Verdammt magisch. Regina Mars
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Название: Verdammt magisch

Автор: Regina Mars

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783962558499

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СКАЧАТЬ angelangt. Aber aufzustehen und sich einen neuen Platz zu suchen, war noch schlimmer. Er fühlte sich, als hätte er Blei geschluckt.

      Sein Blick schweifte im Saal umher. Ah, da waren die Katalysatoren. Gudrun Lovell und die anderen. Die starrten ihn auch an. Dann senkten sie schnell den Blick. Da gehörte er also hin, ja?

      Nein, dachte Norman.

      Er setzte sich an den nächstbesten freien Platz und begann, grimmig die Mahlzeit in sich hineinzuschaufeln. Der Lärmpegel schwoll wieder an. Immer, wenn er aufsah, schaute irgendjemand hastig weg. Er blickte in hämisch verzogene Gesichter. Schon am ersten Abend war er das Gespött des Arkanen Instituts. Fantastisch.

      Und das Essen war pampig.

      Er schlang alles herunter und trottete zurück auf den Dachboden. Nachdem er sich im Bad frisch gemacht hatte, legte er sich ins Bett und zog sich die Decke über den Kopf.

      Morgen geht’s los, dachte er. Ich hab mich so darauf gefreut und jetzt … würde ich am liebsten abhauen.

      Vielleicht konnte er das. Alles hinschmeißen und untertauchen. Das würde als Desertieren gelten und ihm ein paar Jahre Knast einbringen, wenn man ihn erwischte. Falls man ihn erwischte. Aber er war einfach nicht der Typ, der aufgab. Steinschwer und trübsinnig schlief er ein. Die drei Gunnar-Krafft-Poster an der Wand starrten auf ihn nieder.

      Nachts wachte er einmal auf und hörte leises Schluchzen. Lauchi. Zum Hades, was war der Kerl für ein Schwächling? Der würde keinen einzigen Eismonsterangriff überstehen, wenn er so weitermachte. Norman erinnerte sich zehnmal daran, dass Mitleid Lauchi auch nicht helfen würde, und döste wieder ein.

      7. Fühlen

      »Nun setzen wir uns alle in einen Kreis«, sagte die Alte, selig lächelnd. »Und dann lernen wir uns erst einmal kennen.«

      Norman stöhnte vernehmlich. Die anderen siebzehn Studenten sahen ihn ängstlich an. Die hatten sich alle brav gesetzt, wie Kleinkinder. Er knurrte leise und ließ sich ebenfalls auf die Holzdielen plumpsen. So heftig, dass feiner Staub von der Decke in seinen Nacken rieselte. Die Alte lachte gütig. Er hasste sie. So sehr.

      Sie faltete die Hände und senkte die Lider. Gute Entscheidung, es gab hier eh nicht viel zu sehen. Sie befanden sich im achten Stock, in einem leeren Raum, in dem nichts war. Absolut nichts. Boden, Fenster, Wände, Decke, Idioten. Das war alles. Norman verschränkte die Arme.

      »Schließt die Augen«, säuselte die Alte. »Spürt ihr die Energie?«

      Schweigen. Norman schloss die Augen und spürte, dass er zuviel gefrühstückt hatte.

      »Ne«, sagte er. »Und meinen Sie nicht Magie?«

      Verdammt, wenn die Alte noch einmal so überheblich lachte … Er seufzte.

      »Mein bockiges Schäfchen, du hast natürlich recht. In der Atmosphäre befindet sich Magie. Hier ist nicht viel davon, aber das ist für unseren kleinen Kreis ganz richtig. Wir wollen euch nicht überladen.«

      »Überladen?« Norman öffnete ein Auge. »Man kann sich mit Magie überladen?«

      Schon wieder sahen ihn alle ungläubig an.

      »Natürlich kann man das.« Gudrun Lovell schüttelte den Kopf, dass ihre dunklen Haare flogen. »Das ist sehr gefährlich. Hast du in den Vorbereitungskursen überhaupt nicht aufgepasst?«

      »Ne.« Norman grunzte leise. »Zumindest nicht bei diesem Katalysatorenkrempel. Der ist langweilig.«

      »Na, das rächt sich jetzt wohl«, säuselte Gudrun und lächelte. »Ich bin gespannt, wie du in diesem Kurs zurechtkommst.«

      »Ich komme überall zurecht«, motzte Norman. Eine sanfte Hand legte sich auf seine Schulter. Das Mondgesicht der Alten schwebte über ihm. Lächelnd. Natürlich.

      »Spürst du die Energie, mein Schäfchen?«

      »Äh, nö.«

      »Dann konzentriere dich.« Diese sanfte Hand war stärker, als er zunächst angenommen hatte.

      Ach, egal. Er verschränkte seine Beine, so wie die anderen, und schloss wieder die Augen. Immer noch spürte er nichts, bis auf die vier Käsebrote in seinem Magen. Er hörte Dinge. Knarzende Holzdielen, knacksende Wände, leise Stimmen vom Flur her. Draußen ratterten Kutschen vorbei. Eine Serie von winzigen Explosionen kündigte ein Automobil an. Das Fenster ging wohl zur Straße hinaus. Er roch altes Holz und das muffige Lavendelparfüm der Alten.

      »Und?« Mist, die sah ihn noch an. Mit zusammengekniffenen Lippen schüttelte er den Kopf.

      »Dachte ich’s mir doch.« Gudrun kicherte höhnisch.

      »Spürst du die Energie, Wieselchen?«, fragte die Alte sie und Norman prustete los. Gudrun sah echt ein wenig wie ein Wiesel aus, mit der spitzen Nase und den fast schwarzen Pupillen.

      »Natürlich.« Gudrun lächelte und strich die langen Haare über die Schulter zurück. Die beiden Kerle neben ihr sahen sie gierig an. War Gudrun Lovell etwa hübsch? Norman war grausam schlecht darin, so etwas zu beurteilen.

      »Wundervoll, mein Wieselchen.« Die Alte nickte. »Dann beschreibe sie uns.«

      »Sie ist … spiralförmig«, flötete Gudrun. Ein Schweißtropfen rann ihre Schläfe hinab. »Wie spiralförmiger Nebel, der durch all die Räume zieht und außerdem … lila.«

      Die Alte schüttelte den Kopf.

      »Nicht ganz, mein Wieselchen.«

      »Ha!«, rief Norman. »Das heißt, dass es falsch ist!« Er zeigte auf Gudrun. »Du bist genau so ein Versager wie ich.«

      »Bin ich nicht!«, rief sie. Ihre Wangen liefen dunkelrot an. »Wenigstens habe ich nicht auf der Bühne rumgeheult wie ein Kleinkind.« Ihre Stimme wurde noch heller. »Ich will ein Motor werden! Buhuuuu!«

      Norman wollte aufspringen, aber eine tonnenschwere Hand hielt ihn unten. Verdammt, diese Alte war stark. Seltsam.

      »Wer sind Sie eigentlich?«, fragte Norman sie und hörte Gudrun entsetzt aufkeuchen. Die anderen sechzehn Studenten schauten peinlich berührt zu Boden.

      »Was?«, fragte Norman. »Muss ich das wissen?«

      »Selbstverständlich nicht.« Die Alte lachte glockenhell. »Schließlich lernen wir uns jetzt kennen, oder? Ich bin Eterna Sølmgard. Und du, Schäfchen?«

      »Eterna …« Er gaffte sie an. »Sie sind das? Ich kenne Sie von meinen Lithografien. Sie … Sie sind die Unendliche Quelle. Äh. Sie haben aber zugenommen.«

      Mehrere Leute sogen hörbar die Luft ein. Gudrun murmelte: »Unhöflich!« Die Alte lachte. Natürlich.

      »Mein Schäfchen, nach drei Kindern ist keine Frau mehr dieselbe. Meine Wespentaille ist leider dahin.«

      »Oh. Tschuldigung.« Norman räusperte sich.

      Er musterte sie, als würde er sie zum ersten Mal sehen. Eterna Sølmgard. Irre. Die Katalysatorin, СКАЧАТЬ