Название: Praktische Statistik für Data Scientists
Автор: Peter Bruce
Издательство: Bookwire
Жанр: Математика
isbn: 9783960104681
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»Tabellarische Daten« ist der allgemeine Begriff für eine zweidimensionale Matrix mit Zeilen für die Beobachtungen (Fälle) und Spalten für die Merkmale (Variablen); in R und Python wird dies als Data Frame bezeichnet. Die Daten sind zu Beginn nicht immer in dieser Form vorhanden: Unstrukturierte Daten (z.B. Text) müssen zunächst so verarbeitet und aufbereitet werden, dass sie als eine Reihe von Merkmalen in tabellarischer Struktur dargestellt werden können (siehe »Strukturierte Datentypen« auf Seite 2). Daten in relationalen Datenbanken müssen für die meisten Datenanalyse- und Modellierungsaufgaben extrahiert und in eine einzelne Tabelle überführt werden.
Schlüsselbegriffe zu tabellarischen Daten
Data Frame
Tabellarische Daten (wie ein Tabellenkalkulationsblatt) sind die grundlegende Datenstruktur für statistische und maschinelle Lernmodelle.
Merkmal
Eine Spalte innerhalb einer Tabelle wird allgemein als Merkmal (engl. Feature) bezeichnet.
Synonyme
Attribut, Eingabe, Prädiktorvariable, Prädiktor, unabhängige Variable
Ergebnis
Viele datenwissenschaftliche Projekte zielen auf die Vorhersage eines Ergebnisses (engl. Outcome) ab – oft in Form eines Ja-oder-Nein-Ergebnisses (ob beispielsweise in Tabelle 1-1 eine »Auktion umkämpft war oder nicht«). Die Merkmale werden manchmal verwendet, um das Ergebnis eines statistischen Versuchs oder einer Studie vorherzusagen..
Synonyme
Ergebnisvariable, abhängige Variable, Antwortvariable, Zielgröße, Ausgabe, Responsevariable
Eintrag
Eine Zeile innerhalb einer Tabelle wird allgemein als Eintrag (engl. Record) bezeichnet.
Synonyme
Fall, Beispiel, Instanz, Beobachtung
Tabelle 1-1: Ein typisches Data-Frame-Format
In Tabelle 1-1 gibt es eine Kombination aus Mess- oder Zähldaten (z.B. Dauer und Preis) und kategorialen Daten (z.B. Kategorie und Währung). Wie bereits erwähnt, ist eine besondere Form der kategorialen Variablen eine binäre Variable (ja/nein oder 0/1), wie in der Spalte ganz rechts in Tabelle 1-1 – eine Indikatorvariable, die angibt, ob eine Auktion umkämpft war (mehrere Bieter hatte) oder nicht. Diese Indikatorvariable ist zufällig auch eine Ergebnisvariable, wenn das Modell vorhersagen soll, ob eine Auktion umkämpft sein wird oder nicht.
Data Frames und Tabellen
Klassische Datenbanktabellen haben eine oder mehrere Spalten, die als Index bezeichnet werden und im Wesentlichen eine Zeilennummer darstellen. Dies kann die Effizienz bestimmter Datenbankabfragen erheblich verbessern. In Pythons pandas-Bibliothek wird die grundlegende tabellarische Datenstruktur durch ein Data-Frame-Objekt umgesetzt. Standardmäßig wird automatisch ein ganzzahliger Index für ein Data-Frame-Objekt basierend auf der Reihenfolge der Zeilen erstellt. In pandas ist es auch möglich, mehrstufige bzw. hierarchische Indizes festzulegen, um die Effizienz bestimmter Operationen zu verbessern.
In R ist die grundlegende tabellarische Datenstruktur mittels eines data.frame-Objekts implementiert. Ein data.frame hat auch einen impliziten ganzzahligen Index, der auf der Zeilenreihenfolge basiert. Der standardmäßige data.frame in R unterstützt keine benutzerdefinierten oder mehrstufigen Indizes. Jedoch kann über das Argument row.names ein benutzerdefinierter Schlüssel erstellt werden. Um diesem Problem zu begegnen, werden immer häufiger zwei neuere Pakete eingesetzt: data.table und dplyr. Beide unterstützen mehrstufige Indizes und bieten erhebliche Beschleunigungen bei der Arbeit mit einem data.frame.
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Unterschiede in der Terminologie Die Terminologie bei tabellarischen Daten kann verwirrend sein. Statistiker und Data Scientists verwenden oftmals unterschiedliche Begriffe für ein und denselben Sachverhalt. Statistiker nutzen in einem Modell Prädiktorvariablen, um eine Antwortvariable (engl. Response) oder eine abhängige Variable vorherzusagen. Ein Datenwissenschaftler spricht von Merkmalen (engl. Features), um eine Zielgröße (engl. Target) vorherzusagen. Ein Synonym ist besonders verwirrend: Informatiker verwenden den Begriff Stichprobe (engl. Sample) für eine einzelne Datenzeile, für einen Statistiker ist eine Stichprobe hingegen eine Sammlung von Datenzeilen. |
Nicht tabellarische Datenstrukturen
Neben tabellarischen Daten gibt es noch andere Datenstrukturen.
Zeitreihendaten umfassen aufeinanderfolgende Messungen derselben Variablen. Sie sind das Rohmaterial für statistische Prognosemethoden und auch eine zentrale Komponente der von Geräten – dem Internet der Dinge – erzeugten Daten.
Räumliche Daten- bzw. Geodatenstrukturen, die bei der Kartierung und Standortanalyse verwendet werden, sind komplexer und vielfältiger als tabellarische Datenstrukturen. In der Objektdarstellung (engl. Object Representation) stehen ein Objekt (z.B. ein Haus) und seine räumlichen Koordinaten im Mittelpunkt der Daten. Die Feldansicht (engl. Field View) hingegen konzentriert sich auf kleine räumliche Einheiten und den Wert einer relevanten Metrik (z.B. Pixelhelligkeit).
Graphen- (oder Netzwerk-) Datenstrukturen werden verwendet, um physikalische, soziale oder abstrakte Beziehungen darzustellen. Beispielsweise kann ein Diagramm eines sozialen Netzwerks wie Facebook oder LinkedIn Verbindungen zwischen Menschen im Netzwerk darstellen. Ein Beispiel für ein physisches Netzwerk sind Vertriebszentren, die durch Straßen miteinander verbunden sind. Diagrammstrukturen sind für bestimmte Arten von Fragestellungen nützlich, wie z.B. bei der Netzwerkoptimierung und bei Empfehlungssystemen.
Jeder dieser Datentypen hat seine eigene spezifische Methodologie in der Data Science. Der Schwerpunkt dieses Buchs liegt auf tabellarische Daten, dem grundlegenden Baustein der prädiktiven Modellierung.
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Graphen in der Statistik
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