Der Rundfunk von der Antike bis zur Gegenwart. Jürgen Tiedmann
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СКАЧАТЬ Neumann wird in Chorin geboren. Später wird er maßgeblich an der Entwicklung der Reisz-Mikrofone beteiligt sein. Seine Kondensatormikrofone (Neumann Gefell) wurden bereits zu den olympischen Spielen 1936 eingesetzt und sind noch heute (2018) im Deutschen Bundestag in Berlin im Einsatz.

      Der deutsche Physiker Heinrich Rudolf Hertz erzeugt als erster künstliche elektromagnetische Wellen und untersucht ihre Eigenschaften. Vor der Berliner Akademie der Wissenschaft beweist er die Existenz dieser Wellen, die bereits durch Maxwell theoretisch nachgewiesen wurden. Die physikalische Maßeinheit der Frequenz – Zahl der Schwingungen in einer Sekunde – wurden nach ihm benannt. Die Hertzschen Wellen wurden zur Grundlage der Funktechnik und der drahtlosen Übertragung.

      Herman Hollerith meldet das Patent für ein System zur Verarbeitung von Lochkarten an und begründet so die maschinelle Datenverarbeitung.

      Der zur Pariser Weltausstellung von dem Statiker A. G. Eiffel erbaute 300 m hohe Eiffelturm wird vollendet. In den darauffolgenden Jahren beherbergt der Aussichtsturm auch Zeitzeichen- und Rundfunksender.

      Emil Berliner demonstrierte das Grammophon den staunenden Experten der Berliner Elektrotechnischen Gesellschaft, die ihn sofort als Mitglied aufnahm.

      Der ehemalige Mitarbeiter von Edison, Théodore Puskas, installiert in Budapest den ersten Telefonrundspruch. Er lässt zu bestimmten Zeiten Nachrichten (und Musik?) über das Telefonnetz verbreiten. Die Anlage, 1890 vom Staat übernommen, funktioniert bis 1936.

      Konstruktion des Drehstrommotors durch Dolivo-Dombrowolsky.

      Edwin Howard Armstrong wird in New York City geboren.

      Der Pariser Dezső Korda (1864 – 1919) erhält das deutsche Patent für den Drehkondensator.

      Über das Telefonnetz in Budapest ertönt zum ersten Mal die sprechende Zeitung Telefon-Hirmondo. In einem kleinen Studio in der Magyar-Utca 6 stellt der Schöpfer dieses weltweit einmaligen Dienstes ein vielseitiges Programm zusammen. Neben Zeitansagen, Verordnungen des Amtsblattes und Börsenkursen werden auch Nachrichten und Konzerte geboten. 1894 hat dieser Service bereits 700 Abonnenten.

      Alexandr Stephanowitsch Popow arbeitet mit drahtlosen Empfangsanlagen.

      Guglielmo Marconi baut die erste drahtlose Funkstrecke der Welt – ganze neun Meter lang. Es gelingt ihm, mit Hilfe eines Righi-Oszillators als Sender und eines Branly-Kohärers als Empfängers, eine Klingel ferngesteuert zum Läuten zu bringen.

      Auch Lodge demonstriert öffentlich drahtloses Senden und Empfangen.

      Die Brüder Lumière lassen in Paris ihren Cinématographe patentieren.

      Ferdinand Schneider demonstriert die drahtlose Übertragung von Morsezeichen mittels Ionisation. In einem parallel geschalteten Kopfhörer wurden die Zeichen hörbar.

      Marconi setzt seine Versuche unter freiem Himmel fort. Er erkennt, dass zunächst der Empfänger als schwächstes Glied in der Kette verbesserungsbedürftig ist und macht sich an die Arbeit. Die Branlyschen Metallspäne im Kohärer werden durch ein Pulver aus Nickel und Silber ersetzt, die Enden der Glasröhre mit Stöpseln aus Silberamalgan verschlossen, die in ihrer Entfernung zueinander verschoben werden können. Marconi engagiert seinen Bruder Alfonso als Hilfskraft und dehnt die Experimente weiter aus. Bei Geländeversuchen beobachtet er, dass die Reichweite wächst, wenn er jeweils einen Pol vom Sender und Empfänger mit der Erde verbindet und die beiden anderen Pole mit senkrecht hochgeführten Luftdrähten zusammenschaltet. Er kann dadurch fast zweieinhalb Kilometer überbrücken und seine Signale auch ohne direkte Sicht von Sender zu Empfänger übertragen. Mit der Erfindung der geerdeten Sendeantenne scheint für Marconi die Sache so weit ausgereift zu sein, dass er an die praktische Auswertung gehen konnte. Er beschließt, seine drahtlose Telegrafie Italiens Minister für Post und Telegrafie anzubieten. Doch der Minister zeigt kein Interesse an der Erfindung des jungen Mannes. Marconi sucht andere Interessenten im Ausland.

      Alexander Stepanowitsch Popow demonstriert vor der Russischen Gesellschaft für Physik und Chemie ein drahtlos arbeitendes Gewitterwarngerät.

      Alexander Stepanowitsch Popow sendet in Petrograd Signale, die man acht Kilometer entfernt empfangen kann. In der Sowjetunion feierte man deshalb alljährlich am 7. Mai den “Tag des Radios”.

      Marconi schreibt einen Brief an William Preece, den Chefingenieur des General Post Office in London, und erklärt ihm seine Experimente. Im Februar 1896 macht sich Marconi auf die Reise nach England. William Preece stellt ihm ein Labor zur Verfügung und bald beginnen die ersten Versuche.

      Wilhelm Conrad Röntgen entdeckt die nach ihm benannten Strahlen. Dafür erhält er am 10.12.1902 den ersten Nobelpreis für Physik.

      Alexander Popow gelingt die drahtlose Übertragung der in Morseschrift kodierten Worte „Heinrich Hertz“ über eine Entfernung von 250 m.

      Marconi erhält für sein Telegrafiesystem das britische Patent Nummer 12039 1896.

      Guglielmo Marconi verwendet Antenne, Klingel sowie das Relais von Popow, von Hertz den HF-Erzeuger und den Kohärer von Branly und baut eine Sende-, Empfangsanlage mit Erdung und senkrechter Antenne. Er führt eine Verbindung über drei Kilometer auf der Reede von СКАЧАТЬ