
Co2+ (Kobaldionen) ja
Hg2+ (Quecksilberionen) ja
Fe3+/Fe2+ (Eisenionen) ja ja
Ni2+ (Nickelionen) ja

      Schwermetallbindung durch Alpha-Liponsäure und Dihydroliponsäure, die sich in ihrer Wirkung ergänzen (nach Pfaffly 2001).

      Die vermehrte Ausscheidung radioaktiver Stoffwechselprodukte durch die Gabe von Alpha-Liponsäure hängt wahrscheinlich ebenfalls mit der Chelatbildung zusammen. Hierzu liefert das Reaktorunglück von Tschernobyl aus dem Jahre 1986 einen unfreiwilligen Menschenversuch. Einigen betroffenen Kindern wurde 28 Tage lang Alpha-Liponsäure verabreicht. Wissenschaftler fanden heraus, dass sie die Schäden durch freie Radikale im Blut (Peroxidationswerte) auf das Niveau nicht Betroffener senkte. Während Vitamin E alleine СКАЧАТЬ