Название: Der Höllenhund
Автор: Фредерик Марриет
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9788711447642
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„Es ist kein sterbliches Tier, Jemmy.“
„Richtig. Das habe ich vergessen.“
„Der Hund ist ein Kind des Teufels“, bemerkte Jansen.
„Ja, und auch nach ihm getauft“, fuhr Coble fort. „Wer hat je gehört, daß irgend ein Christenvieh einen solchen höllischen Namen gehabt hätte?“
„Aber, was ist da anzufangen?“
„Je nun“, entgegnete Jemmy Entenbein, „mag’s nun ein Satanskobold sein oder nicht, jedenfalls hat ihn Smallbones heute mit seinen eigenen Waffen bekämpft.“
„Und ihn noch obendrein überwunden“, sagte Coble.
„Ja“, erklärte Kurz.
„Nun ist meine Meinung, daß sich Smallbones nicht vor ihm fürchtet“, fuhr Jemmy Entenbein fort, „mag er jetzt ein Teufel sein oder nicht, er wird ihn töten, wenn er kann.“
„Er ist die geeignete Person, es zu tun“, versetzte Coble, „um so mehr, da man sagen kann, er sei sein natürlicher Feind.“
„Ja, mein Gott, der Junge ist der Mann dazu“, sagte Jansen.
„Wir wollen ihm den Vorschlag machen, sobald er aus seiner Hängematte kommt“, entgegnete Jemmy Entenbein.
Man kam einmütig zu dem Beschlusse, daß Smallbones das Tier umbringen müsse, wenn es überhaupt getötet werden könne.
Die einzige Partei, welche darüber nicht um ihre Meinung befragt wurde, war Smallbones selbst, welcher in seiner Hängematte schlief. Die Beratung wurde alsbald geschlossen, und alle begaben sich nach dem Schiffsraume hinunter.
6. Kapitel
Ungeachtet aller Vorsichtsmaßregeln, welche die Gesellschaft in der Back getroffen, war diese Beratung von keiner geringeren Person, als von dem riesigen Korporale Vanspitter belauscht worden, denn dieser hatte sich gedacht, daß etwas im Vorderschiffe vorgehe, weshalb er unter dem Bollwerk weiter gekrochen war, um sich auf dem Fockstagsegel auszustrecken, das zwischen zwei Kanonen lag. Er hatte hierzu den Augenblick gewählt, als die Matrosen eben mit gespannter Aufmerksamkeit auf Bill Spureys Legende von dem ersten Erscheinen des Hundes an Bord lauschten, und da es ihm so weit gelungen war, unbemerkt näher zu kommen, warf er einen Teil des Segels über seinen wohlgemästeten Körper und blieb während des übrigen Gesprächs unentdeckt. Er hörte die Leute hinuntersteigen und verhielt sich noch immer ruhig, bis er glaubte, daß die Back völlig leer sei.
In der Zwischenzeit brütete Herr Vanslyperken, der ohne seinen treuen Begleiter auf dem Hinterdecke auf und ab ging — denn Snarleyyow lag zusammengekauert auf dem Bette seines Gebieters — in tiefen Gedanken, wie er die zwei mächtigsten Leidenschaften unserer Natur, seine Liebe und seinen Haß, befriedigen könne, das eine Mal an die schöne und wohlbeleibte Frau Vandersloosch samt ihren Gulden denkend, das andere Mal sich den verhungerten Smallbones und die Annehmlichkeiten des Kielholens ins Gedächtnis rufend. Die lange Unterhaltung in der Back war dem Falkenauge des Leutnants nicht entgangen. Als die Matrosen sich hinunter begaben, ging er nach dem Vorschiff, um zu sehen, ob er nicht einen Nachzügler aufgreife, welcher, der Unterstützung seiner Kameraden beraubt, durch Furcht veranlaßt werden konnte, ihm den Gegenstand der Verhandlung mitzuteilen. In demselben Augenblicke, in welchem Herr Vanslyperken auf dem Vorderschiff erschien, hatte Vanspitter das Segeltuch abgestreift und war im Begriff, sich von seinem Lager zu erheben. Er erkannte den Leutnant nicht sogleich, weshalb er sich wieder niederließ und das Tuch über sich zog. Herr Vanslyperken bemerkte dieses Manöver und glaubte nun steif und fest, einen der Verschwörer ertappt zu haben. Herr Vanslyperken ging nach der Stelle hin, wo der Korporal so still, aber nicht ganz so klein, wie ein Mäuschen lag. Da legte nun Herr Vanslyperken sein Sprachrohr beiseite, blickte umher, las seine Handspake auf, erhob sie und ließ sie mit der ganzen Kraft seines Armes niederfallen, so daß der Kopf des Vanspitter wie eine ungeheure Kesselpauke erdröhnte.
„Donner und Flammen!“ brüllte der Korporal unter dem Segeltuch hervor, denn er meinte, einer der Matrosen habe sein Lauschen entdeckt und unter dem Vorwande, als kenne er ihn nicht, von der Bedeckung Vorteil gezogen, um sein Mütchen zu kühlen. „Donner und Flammen!“ brüllte er, noch immer in das Segeltuch gehüllt, aus dem er sich loszuwinden bemüht war.
Aber der Leutnant erkannte die Stimme nicht, und ehe sich sein Opfer der Umhüllung entledigen konnte, war die Handspake wieder auf dessen Kopf niedergefallen. Als sich endlich der Korporal wie ein Büffel aus seinem Schlammlager, von dem letzten Schlage fast geblendet, erhob, stürzte er auf den Leutnant zu und schleuderte seinen Befehlshaber köpflings die Vorderluke hinunter.
Vanslyperken lag, von der Gewalt des Sturzes beträubt, regungslos an der Treppe, während der Korporal sich um und um drehte, wie ein Stier, der sich nach Angreifern umsieht. Er hatte jedoch das Vorderkastell ganz allein für sich, und als er sich allmählich abkühlte, sah er dicht neben sich das Sprachrohr seines Vorgesetzten liegen.
„Tausend Teufel“, murmelte Korporal Vanspitter, „es muß der Leutnant gewesen sein. Gott verdamm’s, das ist Galgenarbeit!“
Sobald er seinen Irrtum eingesehen hatte, wurde er so kalt wie eine Gurke. Er zitterte und bebte in seinem Fette.
„Aber vielleicht hat er mich nicht erkannt“, dachte er. „Nein, gewiß nicht, denn mich würde er zuverlässig nie gehandspakt haben.“
Korporal Vanspitter begab sich sodann die Luke hinunter, wo er sich davon überzeugte, daß sein Kommandeur besinnungslos dalag.
„Das ist gut“, dachte er und begab sich nach dem Hinterschiffe, wo er seine Laterne anzündete und den Kunstgriff gebrauchte, daß er an die Kajütentüre klopfte. Da er keine andere Antwort als ein Knurren von seiten Snarleyyows erhielt, ging er hinein, stieg dann nach dem Halbdecke hinauf, sah sich um und fragte den Mann am Steuer, wo Herr Vanslyperken sei. Der Befragte antwortete, er sei vor einigen Minuten nach dem Vorderschiffe gegangen, weshalb der Korporal seine Schritte dahin lenkte. Natürlich fand er ihn nicht. Er kehrte zurück, um dem Manne am Steuer zu sagen, der Leutnant sei weder in der Kajüte noch in der Back — er könne daher nicht begreifen, wo er sein möge. Dann stieg er zu Dick Kurz, dem nächsten Offizier im Kommando, hinunter und rief ihn an.
„Nun?“ fragte Kurz.
„Ich kann Herrn Vanslyperken nirgends finden“, versetzte der Korporal.
„Sucht ihn“, versetzte Dick, sich in seiner Hängematte umdrehend.
„Mein Gott, ich habe in der Back, auf dem Halbdeck und in der Kajüte nachgesehen, er ist nirgends.“
„Über Bord“, entgegnete Dick.
„Ich kam zu Euch, Sir, um Weisung einzuholen“, sagte der Korporal.
„Heraus also“, erwiderte Dick, indem er im Hemde auf das Deck sprang.
Während Kurz sich ankleidete, bot der Korporal seine Seesoldaten auf, und der dadurch veranlaßte Lärm wie auch das Gespräch, welches von den noch nicht Schlafenden gehört worden war, bedeutete der Kuttermannschaft bald, daß dem Kommandeur ein Unfall zugestoßen sein müsse. Sogar Smallbones hatte man ins Ohr geflüstert, Herr Vanslyperken sei über Bord gefallen, und er lächelte im Dunkeln trotz des Schmerzes seiner Wunden, indem er vor sich hinmurmelte, Snarleyyow solle seinem Gebieter bald folgen. Mittlerweile hatte sich Kurz auf dem Hinterdecke eingefunden. Korporal Vanspitter СКАЧАТЬ