Die bekanntesten Werke von Robert Louis Stevenson. Robert Louis Stevenson
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Название: Die bekanntesten Werke von Robert Louis Stevenson

Автор: Robert Louis Stevenson

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027230266

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СКАЧАТЬ war nur eine kleine Weile fort, und während seiner Abwesenheit flüsterte Israel die ganze Zeit über dem Koch etwas ins Ohr. So konnte ich nur ein paar Worte aufschnappen; indessen bekam ich dadurch doch noch eine wichtige Nachricht; denn ich hörte deutlich, wie er sagte: »Von den anderen will kein einziger mehr mit uns gehen.«

      Es waren also noch einige treue Leute an Bord.

      Als Dick zurückkam, nahm einer nach dem anderen von dem Trio das Kännchen und brachte einen Spruch aus.

      »Gut Glück!« sagte der eine. Der andere sagte:

      »Das bring’ ich dem alten Flint!«

      Und Silver selbst machte eine Art von Vers:

      »Dies auf uns selber, und haltet euch steif! ‘nen Haufen Geld, und was Gutes in ‘n Bauch!«

      Gerade in diesem Augenblicke fiel ein heller Schein in die Tonne, und als ich aufblickte, fand ich, daß der Mond aufgegangen war und den Hauptmast versilberte und weiß auf das Focksegel schien; und beinahe in demselben Augenblicke rief der Mann am Ausguck:

      »Land!«

       Kriegsrat

       Inhaltsverzeichnis

      Ich hörte ein lautes Getrappel von Füßen auf dem Deck. Ich hörte, wie Leute von der Kajüte und von der Vorderback auf Deck stürzten. Im Nu sprang ich aus meiner Tonne heraus, duckte mich hinter das Focksegel, schlich mich nach dem Stern zurück und kam gerade in dem Augenblick auf das freie Deck, als Hunter und Dr. Livesey nach dem Bugspriet liefen.

      Dort war schon die ganze Schiffsmannschaft versammelt. Beinahe gleichzeitig mit dem Aufgehen des Mondes hatte ein Nebelgürtel sich verflüchtigt. Nach Südwesten zu sahen wir zwei niedrige Hügel, die etwa zwei Meilen voneinander entfernt sein mochten, und hinter einem von ihnen einen dritten, höheren Berg, dessen Gipfel noch vom Nebel bedeckt war. Alle drei Berge waren von scharfumrissener kegelförmiger Gestalt.

      Soviel sah ich beinahe wie in einem Traum; denn ich hatte mich noch nicht von der gräßlichen Angst erholt, die ich ein paar Minuten vorher ausgestanden hatte. Die Hispaniola war ein paar Striche näher an den Wind gelegt worden und segelte jetzt einen solchen Kurs, daß sie gerade um die Ostspitze der Insel herumfahren mußte.

      Als alle Segel gerefft waren, sagte der Kapitän:

      »Nun, Leute, hat einer von euch das Land da vor uns schon einmal gesehen?«

      »Das habe ich, Herr!« sagte Silver; »ich habe hier mit einem Kauffahrer Wasser eingenommen; ich fuhr als Koch mit.«

      »Der Ankergrund ist wohl auf der Südseite, hinter einer kleinen Insel, denke ich mir?« sagte der Kapitän.

      »Jawoll, Herr, das ist die sogenannte Skelettinsel. Die Hauptinsel war früher ein Lieblingsplatz der Piraten, und einer, den wir an Bord hatten, kannte alle die Namen, die sie den einzelnen Plätzen gegeben hatten. Den Berg da nach Norden zu nennen sie den Fockmast-Berg; drei Berge laufen in einer Reihe von Norden nach Süden – Fock-, Haupt-und Besanmast-Berg, Herr. Aber den Hauptmastberg – das ist der große da, mit der Wolke oben drauf –, den nannten sie für gewöhnlich das Fernrohr, weil sie da oben gewöhnlich einen Ausguck hielten, während sie auf dem Ankergrund lagen und ihr Schiff ausputzten; denn das taten sie immer auf der Stelle, Herr, bitte um Verzeihung.«

      »Ich habe hier eine Karte,« sagte Kapitän Smollett. »Seht mal zu, ob das der Platz ist.«

      Dem langen John glühten die Augen im Kopf, als er die Karte in die Hand nahm; ich erkannte aber gleich an dem neuen Aussehen des Papiers, daß ihm eine Enttäuschung bevorstände. Es war nicht die Karte, die wir in Billy Bones’ Seekiste gefunden hatten, sondern eine genaue Kopie, auf welcher alles vollständig angegeben war: Namen und Höhen und Tiefenlotungen; mit der einzigen Ausnahme, daß die roten Kreuze und die handschriftlichen Erläuterungen fehlten. So groß sein Ärger gewesen sein muß, so hatte Silver doch die Selbstbeherrschung, ihn sich nicht anmerken zu lassen.

      »Jawoll, jawoll, Herr,« sagte er, »freilich ist das die Stelle; und sehr sauber aufgezeichnet! Ich möchte wohl wissen, wer das hat machen können! Die Piraten waren wohl zu unwissend dazu, sollte ich meinen. Aha, da steht es: Käpp’n Kidds Ankergrund – genau der Name, den mein Schiffsmaat der Stelle gab. Ein starker Strom läuft an der Küste nach Süden, und dann wieder an der Westküste hinauf nach Norden. Das war recht von Ihnen, Herr Käpp’n, den Wind abzukneifen und auf die Wetterseite der Insel zu halten. Wenigstens wenn Sie die Absicht gehabt haben, hier vor Anker zu gehen und das Schiff auszuputzen; denn dafür gibt es keine bessere Stelle in diesen ganzen Gewässern.«

      »Danke Euch, mein Mann,« sagte Kapitän Smollett. »Ich werde Euch später bitten, uns an die Hand zu gehen. Ihr könnt jetzt gehen.«

      Ich war erstaunt über die Kaltblütigkeit, mit der John zugab, daß er die Insel kenne; und ich gestehe, daß ich einen Schreck bekam, als ich sah, wie er auf mich zuging. Allerdings wußte er sicherlich nicht, daß ich sein Gespräch bei der Apfeltonne belauscht hatte; aber ich hatte einen solchen Abscheu vor seiner Grausamkeit, Falschheit und Gefährlichkeit, daß ich kaum einen Schauder unterdrücken konnte, als er die Hand auf meinen Arm legte und zu mir sagte:

      »Ei, das ist ein famoser Ort, diese Insel – ein famoser Ort für einen Jungen, der mal an Land gehen möchte. Da wirst du baden und wirst auf Bäume klettern und wirst Ziegen jagen, eija – und wirst selber wie eine Ziege auf die Berge da klettern. Wahrhaftig, der Anblick macht mich wieder jung! Ich vergaß beinah mein Holzbein! Es ist ein angenehmes Ding, jung zu sein und zehn Zehen zu haben, darauf kannst du dich verlassen. Wenn du gern mal eine kleine Streife unternehmen möchtest, so frage nur den alten John, und er wird dir einen Happenpappen zurecht machen, den du mitnehmen kannst.«

      Er schlug mir in der freundschaftlichsten Weise auf die Schulter und humpelte dann davon, in seine Kombüse hinunter.

      Kapitän Smollett, der Squire und Dr. Livesey standen auf dem Quarterdeck beisammen und unterhielten sich miteinander, und so dringlich es auch war, daß ich ihnen meine Geschichte erzählte, so durfte ich doch nicht offen an sie herantreten und sie unterbrechen. Während ich noch darüber nachdachte, wie ich eine glaubhafte Entschuldigung finden konnte, rief Dr. Livesey mich zu sich heran. Er hatte seine Pfeife unten gelassen, und da er ohne Tabak nicht leben konnte, so wollte er sie sich von mir heraufholen lassen; aber sobald ich so nahe bei ihm war, daß ich mit ihm sprechen konnte, ohne von anderen gehört zu werden, brach ich in die Worte aus:

      »Herr Doktor, lassen Sie mich sprechen! Veranlassen Sie den Kapitän und den Squire, mit Ihnen in die Kajüte hinunterzugehen, und lassen Sie mich dann aus irgendeinem Vorwande rufen! Ich habe fürchterliche Neuigkeiten für Sie!«

      Der Doktor wurde ein bißchen blaß, fand aber sofort seine Selbstbeherrschung wieder und sagte laut:

      »Danke, Jim! Das war alles, was ich wissen wollte,« – wie wenn er mich nach etwas gefragt hätte.

      Damit drehte er sich auf dem Absatz herum und trat wieder zu den beiden anderen Herren heran. Sie sprachen eine kurze Weile miteinander, und obgleich keiner von ihnen eine Bewegung der Überraschung machte oder seine Stimme erhob oder auch nur vor sich hinpfiff, so war doch klar und deutlich, daß Dr. Livesey ihnen meine Bitte mitgeteilt hatte; denn das nächste, was ich hörte, war ein Befehl, den der Kapitän СКАЧАТЬ