Название: Wyatt Earp Paket 3 – Western
Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Wyatt Earp Paket
isbn: 9783740962425
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»Ja, ich habe deine Unterhaltung gehört, Gibson. Draußen im Flur mit dem Salooner und die jetzt hier. Ich habe hinter der Portiere gestanden. Du hast nämlich vergessen, die Tür zu schließen. Los, nimm die Hände hoch.«
Er hatte es ohne jede Lautstärke gesagt. Aber der drohende Unterton in seiner Stimme war unüberhörbar.
Robert Gibson nahm langsam die Hände bis in Schulterhöhe hoch. Und für Averhof und Cadd bedurfte es keiner besonderen Aufforderung.
Gibsons Hand war von dem Geschoß nur gestreift worden. Dennoch verzog der Schießer das Gesicht, als habe er eine schwere Verletzung erlitten.
»Was bilden Sie sich ein, Holliday? Glauben Sie etwa, daß Sie hier irgend etwas ausrichten können? Die Stadt ist von uns besetzt. Wenn ich will…«
»Es interessiert mich nicht, was du willst«, entgegnete der Spieler kalt. »Laß deine Hände oben, Mensch.«
Holliday trat an ihn heran und zog ihm den anderen Revolver aus dem Halfter. Mit der gleichen Geschwindigkeit entwaffnete er auch die beiden anderen.
»Los, geht da hinten in die Ecke.«
Die drei Graugesichter trotteten in die hintere Ecke des Saloons.
»Umdrehen, die Gesichter zur Wand!«
Jetzt war auch Gibsons Widerstand gebrochen. Er wagte es nicht, dem Befehl des Georgiers zuwider zu handeln.
Vier Schüsse waren im Casa Grande gefallen. Die ersten beiden hatte der Bandit Egon Jackfink abgegeben. Mit dem dritten hatte der Revolverschwinger Rob Gibson den Salooner niedergeschossen. Der vierte war aus einem der Revolver Doc Hollidays gekommen und hatte Gibson die Waffe aus der Hand gestoßen. Alles hatte sich rasend schnell abgespielt, vom ersten bis zum vierten Schuß waren nur wenige Minuten vergangen.
Frederic Capite war eben aus dem Fenster gestiegen und hatte versucht, durch die Wagenklappe auf die Straße zu blicken. Aber blitzartig hatte er den Kopf wieder zurückgezogen, da er Gibson auf der Straße hatte stehen sehen.
Nicht, daß er allzu großen Respekt vor diesem Mann gehabt hätte, aber er hatte sich an die Anweisungen zu halten. Und die Anweisung für ihn hieß: Das Geld aus der Bank zu holen. Das hatte er noch nicht erreicht.
Geduckt blieb er vor der Wagenklappe hocken und lauschte auf die Straße hinaus.
Wyatt Earp war bereits im Hof und stand an der Hausecke. Sofort hatte er den am Boden knienden Mann vor der Wagenklappe entdeckt.
Wyatt hatte den schweren sechskantigen Buntline Special in der Linken. Er wollte gerade den Hahn spannen, als er bemerkte, daß eines der Fenster im Untergeschoß der Bank offen stand.
Aus diesem Fenster drangen die Stimmen mehrerer Männer. Und dann kam ein Wortfetzen, der Earp innehalten ließ:
»… sonst knalle ich dich nieder!«
Es stand für den Marshal nun fest, daß die Banditen tatsächlich bereits im Bankhaus waren.
Tief duckte er sich nieder und kroch unter dem Fenster vorwärts.
Draußen auf der Straße war jetzt die krächzende, nicht deutlich verständliche Stimme des Revolverschwingers zu hören.
Wyatt war bis auf anderthalb Schritt an Capite herangekommen, der doch etwas gehört hatte.
Er wirbelte herum.
Aber in diesem Augenblick traf ihn schon die rechte Faust des Marshals und warf ihn betäubt zurück.
Wyatt schob ihm sein eigenes Halstuch zwischen die Zähne und fesselte ihn blitzschnell an Händen und Füßen, zog ihn hinter den Wagen und ließ ihn da liegen.
Dann kroch er zum Fenster zurück und lauschte.
Mit einem wilden, gierigen Blick hatte sich der Verbrecher Ben Ferguson auf die Tresorschlüssel gestürzt und lief auf die schweren eisernen Geldschränke zu.
Der erste Schlüssel paßte nicht. Aber der zweite. Die Schranktür sprang auf.
Der Bandit stieß einen heiseren Jubelschrei aus.
»He, Hacatt, was sagst du jetzt, das ganze Ding ist voll.«
Er schob den anderen Schlüssel in den zweiten Schrank. Auch der war fast bis zur Hälfte mit Geldscheinen gefüllt.
Todesbleich stand der Bankier da und starrte verbittert vor sich hin.
Joe Hacatt zog zwei Ledersäcke unter seiner Jacke hervor und begann mit dem Einsammeln.
Ferguson nahm den zweiten Sack und ging an den anderen Schrank.
In ihrer Hast und Gier bemerkten die beiden Banditen nicht, daß sich vorn am Fenster ein Schatten hochzog.
Entgeistert starrte Cornfelder auf den Mann, der jetzt auf die Fensterbank kroch. Er sah, daß der Fremde den Zeigefinger der Rechten auf den Mund legte.
Das Herz des Bankiers schlug zum Zerspringen.
Wer war dieser Mann? Wie kam er hierher? Wenn er nicht zu den Banditen gehörte, wieso kam er dann durchs Fenster?
Wyatt Earp war mit einem federnden Sprung in den Raum gekommen.
Wie auf ein stummes Kommando wirbelten die beiden Banditen herum. Aber zu spät griffen sie nach ihren Waffen.
Der Missourier hielt ihnen schon den großen Revolver entgegen.
»Hände hoch, Boys!«
Ferguson schob den Unterkiefer vor.
»Wer ist das?« krächzte er. »Ich habe das Gesicht schon gesehen!« Er legte den Kopf auf die Seite und fixierte den Missourier forschend. Plötzlich stieß er heiser hervor: »Wyatt Earp! Goddam bloody!«
Das Gesicht des Marshals blieb unbewegt.
»Laß die Hände trotzdem oben, Bandit!«
Jetzt hatten die beiden die Hände erhoben. Die halbgefüllten Stücke mit den Dollarbündeln lagen vor ihren Füßen.
Einer vor dem rechten Fuß Fergusons. Unendlich vorsichtig schob der Verbrecher seine rechte Stiefelspitze unter den Sack – um das Bein plötzlich hochzureißen und dem Marshal den halbgefüllten Geldsack entgegenzuschleudern.
Aber er hatte sich in dem Reaktionsvermögen des Missouriers verschätzt.
Gedankenschnell hatte sich Wyatt bei einer Körpertäuschung zur Seite bewegt und war zwischen den beiden Banditen.
Hacatt fing einen Faustschlag ein und Ferguson einen Hieb mit dem Revolverlauf.
Beide taumelten zur Seite. Aber während Hacatt am Boden kniete wie ein ausgewählter Boxer, kam Ferguson rasch wieder auf die Beine und warf sich mit vorgestrecktem Kopf dem Missourier in die Flanke.
Auch diesmal СКАЧАТЬ