Traum aus Eis - Der Kalte Krieg 3. Dirk van den Boom
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Название: Traum aus Eis - Der Kalte Krieg 3

Автор: Dirk van den Boom

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783864027529

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СКАЧАТЬ existierte und dass Aume hoffte, dort noch etwas zu finden, musste vielen als ein Wunder erscheinen und sie selbst gestand sich ein, dass die Chancen nicht die besten waren. Doch trotz all ihrer zur Schau gestellten Zuversicht war sie darauf erpicht, die Risiken ihres Vorhabens so weit zu minimieren, wie das nur möglich war. Dendh war mächtig und unberechenbar, und das Schlimme war: Sie, Aume, war in ihren Handlungen weitaus leichter vorherzusehen. Also musste sie einen zusätzlichen Faktor in die Gleichung einbauen und neues Wissen fiel unter diese Kategorie.

      »Können wir darauf landen?«, fragte Kerr, der als Pilot sehr praktische Interessen hatte.

      »Darin«, antwortete Aume. »Jede Dridd-Metallwelt hat eine … Da!«

      Sie sahen es, schwiegen andächtig, als die pockennarbige Oberfläche des Objekts sich in ein großes, gähnendes Loch verwandelte, tiefschwarz, wie ein Schlund, der in weniger stabilen Wesen unmittelbar größte Befürchtungen auszulösen vermochte. Wie bei jeder Irrationalität dieser Art, ließ sich das Problem dadurch lösen, indem man das Licht einschaltete.

      Aume richtete starke Scheinwerfer auf die Öffnung und aktivierte sie. Aus der Dunkelheit wurde Licht, strahlend weiß, und aus Angst wurde Gewissheit.

      »Oh«, machte Kerr und schaute sich unsicher um. »Ich vermute mal, das war nicht so geplant, oder?«

      Aume schwieg. Sie war schwer zu überrumpeln, zumindest nahm sie das von sich an.

      Aber das Licht enthüllte, dass sie nicht die einzigen Besucher auf der Metallwelt der Dridd waren.

      Das konnte zu einem Problem werden.

      Vor allem, weil absolut nicht erkennbar war, worum es sich eigentlich handelte.

      Ein Bild zeichnete sich ab und sie konnte erste Details ausmachen.

      Es war, als hätte jemand ein Nest gebaut. Wie eine Spinne, die einen großen Kokon baut, eingezwängt in die Nischen unter Blätter und Blüten, um darin ihren Nachwuchs großzuziehen. Die Struktur des halbrunden Objekts, das sich an die unebenen Formen der Innereien der Metallwelt schmiegte, hatte etwas von aneinanderhaftenden Fäden, sodass sich dieser Vergleich aufdrängte. Auch die Tatsache, dass weitere Fäden, Tauen gleich, in unregelmäßiger Struktur vom eigentlichen Objekt hinaustasteten und dieses mit der Metallfläche verbanden, war nicht geeignet, die Analogie aufzuweichen. Aus dem Objekt glomm ein schwacher Lichtschimmer und es waren, wenn man genau hinsah, in seinem Inneren sich schwach bewegende Schatten erkennbar.

      »Da hat jemand diese Metallwelt nicht nur vor uns besucht«, stellte Thasri fest, »sondern sich auch gleich häuslich niedergelassen. An eine Verseuchung mit Ungeziefer denken wir doch eher nicht, oder?«

      »Raumfahrendes Ungeziefer?«, echote Kerr. »Es gibt auf jedem Schiff Geviech, aber das hat man immer irgendwo aufgegabelt. Ich nehme mal an, dass so eine Metallwelt eher selten zur Landung ansetzt. Ich glaube eher an diese Symbionten, von denen Aume sprach.«

      Aume schwieg. Sie hatte ihre Archive durchforscht und musste nun zu ihrem Entsetzen feststellen, dass es zwar viele Referenzen auf die Funktionsweise solcher Kokons gab, aber keine darauf, dass diese von solcher Größe auch noch durch das Weltall reisten – oder Lebewesen existierten, die sie herstellten. Sie gab es nicht gerne zu, vor allem nachdem sie erst seit kürzlich wieder auf ihr ganzes Potenzial zurückgreifen konnte, aber es war so: Sie hatte keine Ahnung, um was es sich dabei handelte. Kerrs Vermutung war aber nicht von der Hand zu weisen.

      Als sie dies ihrer Mannschaft mitteilte, erntete sie eine Mischung aus Unglauben und Erleichterung. Beides war nachvollziehbar, vor allem das Letztere, wies es doch darauf hin, dass die Schiffsintelligenz nicht allmächtig und allwissend war. Ein Labsal für den einen oder anderen Minderwertigkeitskomplex.

      »Wir schauen es uns an. Ich möchte weiterhin herausfinden, was die Dridd uns mitteilen können«, sagte sie dann.

      »Die Dridd sind lange tot.«

      »Das hat man von den Kath auch behauptet«, sagte Thasri.

      »Und von mir«, fügte Aume hinzu.

      Ihrer aller Aufmerksamkeit richtete sich auf den Kokon. Je näher sie kamen, desto unheimlicher wirkte die Konstruktion.

      »Das Ding macht mir Angst«, sagte Plastikk schließlich. »So richtig Angst.«

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