Название: Erklärung der Psalmen
Автор: Athanasius der Große
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Die Schriften der Kirchenväter
isbn: 9783849659806
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V. 2. „Ergreife Waffe und Schild und erbebe Dich, mir zu helfen.“ Mit Waffe, Schild und Schwert deutet er auf die rächenden Mächte, die vom Herrn zur Unterstützung der Gerechten ausgesendet werden.
V. 3. „Sage meiner Seele: Dein Heil bin ich.“ Er will sagen: Darum bitte ich Dich, Du mögest meiner Seele sagen, daß Du ihr Helfer sein wirst.
V. 4. „Sie sollen zurückweichen. Es wird denen eine Wohlthat zu Theil, die von der Tugend zum Laster wandeln, wenn sie sich rückwärts wenden.
V.8.“Es komme über ihn der Fallstrick, den er nicht kennt, und das Netz, das er verborgen hat fange ihn, und er falle in den Fallstrick selbst.“ Auf die Häupter der Bösen fiel der Fallstrick zurück. Denn da sie Jagd machten, um Andere in den Tod zu stürzen, wurden dagegen sie gefangen und dem Tod übergeben
V. 9. „Aber meine Seele wird frohlocken im Herrn.“ Die also den Fallstrick bereitet und darauf gesonnen haben, Christus, den Heiland unser Aller, in’s Verderben zu stürzen, werden für ihr wahnsinniges Verhalten gegen ihn zur Strafe gezogen werden, in der Art und Weise, wie wir es eben beschrieben haben, meine Seele aber, will er sagen, wird beständig frei sein von jedem Uebel. Sie hat also unaufhörliche Freude in Gott und ausserordentliche Wonne in seinem Heile.
Daniel Barbarus. „Alle Gebeine.“ das heißt, alle Menschen.
V. 11. „Es standen gegen mich ungerechte Zeugen auf und fragten mich um das, was ich nicht wußte.“ Hier wird die Person Christi eingeführt, wie er vor dem Richterstuhl der Hohepriester verleumdet wird.
V. 12. „Sie vergalten mir Gutes mit Bösem, machten verwaist meine Seele.“ Das sagt er, weil sie sich unwürdig zeigten, Kinder Gottes genannt zu werden. Das hob er besonders hervor gemäß dem Ausspruch : „Wie oft wollte ich 155 Deine Kinder versammeln?“
V. 13. „Ich aber zog ein Bußkleid an, wenn sie mich belästigten.“ Er trauerte über ihren Untergang, so daß er über ihre Sünde Schmerz und Beängstigung empfand und weinte und betete. „Und ich demüthigte meine Seele mit Fasten.“ Indem er seine Menschwerdung bestätigte enthielt er sich auch des Fastens nicht. „Und mein Gebet wird sich meinem Busen zuwenden.“ Damit wird angedeutet, daß sie in der Sünde verbleiben. Denn es brachte ihnen keinen Nutzen, will er sagen, weil sie in ihrer übermäßigen Unwissenheit bewirkten, daß das Gebet gleichsam wieder zurückkehrte.
V. 14. „Wie unserm Nächsten und Bruder, so war ich ihnen zu Willen.“ Wie einem Bruder und Freunde, will er sagen, so suchte ich ihnen Wohlthaten zu erweisen, indem ich sie heilen wollte. Deßhalb trauerte ich auch über sie.
V. 15. „Und sie freuten sich wider mich und versammelten sich.“ Diese Speise gaben sie mir, will er sagen, für meinen Schmerz über sie: „Man sammelte gegen mich Geißeln, und ich wußte es nicht.“ Sie geißelten mich, will er sagen, und ich wußte und fand keine Schuld an mir.
V. 16. „Sie wurden uneins und empfanden keine Reue.“ Es spaltete sich, wie der Evangelist sagt, die Menge, indem die Einen sagten, er sei gut, die Ander, er sei böse.156 Und da das geschah, sagt er, empfanden sie keine Reue und begriffen nicht, gegen wen die Thaten gerichtet waren. Das aber brachte er nicht als eine Anklage vor, sondern weil er sich nach Hilfe sehnte. Wann, will er sagen, zeigst Du Dich und wirst dem beistehen, dem Unrecht widerfährt?
V.17. „Errette meine Seele von ihrer Bosheit.“ Alles, was er leidet oder sagt, thut er für unser Heil, weil er, nämlich Christus, herabgestiegen ist und unser Fleisch angenommen hat.157 „Vom Löwen meine Eingeborne.“ Löwen nennt er entweder die bösen und feindlichen Mächte, die gegen Christus beinahe brüllten, oder vielleicht auch die Vorstände der Juden. Denn so gedenkt er ihrer in den Worten des Isaias: „Meine Erbschaft wurde wie ein Löwe im Walde, deßhalb haßte ich sie.“ 158 Seine Eingeborne aber nennt er seine Seele. indem er „eingeboren“ für „geliebte“ setzt. Denn immer genießt das eingeborne Kind die meiste Liebe. 159V 19. „Die ohne Grund mich hassen und mit den Augen winken,“ das heißt, die mir Fallstrickelegen.
V. 20. „Denn sie redeten friedlich mit mir und sannen im Zorne auf Trug.“ Das bezieht sich auf die Worte: „Guter Meister.“ 160 und: „Wir wissen, daß Du die Wahrheit lehrest und nicht auf die Person des Menschen siehst.“ 161
V. 21. „Sie sperrten ihr Maul wider mich auf.“ Er meint die Lästerungen, die ihm am Kreuze widerfuhren. „Sie sprachen: So recht, so recht, es sahen unsere Augen.“ Weil sie ihre Absicht nach Wunsch erreicht haben, daß er am Holze hing. Das thun aber auch die, welche sich über die Trübsal des Gerechten freuen.
V.22“Du hast es gesehen, o Herr, schweige nicht, Herr, weich nicht von mir.“ Das eingeborene Wort Gottes, das durch die Menschwerdung nicht aufgehört hat, Gott zu sein, fleht zum Vater, der Richter ist, wegen des von den Dämonen uns zugefügten Unrechts. Es fleht, er möge die Mißhandlung von Seite der Uebermüthigen zunichte machten. Denn so, sagt er, werden die Einen in Schande gestürzt werden, die Andern aber werben jubeln. 162 indem sie für ihre Rettung Dank sagen.
Ps 35.
V. 1. Zum Ende, vom Knechte des Herrn, von David.
Inhalt.
Es enthält dieser Psalm eine Anklage wider den Übermuth des Judenvolkes und einen Tadel ihrer Bosheit, ausserdem eine Lobpreisung der gerechten Urteilssprüche, indem er die Erde unter dem Himmel schuf, ferner eine an den Vater gerichtete Danksagung für die durch Jesus uns erwiesenen Wohlthaten und nebenbei noch ein Gebet, welches darum fleht, daß man nicht in Uebermuth verfalle.
V. 2. „Es spricht der Ungerechte in seinem Herzen, daß er sündigen wolle.“ Es glaubt, will er sagen, der in der Bosheit erzogen wurde, daß Niemand die verborgenen Rathschläge seines Herzens schaue. Denn „spricht“ hat er für „glaubt“ und „meint“ gesetzt. Der Grund einer solchen Gedankenlosigkeit ist aber, daß er den Herrn nicht fürchtet, der Alles sieht. „Es ist die Furcht Gottes nicht vor seinen Augen.“ Wenn er einmal, will er sagen, den Vorsatz gefaßt hat, das Gesetz zu übertreten, so läßt er die Furcht Gottes aus den Augen. Denn in der Furcht des Herrn steht Jedermann vom Bösen ab.
V. 3. „Denn er handelte listig vor seinem Angesichte.“ Freiwillig lebt er in dieser Unwissenheit und will seine Thaten nicht überlegen und seine schlechten Thaten nicht hassen. „Daß man sein Unrecht finde und hasse. Auch daran, will er sagen, denkt er nicht, daß Gott seine Sünde findet und, wenn er sie gefunden hat, sie und haßt. 163
V.4. „Die Worte seines Mundes sind Unrecht und Trug.“ Unrecht nennt er sie wegen der Mißhandlungen, die sie Christo zufügten. Trug aber, weil sie ihn in ihren Netzen fangen wollten und ihm gute Worte gaben. „Er wollte nicht verständig sein, gut zu handeln.“ Freiwillig, will er sagen, schloß er sich von der Ausübung guter Werke aus.
V. 5. „Auf Unrecht sann er auf seinem Lager. Er verweilte auf jedem Wege, der nicht gut war.“ Er deutet an, daß ihre gegen Christus gerichtete Verfolgung ihnen den Schlaf raubte. „Der Bosheit grollte er nicht,“ das heißt, der Bosheit war er nicht abgeneigt.
V. 6. „Herr, im Himmel ist Deine Barmherzigkeit.“ Er spricht aus, daß durch seine Barmherzigkeit auch die himmlischen Dinge, das heißt, die vernünftigen Mächte ihren Bestand haben. „Und Deine Wahrheit bis an die Wolken. Deine Gerechtigkeit ist СКАЧАТЬ