Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D. страница 37

Название: Wyatt Earp Staffel 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783959790222

isbn:

СКАЧАТЬ diese Gegend reichlich seltsam gekleidet, trug einen Zylinderhut mit Band und blanker Messingschnalle, enge Bostonhosen und einen eleganten Rock nach neuester St. Louis-Mode. Die kleine Reisetasche aus hellbraunem Krokodilleder schien sein einziges Gepäck zu sein. In hastigen Schritten überquerte er die Straße, steuerte direkt auf einen schlaksigen Burschen zu, der die Daumen in den Waffengurt gehakt hatte und auf der linken Brustseite einen fünfzackigen Blechstern trug.

      »Hallo, Sheriff, wo finde ich hier einen Mietstall?«

      Der Hüter des Gesetzes betrachtete sich das erhitzte Gesicht des Dicken amüsiert. »Einen Mietstall?« Dann streckte er seinen überlangen Arm aus. »Da drüben!«

      Der Dicke dankte und schoß davon.

      Grinsend blickte Sheriff Dave Hotgins hinter ihm drein. »Was dieser komische Heilige im Mietstall suchen mag«, brummte er vor sich hin. »Reiten kann doch so ein wandelndes Faß bestimmt nicht. Und der Saloon liegt doch genau gegenüber…«

      Der Hüter des Gesetzes sollte nur wenige Minuten später mit offenen Augen und aufgesperrtem Mund erleben, daß das wandelnde Faß recht gut reiten konnte!

      Der Dicke saß auf einem Fuchs, hatte seine Reisetasche hinter dem Sattel aufgeschnallt und sprengte im Kavalleriegalopp die Mainstreet hinunter.

      Dann jagte er auf der Straße nach

      Deadwood dahin. Die grandiose Gebirgslandschaft, die links den Horizont säumte, interessierte ihn nicht. In der Ferne zeichneten sich die bizarren Gipfel der Big Bad Lands in den hellen wolkenlosen Spätnachmittagshimmel. Diese berüchtigten Berge lagen schon im Gebiet der als besonders gefährlich und grausam geltenden Pineridge-Indianer.

      Der Zylindermann gönnte sich keine Rast. Stundenlang preschte er mit dem schnellfüßigen Gaul schon nach Norden, als er plötzlich auf der Höhe einer Bodenwelle innehielt und nach vorn starrte.

      Nur eine halbe Meile etwa vor ihm rollte ein leichter hochrädriger Highlander über die Straße dahin.

      Der Dicke brachte seinen Fuchs wieder in Gang und folgte dem Wagen. Je näher er dem Gefährt kam, desto deutlicher konnte er den Rücken des Mannes erkennen, der den Wagen lenkte. Es war ein breiter, kantiger Rücken. Der Mann trug einen schwarzen Texashut und eine schwarze Jacke.

      Als der Dicke auf der Höhe des Wagens war, wandte der Mann auf dem Kutschbock den Kopf.

      Der Dicke hatte plötzlich das sichere Gefühl, daß der Mann ihn nicht erst jetzt bemerkt hatte. Es war ein hochgewachsener Mann mit sonnenverbranntem Gesicht, aus dem ein Paar tiefblauer langbewimperter Augen hervorblickten. Es war ein eckiges, hartes Gesicht.

      Der Dicke trieb sein Tier an den Wagen heran und blickte den Mann forschend an. Dann nahm er seinen Zylinder ab und wischte sich durch das Schweißband. »Hallo, Mister!«

      Der Mann auf dem Wagen tippte an den breiten Rand seines Hutes und sagte auch: »Hallo, Mister.« Dabei spielte ein kleines Lächeln um seinen Mundwinkel.

      Der Zylindermann plinkerte den anderen an. »Sie kommen gewiß aus dem Süden?«

      »Yeah.«

      »Das dachte ich mir«, meinte der Dicke.

      »Und Sie kommen gewiß direkt aus St. Louis.«

      Der Dicke zog die Brauen hoch. »Ja wie kommen Sie darauf?«

      Der andere warf einen kurzen Blick auf die Kleidung des Zylindermannes und entgegnete: »Ich glaube, dazu braucht man keine Apachennase zu haben.«

      Jetzt grinste der Dicke. »Soll ich Ihnen was sagen? Ich habe auch keine Apachennase und sage Ihnen sogar, wie Sie heißen.«

      »Na«, versetzte der andere, ohne den Weg aus den Augen zu lassen.

      »Sie sind Wyatt Earp.«

      Mit einem Ruck nahm der Mann die Zügel hoch und warf den Kopf herum.

      »Das ist nicht schlecht, Mister…«

      Da zog der Dicke seinen grauen Zylinder, so, als habe er auf der Gordonstreet in St. Louis einen Bekannten getroffen, und sagte: »Ich bin Napoleon Beaulieu.«

      »Wie war das?«

      »Beaulieu.«

      »Und was tut Napoleon dabei?«

      Beaulieu lächelte: »Das ist eine verrückte Geschichte, Mister Earp, und ich bin nicht sicher, ob Sie Lust haben, sie anzuhören.«

      Wyatt nahm eine schwarze Zigarre aus der Jackentasche, riß ein Zündholz an der Stiefelsohle an und blickte den sonderbaren Dicken durch die kleine kräuselnde Tabakwolke an. »Schießen Sie los.«

      »Ich will Sie nicht aufhalten, Mister Earp.«

      »Das tun Sie schon. Erzählen Sie also.«

      »Hm – ich werde mir auch eine Krautrolle anzünden«, ächzte der Dicke und nahm ein elegantes Lederetui aus der Tasche, zog eine helle Zigarre daraus hervor und griff nach dem brennenden Streichholz, das Wyatt Earp schon für ihn angerissen hatte.

      »Das war also so. Meine Mutter war eine ganz normale Frau. Ein Mädchen aus St. Louis. Und mein Vater war…«

      »Franzose«, unterbrach ihn Wyatt.

      »Wie kommen Sie darauf?«

      »Meine Apachennase.«

      »Hören Sie weiter. Mein Vater war also Franzose und kam Anno sechsunddreißig nach St. Louis. Ja, so passierte das Unglück.«

      »Ist es ein Unglück?« forschte Wyatt, wobei er sich Mühe gab, ernst zu bleiben.

      »Doch, ja. Mein Vater war ein unruhiger Mann. Er fuhr ein paar Jahre später wieder nach Europa und kam nicht wieder.«

      »Und alles, was er der ganz normalen Frau dagelassen hatte, war ein kleiner Napoleon.«

      »So ist es, Mister Earp. Aber die Story ist noch nicht zu Ende.« Beaulieu kratzte sich hinterm Ohr. »Wie wäre es, wenn ich Ihnen den Rest später erzähle? Das Spannendste wissen Sie ohnehin schon.«

      »Nichts dagegen.«

      »Ich wundere mich nämlich, daß Sie sich nicht wundern, daß ich weiß, wer Sie sind.«

      Der Marshal zog die Augenbrauen zur Stirnmitte hoch. Das gab seinem Gesicht einen Zug scherzhaften Ernstes. »Es wundert mich schon, aber ich kann es verdauen. Es gibt eine Menge Leute, die mich kennen. Allerdings, ich muß gestehen, daß wenige darunter sind, die einen Zylinderhut tragen.«

      »Mister Earp. Ich will gleich mit offenen Karten spielen. Ich bin Ihnen gefolgt…«

      »Ach –?«

      »Ja, ich war in Dodge und habe da von Ihrem Deputy Masterson erfahren, daß Sie hier herauf zu den Black Hills wollten.«

      Wyatt rieb sich das eckige Kinn. »Und da sind Sie mir diesen ganzen Weg nachgeritten?« Er warf einen ungläubigen Blick auf den Fuchs.

      »Nein, СКАЧАТЬ