Planet der Saurier. Falk-Ingo Klee
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Planet der Saurier - Falk-Ingo Klee страница 8

Название: Planet der Saurier

Автор: Falk-Ingo Klee

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: HOPF Autorenkollektion

isbn: 9783863053727

isbn:

СКАЧАТЬ Bergen vorgelagerte Gelände bestand aus Steppe und steiniger Wüste. Der felsige Untergrund trug nur kümmerlichen Pflanzenwuchs. Das ganze Gebiet wirkte nicht besonders einladend.

      Der Proohler deaktivierte das Gerät wieder und blickte aus der Kuppel. Schräg unter dem Schweber rannte eine Gruppe Zölurosaurier davon. Sie bewegten sich wie Strauße, und irgendwie sahen die knapp zwei Meter großen Tiere auch aus wie eine Kreuzung zwischen Strauß und Känguru.

      Im Gegensatz zu den grau-braunen Kolossen waren sie auffällig gezeichnet. Die Grundfarbe war ein leuchtendes Blaugrün, vom Schädelkamm bis zum Schwanzansatz zog sich ein gelbes Band.

      Dass die bunte Färbung durchaus ihren Sinn hatte, erkannte Scotheer, als die Saurier in ein offenes Wäldchen eindrangen. Sie waren auf einmal verschwunden. Die Wechselwirkung von Licht und Schatten löste die Konturen auf und machte die Tiere unsichtbar.

      Der Flugkörper hatte inzwischen die Hälfte der Strecke zurückgelegt. Fast unmerklich änderte sich die Szenerie. Die Nadelbäume wurden seltener, dafür traten Schachtelhalme, Schuppen- und Siegelbäume in den Vordergrund.

      Automatisch ließ die Steueranlage den Schweber auf sechzig Meter Höhe klettern. Das war nötig, weil etliche dieser Baumriesen fünfzig Meter emporragten. Nach und nach verschwanden auch diese Giganten und machten bleichen Stelzenbäumen und überdimensionalen Riesenpilzen Platz, die im Sumpf wurzelten.

      Eine Herde Brontosaurier platschte durch das schlammige Wasser und weidete Sumpfpflanzen ab. Über ihnen kreisten mit trägen Schlägen ihrer ledrigen Schwingen einige Pterosaurier. Die gut zwanzig Meter langen Fleischberge unten im Morast beachteten die Flugechsen nicht, anders Troopal.

      Die lachsfarbenen Ungeheuer besaßen eine Flügelspannweite von acht Metern; sie konnten dem Schweber durchaus gefährlich werden. Rasch beschleunigte er und ließ die Maschine auf einen halben Kilometer Höhe emporsteigen.

      Napeel saß verkrampft in ihrem Sitz und blickte ihren Gefährten mit schreckgeweiteten Augen an. Troopal sendete einen beruhigenden Impuls.

      »Sobald wir den Sumpf hinter uns gelassen haben, halten wir nach einer übersichtlichen Stelle Ausschau und landen«, sagte er. »Dort werden wir einige Proben aufnehmen und analysieren.«

      »Lass uns direkt zum Schiff zurückfliegen«, bat Napeel. »Diese Tiere ängstigen mich.«

      »Aber dann wäre unsere Exkursion gänzlich umsonst gewesen«, wandte Scotheer ein. »Wir wollten doch Pflanzen und Früchte daraufhin untersuchen, ob sie unserem Organismus zuträglich sind.«

      »Ein andermal, Troopal. Ich käme um vor Angst, wenn ich auf dem Boden stehen und jeden Augenblick damit rechnen müsste, dass mich eine Flugechse aus der Luft angreift oder hinter einer Buschgruppe ein Raubsaurier hervorbricht.«

      »Nun gut.«

      Scotheers Zustimmung war nicht ganz uneigennützig. Auch er empfand einen gelinden Schauder bei dem Gedanken, zu Fuß von einem der gigantischen Räuber überrascht zu werden.

      »Vorerst reichen unsere Vorräte ja noch.«

      Seiner Programmierung entsprechend war der Gleiter wieder auf fünfzehn Meter heruntergegangen und flog mit Minimalgeschwindigkeit. Troopal beließ es dabei. Wenn der eigentliche Zweck schon nicht erfüllt wurde, konnte man wenigstens die Tiere und die Landschaft studieren.

      Plötzlich zuckte er zusammen.

      »Napeel, ich habe gerade Gedankenfetzen aufgefangen. Sie stammen von Proohlern!«

      Die Frau sah ihn ungläubig an.

      »Kamen sie vom Planeten?«

      »Nein, aus dem Raum. Es muss ein Raumschiff sein, das sich Chrootheer nähert.«

      Er lehnte sich zurück und lauschte mit seinen telepathischen Sinnen hinaus ins All. Tratheer tat es ihm nach.

      ›Sekool, ist dieser Planet bewohnt?‹, vernahmen sie.

      ›Wenn du Saurier als Bewohner bezeichnen willst ‒ ja.‹

      ›Dann können wir diesen Sauriern ja unsere Ladung verkaufen.‹

      ›Du bist und bleibst ein ausgemachter Dummkopf, Obeel. Saurier sind primitive Tiere, nichts weiter. Und jetzt höre mit deinem Geschwätz auf, ich muss mich auf die Landung konzentrieren.‹

      »Es muss sich um die Vagabunden Sekool Vrantheer und Obeel Lontheer handeln«, sagte Scotheer, als er die Augen wieder öffnete. »Nur diese Händlerschiffe haben stets Ladung an Bord!« Er lehnte sich nachdenklich zurück. »Mir wäre es lieber, wenn es andere Proohler wären als ausgerechnet diese Parias.«

      »Immerhin gehören sie zu unserer Rasse«, entgegnete die Frau. »Und vergiss nicht, dass die alten Normen keine Gültigkeit mehr haben. Wir sind die Letzten unseres Volkes. Zu viert wird es bestimmt einfacher sein, in dieser Wildnis zu überleben.«

      »Mit den Möglichkeiten des Vagabundenraumers ganz sicher.«

      »Dann lege deinen Dünkel ab und heiße sie zusammen mit mir willkommen, ehemaliger Planetarischer Rat Troopal Scotheer!«

      »Ich habe ein ungutes Gefühl, Napeel. Nach allem, was ich von Sekool Vrantheer gehört habe, ist er nicht gerade jemand, den man zum Freund haben möchte.«

      »Aber zum Feind willst du ihn dir auch nicht machen, oder?«

      Troopal Scotheer gab sich geschlagen. Gemeinsam mit seiner Gefährtin schickte er einen telepathischen Willkommensgruß ins All.

      *

      ›Herzlich willkommen auf Chrootheer, Sekool Vrantheer und Obeel Lontheer. Wir ‒ Troopal Scotheer und Napeel Tratheer ‒ freuen uns, dass es noch Proohler gibt, die den Craahns entkommen sind.‹

      Sekool Vrantheer, der konzentriert die Schaltungen bediente, war wie vom Donner gerührt, als er die Sendung empfing. Da hatten es zwei Proohler doch geschafft, dem Angriff der Insektoiden zu entkommen, aber dass es ausgerechnet ein Planetarischer Rat und seine Gefährtin sein mussten …

      Eine Frau! Vrantheers Augen glitzerten tückisch. Rasch schirmte er sich ab. Niemand, auch Obeel nicht, brauchte zu wissen, welch kühne und zugleich finstere Gedanken durch seinen Kopf gingen.

      »Sekool, hast du es auch geespert? Dort unten leben Proohler. Sogar eine Frau ist dabei!«

      Alarmiert blickte Vrantheer auf.

      »Was heißt das: ›Sogar eine Frau ist dabei‹?«

      »Vielleicht mag sie mich. Vielleicht mag sie mich sogar mehr als diesen Troopal Scotheer. Und dann werde ich ihr Gefährte und …«

      »Schluss mit dem Unsinn, Obeel«, sagte Sekool Vrantheer barsch. »Du wirst Napeel Tratheer in Ruhe lassen, schließlich hast du dich noch nie für Frauen interessiert. Geh jetzt in die Küche und stelle ein üppiges Mahl zusammen, damit wir unsere neuen Freunde nach der Landung entsprechend bewirten können.«

      Lontheer trollte sich gehorsam. Vrantheer sah ihm aus zusammengekniffenen Augen nach. Ausgerechnet dieser Dummkopf, den er aufgrund seiner Einfalt immer für ein geschlechtliches Neutrum gehalten hatte, erwies sich nun auf einmal als Konkurrent um die Gunst der letzten Proohlerin. СКАЧАТЬ