Atlan 711: BASTION-V. Peter Terrid
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Название: Atlan 711: BASTION-V

Автор: Peter Terrid

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics

isbn: 9783845345857

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СКАЧАТЬ wir an keinem Fenster vorbeigekommen, und auch in der Schleuse gab es keine Möglichkeit, einen Blick von außen auf BASTION-V zu werfen.

      Die Schleuse mündete in einem Raum, von dem drei Gänge ausgingen: einer geradeaus, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die seitwärts führenden Gänge waren ein wenig gekrümmt, und ich versuchte sofort mit Hilfe des Logiksektors, anhand des Krümmungsmaßes zu errechnen, wie groß die Station ungefähr sein musste. Mein Extrasinn brauchte nur ein paar Sekunden und lieferte mir dann einen groben Schätzwert. Danach war BASTION-V möglicherweise kugelförmig und hatte einen Radius von knapp zehn Kilometern – ein gewaltiges Gebilde also.

      Viel Zeit zum Verarbeiten dieser Information blieb mir nicht, denn die Hominiden packten plötzlich zu und zerrten Chipol und mich auseinander. Der junge Daila stieß einen empörten Ruf aus. Sein Protest half ihm nichts, auch nicht sein Versuch, sich loszureißen. Den Körperkräften seiner Wärter hatte er nichts entgegenzusetzen. Wie ein Flickenbündel schleppten sie ihn einfach fort.

      Ich unternahm gar nicht erst den Versuch, mich zu wehren, als ich von den Hominiden in den linken Gang geführt wurde. Bei einem Handgemenge hätte ich mir außer Ermüdung und blauen Flecken nichts einhandeln können. Statt dessen nutzte ich die Gelegenheit, soviel wie möglich an Informationen über BASTION-V zu sammeln. Der technische Stand dieser Raumfestung war sehr hoch, soweit ich das erkennen konnte, und alle Anlagen machten einen sauberen und gepflegten Eindruck.

      Ein paar Mal kamen wir an Arbeitsgruppen vorbei, die mit Reparatur- oder Wartungsaufgaben beschäftigt waren. In jedem Fall handelte es sich um Angehörige des Volkes, aus dem auch meine Wärter rekrutiert worden waren. Ich hatte sofort den Verdacht, dass sie mit dem Kommando dieser Station nicht sehr viel zu tun hatten. Auf mich wirkten sie eher wie stumpfgeistige Arbeitssklaven. Die meisten wandten nicht einmal die Köpfe, als ich an ihnen vorbeigeführt wurde. Immerhin fand ich Gelegenheit, meine ersten Berechnungen zu überprüfen.

      Die Station hatte tatsächlich annähernd Kugelgestalt und einen Halbmesser von ungefähr zehn Kilometern.

      Unwillkürlich wanderten meine Gedanken zurück. Ich erinnerte mich an die großen Schiffe des früheren Solaren Imperiums, an die Ultraschlachtschiffe mit ihren zweitausendfünfhundert Metern Durchmesser, und an das gewaltige militärische Potenzial, das diese Schiffe dargestellt hatten.

      Wenn die Technik im Inneren von BASTION-V einen ähnlichen Stand erreicht hatte wie die der Terraner, dann gebot der Herr dieser Station über ein beeindruckendes Machtinstrument.

      Ich war gespannt darauf, Halphar endlich kennen zu lernen.

      2.

      Chipol stieß eine Verwünschung aus.

      Gefangener zu sein behagte dem jungen Daila überhaupt nicht, aber noch unerträglicher war es, in Einzelhaft zu sitzen. Seit mehr als zwölf Stunden hockte Chipol in seiner Zelle und hatte nichts anderes tun können, als immer wieder in dem kahlen Raum auf und ab zu gehen.

      Chipol spürte, dass er nervös war, und er war sich auch klar darüber, dass er Angst empfand. Er kannte auch den Grund für diese Angst.

      Während man ihn durch die Station geschleift hatte, hatte der junge Daila die Gelegenheit genutzt und sich umgesehen. Er war zu ähnlichen Ergebnissen gekommen wie Atlan, wenn auch nicht mit der gleichen Exaktheit. Immerhin war ihm klar, dass er sich im Innern eines wahrhaft gigantischen Kugelkörpers befand, der im Weltraum trieb.

      Und seit diesem Augenblick peinigte den jungen Daila die Vorstellung, dass BASTION-V identisch sein könnte mit jenem riesigen Objekt, das den Planeten Joquor-Sa heimgesucht und die Familie Sayum entführt hatte. Bei dem bloßen Gedanken daran spürte Chipol Rachegelüste in sich aufkeimen, aber auch ein Gefühl der Ohnmacht. In seiner gegenwärtigen Lage konnte er nicht das geringste unternehmen.

      Seine Zelle war nichts weiter als ein kahler Stahlkasten, in dem es nur ein Bett gab. Die Zelle wirkte völlig ausbruchsicher. Neben dem schweren Schott, das nur von außen bedient werden konnte, gab es nur eine einzige Öffnung in dem Raum, die Belüftungsanlage, aber deren Öffnung lag mehr als fünf Meter über Chipol und war für ihn völlig unerreichbar.

      Chipol hatte natürlich auch den uralten Gefangenentrick versucht, durch Klopfzeichen gegen die Wände mit anderen Gefangenen Kontakt aufzunehmen. Aber diese Versuche waren kläglich gescheitert. Chipol hatte auf sein stundenlanges Klopfen nicht die geringste Antwort bekommen.

      In seiner Verzweiflung hatte er sogar ernsthafte Anstrengungen unternommen, auf geistige Art und Weise eine Verbindung zu Angehörigen herzustellen. Auch das hatte ihm nichts weiter eingebracht als heftige Kopfschmerzen. Schließlich hatte er entnervt aufgegeben, weil er einsah, dass er nicht einmal wusste, auf welche Art und Weise er eine paraphysikalische Verbindung hätte herstellen können, selbst wenn er von den Voraussetzungen dazu in der Lage gewesen wäre.

      Der junge Daila wanderte unruhig in der Zelle auf und ab. Er hatte versucht zu schlafen, aber auch das war ihm nicht gelungen. Seine Nerven waren einfach überreizt. Daher empfand er sogar etwas Erleichterung, als er plötzlich das Geräusch hörte, mit dem das Schott sich öffnete. Die Erleichterung wich Schrecken, als er in der Öffnung wieder vier von den stämmigen Humanoiden sah, die ihn in diese Zelle geschleppt hatten.

      Was der Besuch zu bedeuten hatte, war Chipol auf den ersten Blick klar: Er sollte vermutlich zu einem Verhör abtransportiert werden.

      Es war völlig sinnlos, und dennoch konnte Chipol nichts anderes tun, als sich in den hintersten Winkel seiner Zelle zu verkriechen. Die Humanoiden fackelten nicht lange, sondern zerrten ihn aus seinem Gefängnis. Wieder wurde Chipol durch die schier endlosen Gänge und Korridore der BASTION-V geführt.

      Der qualvoll lange Marsch endete in einem Raum, der sehr dunkel war. Die Hominiden stießen Chipol in diesen Raum hinein und schlossen hinter ihm die Tür. Chipol brauchte einige Zeit, bis sich seine Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten.

      Dann sah er den Hypton.

      Eisigkalt spürte Chipol die Furcht in sich aufsteigen. Schrecken erfasste ihn bei der Vorstellung, dass bereits jetzt der Hypton mit seinen paraphysikalischen Fähigkeiten dabei war, seinen Willen zu manipulieren. »Willkommen«, sagte der Hypton. Seine Stimme klang hoch und piepsig, und unter anderen Umständen hätte Chipol sie erheiternd gefunden.

      »Setz dich«, forderte das Fledermauswesen den jungen Daila auf. Chipol schüttelte den Kopf.

      »Nein«, stieß er hervor.

      »Wie du willst«, antwortete der Hypton freundlich. Chipol wusste, dass diese Freundlichkeit nur gespielt war, und es war auch kein Zufall, dass der Hypton ihm seinen Willen ließ. Chipol wusste von Atlan, dass die Hyptons nicht gewaltsam ihren eigenen Willen und ihre Vorstellungen ihren Opfern aufprägten, ihre Paragabe wirkte eher wie eine sanfte Narkose, die den freien Willen des Opfers nach und nach untergrub. Das Endergebnis wäre das gleiche gewesen wie bei einer Hypnose, allerdings mit dem Unterschied, dass das Opfer nach der Beeinflussung auch bei einem Hypnoverhör beharrlich darauf bestanden hätte, nach eigenem freien Willen zu handeln.

      Chipol wusste auch, dass die Wirkung dieser Hypton-Gabe um so stärker war, je länger er mit einem Hypton zu tun hatte. Daher war er daran interessiert, das Verhör so kurz wie möglich ausfallen zu lassen.

      »Wer du bist, wissen wir bereits«, eröffnete der Hypton die Unterhaltung.

      »Na und?«, gab Chipol patzig zurück. Er konnte sehen, dass die großen runden und dunklen Augen des Hyptons auf ihn gerichtet waren. »Du bist ein Daila und wirst Chipol genannt«, СКАЧАТЬ