Название: Literaturvermittlung und Kulturtransfer nach 1945
Автор: Группа авторов
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Edition Brenner-Forum
isbn: 9783706561228
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25 Dazu Kießling (Anm. 2), 250–252.
26 Dokumentiert in UBEI VA1 I, Autorenkorrespondenz Theodor W. Adorno 1954–1961 (52 Schriftstücke). Für die Zitiererlaubnis aus diesen und den weiteren Beständen des Kösel-Verlagsarchivs danke ich der Universitätsbibliothek der KU Eichstätt-Ingolstadt.
27 Der Vorgang ist bekannt, allerdings bisher nur aus der Korrespondenz Adornos mit P. Suhrkamp (hg. von Wolfgang Schopf: „So müßte ich ein Engel und kein Autor sein“. Adorno und seine Frankfurter Verleger. Der Briefwechsel mit Peter Suhrkamp und Siegfried Unseld. Frankfurt/M. 2003, dort die Briefe Nr. 65, 78 u. 82), nicht aus der Autorenkorrespondenz Adornos mit dem Kösel-Verlag. Aus ihr geht hervor, dass die Initiative bei Kösel von Friedhelm Kemp kam. Ohne dass er etwas von den Verlagsplänen (und deren Verzögerungen) bei Suhrkamp wusste, regte er als „großer Bewunderer der essayistischen Arbeiten von Walter Benjamin“ am 23.3.1954 briefl. bei Adorno eine einbändige Benjamin-Ausgabe an (UBEI VA1 I, Autorenkorrespondenz Adorno). Eine (zu kurz greifende) Auseinandersetzung mit Benjamin anlässlich der zweibändigen Ausgabe seiner Schriften, die sich ausschließlich mit der Frage beschäftigt, warum Benjamin Kommunist geworden sei, erschien in HL 49 (1956/57), 268–273 (Friedrich A. Hansen-Löve: Zwischen Gestern und Heute. Zu den Schriften Walter Benjamins).
28 Adorno an den Bayerischen Staatsminister für Unterricht und Kultus Prof. Dr. Rucker, 19.4.1955 (UBEI VA1 I, Autorenkorrespondenz Adorno).
29 So Richard Faber: Das Frankfurter Feld. Versuch eines Überblicks. In: Ders./Eva-Maria Ziege (Hg.): Das Feld der Frankfurter Kultur- und Sozialwissenschaften vor 1945. Würzburg 2007, 15–46, hier 20 (Anm. 6).
30 Adorno an Heinrich Wild, 25.2.1957 (UBEI VA1 I, Autorenkorrespondenz Adorno).
31 So Adorno in einem weiteren Brief an Heinrich Wild, 21.3.1955 (UBEI VA1 I, Autorenkorrespondenz Adorno). Der „hervorragend begabte Jesuitenschüler“ war Karl Heinz Haag (1924–2001). Seine Habil.schrift Kritik der neueren Ontologie erschien 1960 bei Kohlhammer (Stuttgart).
32 Adorno an Wild, 25.2.1957, ebenda.
33 Adorno an Wild, 6.6.1957, ebenda.
34 Geb. am 11.9.1903 als Sohn einer katholischen Mutter, war Adorno am 4. Oktober im Frankfurter Dom katholisch getauft worden, wurde aber dann in der Frankfurter Katharinenkirche im Mai 1918 evangelisch konfirmiert. Vgl. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Frankfurt/M. 2003, 926 (Taufe), und Lorenz Jäger: Adorno. Eine politische Biographie. München 2003, 23 (Konfirmation). „In dem Fragebogen, den Adorno vor seiner Übersiedlung nach Oxford 1934 ausgefüllt hat, antwortete er auf die Frage: ‚Willigen Sie ein, daß wir für Sie an religiöse Gemeinschaften herantreten?‘ ‚Please no. I am without any touch with ‚positiv‘ religions.‘“ Müller-Doohm, ebenda, 748.
35 Also um 1924; das sind die Jahre der Hochblüte des Weimarer Kulturkatholizismus mit der Wiederbegegnung von Kirche und Kultur in Deutschland, wie der Titel der Carl Muth zum 60. Geburtstag von den Hochland-Redakteuren Max Ettlinger, Philipp Funk und Friedrich Fuchs gewidmeten Festschrift (München 1927) lautet. Zu Begriff und Phänomenbestand vgl. Otto Weiß: Kulturkatholizismus. Katholiken auf dem Weg in die deutsche Kultur 1900–1933. Regensburg 2014, passim.
36 Theodor W. Adorno/Ernst Krenek: Briefwechsel. Hg. von Wolfgang Rogge. Frankfurt/M. 1974, 46. Ich verdanke den Hinweis auf diesen Brief Wolf Gerhard Schmidt (Bayreuth). Ebenfalls zitiert bei Müller-Doohm (Anm. 34), 748.
37 Adorno an Heinrich Wild, 15.11.1954 (siehe nachfolgende Anm. 38).
38 HL 45 (1952/53), 365; auch zitiert bei Alex Demirovič: Zwischen Nihilismus und Aufklärung. Publizistische Reaktionen auf die Minima Moralia. In: Kritische Theorie und Kultur. Hg. von R. Erd, D. Hoß, O. Jacobi u. P. Noller. Frankfurt/M. 1989, 153–170, hier 164f., und bei Müller-Doohm (Anm. 34), 519. Adorno erkundigte sich nach dieser Besprechung brieflich am 14. April 1953 bei Peter Suhrkamp („Im Hochland soll ein großer Aufsatz über die Minima Moralia erschienen sein – könnte ich den haben?“, in: Schopf [Hg.] [Anm. 27], 82), erhielt aber von dort keine Antwort, so dass auf eine weitere Nachfrage Adornos bei Heinrich Wild hin dieser ihm am 9.10.1954 ein Exemplar des Hochland-Hefts mit Krings’ Besprechung schickte mit der Bitte, „Ihre Meinung über diese Besprechung zu erfahren“. Adornos Reaktion: „Rundheraus gesagt, diese Besprechung scheint mir bei weitem das Verständnisvollste und Bedeutendste, was zu meinem Buch gesagt worden ist, und Sie haben mir damit eine ganz ungemeine Freude bereitet. Ich verkenne gewiß nicht die Divergenz der Ausgangs- oder sollte man sagen Endpositionen, aber ich bin zu hoffnungslos von Hegel verdorben, um aus dem Begriff des ‚Standpunkts‘ allzuviel zu machen. Ich glaube, daß, da es nur eine Wahrheit gibt, vor jeder vollzogenen Einsicht die Standpunkte in nichts zergehen. Und es wäre wahrscheinlich viel wichtiger, das zu entfalten, als bei der Auseinandersetzung bloßer Standpunkte zu beharren. Daß ich damit nicht einer synkretistischen Vermittlung das Wort rede, versteht sich von selbst.“ (Adorno an Heinrich Wild, 15.11.1954. UBEI VA1 I, Autorenkorrespondenz Adorno.) Von dieser Zustimmung wusste aber Wild inzwischen schon durch einen Brief von Karl Thieme, der ihm am 29.10.1954 mitgeteilt hatte, „daß Herr Adorno mir neulich seine hohe Wertschätzung der im Hochland erschienenen Kringsschen Besprechung seiner Minima Moralia aussprach, einer der seriösesten, die ihm überhaupt vor Augen gekommen seien, – übrigens erst durch Ihre persönliche Vermittlung, d.h. merkwürdigerweise nicht schon längst durch seinen Verlag. Ich erlaubte mir, ihm zu sagen, daß ich dabei die Hand im Spiele hatte, was er längst vermutet zu haben erklärte. Daß eine erste Fassung von Krings wesentlich weniger zugänglich gewesen war, habe ich natürlich nicht erwähnt […]“ (UB EI VA1 I, Autorenkorrespondenz Thieme). Thieme selbst wiederum – „der bekannte katholische Theologe Karl Thieme“ (Adorno an Peter Suhrkamp in: Schopf [Hg.] [Anm. 27], 165) – besprach die Minima Moralia in den Frankfurter Heften (Jg. 6, H. 12 [1951], 944–946: „Apokalypse unserer Zeit“), interessierte sich auch für Adornos Wagner-Buch und schrieb eine Rezension seiner Kierkegaard-Arbeit. Im übrigen hatte Thieme bereits 1932 im Hochland eine Auseinandersetzung mit dem Werke Bertold Brechts (Des Teufels Gebetbuch? In: HL Bd. 29/1 [1931/32], 397–413) veröffentlicht, von der Brecht in einem Brief Ende Juni 1940 schrieb: „Es gibt nichts Anständiges über meine neueren Arbeiten, über die alten“, womit er vor allem die Hauspostille meinte, „nichts außer dem Essay eines Jesuitenpaters in der Zeitschrift ‚Hochland‘“ (zit. nach Michael Morley: Bertold Brechts Hauspostille. In: Brecht-Handbuch in fünf Bänden. Hg. von Jan Knopf. Bd. 2: Gedichte. Stuttgart, Weimar 2001, 147-161, hier 159). „Warum er diesem Essay so positiv geneigt ist, lässt sich unschwer aus der Argumentation Thiemes folgern; denn dieser Jesuitenpater [der Thieme nicht war, TP] nimmt sich auch nicht so ernst, wie er die Dinge – hier СКАЧАТЬ