Tausend Jahre Kaiserschmarrn. Georg Markus
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Название: Tausend Jahre Kaiserschmarrn

Автор: Georg Markus

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783902998408

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СКАЧАТЬ meine eigenen Herren wollt’ ich nicht schonen.

      So konnt’ meine Dichtkunst am Hofe zu Wien

      Bei den Babenbergern nicht lange erblüh’n.

      So manchem Fürsten dient’ ich als Sänger der Minne,

      Der Papst freilich dachte eher, ich spinne!

      Denn im Streit zwischen Kaiser und Heiligem Stuhl

      Dient’ ich eher dem Reich als dem römischen Pfuhl.

      Sie werden mich fragen, wie die Zeiten damals so waren,

      Na bitte, Sie sollen es hier gleich erfahren:

      In dem Jahr, als ich vermutlich geboren,

      Hat man St. Veit zur Hauptstadt von Kärnten erkoren.

      Österreichs Herzog hieß Jasomirgott, Heinrich,

      Wie er gestorben, das war eher peinlich:

      Im Krieg gegen Böhmen verließ ihn das Glücke –

      Als er stürzte vom Pferd auf einer sehr morschen Brücke

      In einer Gegend, wo die Donau sehr steil war,

      Brach er sich ein Bein (was damals unheilbar).

      Während ich auf Burgen gesungen, gedichtet,

      Wurde im Stil der Romanik sehr viel errichtet.

      Doch damit ich mich dabei nicht unnötig verzettel,

      Nenn’ ich nur wenige Bauten: den Dom zu Gurk, das Stift von Zwettl,

      Den Dom auch in Salzburg und den Verduner Altar (in Klosterneuburg, wie jedermann klar).

      Ich war schon zu Lebzeiten sehr populär,

      Fuhr im Wagen von Auftritt zu Auftritt umher,

      Meine Lyrik fand damals immense Verbreitung:

      Ich ersetzte – könnte man sagen – im Mittelalter die Kronen Zeitung.

      Meine Zeit, die war ganz besonders bestimmt

      Vom Heere der Kreuzritter, was viele ergrimmt.

      Sie zogen per Flotte ins Heilige Land

      Mit Kaiser Friedrich Barbarossa als Kommandant.

      Doch jener ertrank im Schatten edler Magnolien,

      Beim Baden im Flusse Saleph in West-Anatolien.

      Eine Todesart, schlimm und abscheulich –

      Und nicht nur für Rittersleut’ sehr unerfreulich.

      Nach drei Jahren Kreuzzug mit solchen Problemen

      Gelang es Österreich, die Stadt Akkon zu nehmen.

      Herzog Leopold hieß unser Held,

      Doch die Heldentat ward’ ihm gar schrecklich vergällt,

      Denn auf wen trifft er dort, an Jerusalems Pforten?

      Auf Richard Löwenherz mit seinen Kohorten!

      Der englische König ward’ sehr erbittert,

      Weil er es gewohnt’, daß man vor ihm zittert.

      Drum riß er die Fahne des Herzogs vom Schloß

      Und setzte sich wieder auf sein hohes Roß.

      Der Herzog, der kämpfte, so sagen’s Legenden,

      Um seine Flagge mit Füßen und Händen.

      Er wurde verwundet, er war zwar nicht tot,

      Doch ward’ seine Fahne durch’s Blut rot-weiß-rot.

      So schlimm hat man’s mit unsrem Herzog getrieben.

      Die Fahne jedoch ist bis heut’ so geblieben.

      Der Herzog hat Richard das niemals vergessen.

      Und kaum ein Jahr später ist der schon gesessen.

      Der Österreicher hielt ihn in Dürnstein gefangen,

      Wo dem König leider nicht meine Gesänge erklangen,

      Denn da war ja Kollege Blondel in Lionhearts Diensten,

      Wodurch sich nicht meine, sondern dessen Gelder verzinsten.

      Bei Lionheart traf es bekanntlich kan’ Armen,

      Es hält sich in Grenzen daher mein Erbarmen –

      Allein mit dem Lösegeld, das man für ihn genommen,

      Hat Wiener Neustadt seine Stadtmauer bekommen.

      Bei so vielen Rittern und Helden im Heer

      War’s – ich sag’s ganz ehrlich – gar nicht so schwer,

      (ich nehme fast an, Sie werden jetzt lachen):

      Als Minnesänger Karriere zu machen!

      »Jetzt sans wirklich waach«

       Ein bisher geheimgehaltenes Staatsvertrags-Protokoll

      DIE PERSONEN:

      Dwight D. Eisenhower, 34. Präsident der Vereinigten

      Staaten von Amerika

      Nikita Chruschtschow, Vorsitzender der KPdSU

      Am Schreibtisch des US-Präsidenten im Oval Office des Weißen Hauses läutete in den Morgenstunden des 16. April 1955 das »rote Telefon«, jener Apparat, der die direkte Verbindung zwischen den beiden mächtigsten Männern der Welt herstellte. General Eisenhower hob ab.

      »Ike?« fragte ein Herr mit russischem Akzent.

      »Yes!«

      »Hier Nikita!«

      »Hallo, Niki, how are you?«

      »Charascho.«

      »And how is Nina?«

      »Otschen Charascho. Sie hat nur gerade so viel zu tun. Wir haben Gäste hier im Kreml.«

      »Gäste? Von wo?«

      »Awstria, aus Wien.«

      »Oh, Vienna, I know. Die waren auch schon bei mir im Weißen Haus. Der Figl Poldl und СКАЧАТЬ