G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. Barner
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Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner страница 29

Название: G.F. Barner Staffel 1 – Western

Автор: G.F. Barner

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: G.F. Barner Staffel

isbn: 9783959796682

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СКАЧАТЬ seinen linken Arm und das Loch im Ärmel der Jacke. Er spürte das Brennen unterhalb des Ellbogens. Langsam senkte er die Hand bis sie den Boden berührte. Danach sah er auf sein Handgelenk.

      Als der rote Faden abwärts rollte, über das Handgelenk und den Ballen hinweg, erkannte er, daß sie ihn getroffen hatten. Es war nicht nur ein harmloses Loch im linken Ärmel der Jacke.

      Das Blut besorgte irgend etwas in ihm. Wut kam in ihm hoch. Diese verdammte Wut hatte er schon oft gespürt, wenn ein Pferd ihm beim Zureiten die Knochen im Leib durchgeschüttelt oder ihn abgeworfen und gegen Corralstangen geschleudert hatte.

      Die Wut verging, sie machte kaltem Zorn Platz. Roggers hatte also gleich drei Mann geschickt. Drei, weil einer für Clancy zu wenig gewesen wäre. Roggers kannte ihn zu genau. Der Schurke wußte, wie schnell Clancy mit dem Revolver und dem Gewehr war. Er kannte auch seine Härte und Kaltblütigkeit.

      Clancy zog die Beine an. Ein Stein kam dabei in Bewegung. Ehe der Brocken umfallen und klappernd an andere Steine schlagen konnte, handelte Clancy. Seine Rechte legte schnell und sacht das Gewehr zu Boden. Dann griff sie nach unten und hielt den Stein fest.

      Nur kein Geräusch! Tot spielen!

      Clancy hob das Bein an. Dann erst drehte er sich, rutschte herum. Als er mit dem Gesicht zum Felsblock lag, nahm er sein Gewehr wieder auf.

      Alles blieb still.

      Wölfe, dachte er, Wölfe sind auch still, wenn sie die richtige Entfernung zu ihrem Opfer haben. Dann heulen sie nicht mehr. Sie kauern sprungbereit da und warten. Sie warten...

      Er wußte, sie würden die Stille nicht so lang aushalten wie er. Sie waren bezahlte Killer. Sie mußten glauben, daß er tot war, oder aber schwer verletzt hinter den Steinen lag.

      Sie werden es herausfinden wollen, dachte Clancy. Immer ruhig, ich habe Zeit, sie keine! Und da...

      »Pfüüüt... püffft!«

      Der Pfiff schwoll an und brach ab.

      »Yeah?« fragte jemand ganz links. Nun begriff Clancy auch, warum sie hier gewartet hatten. Er hatte etwas außerhalb der Mitte drüben reiten und dann an die rechte Wand heran müssen. Hier erst war er wieder in die Mitte des Tales zurückgeritten, weil nur noch selten Felsblöcke in der Mitte lagen. Er hatte den freien Reitweg gewählt. Genau dort hatten sie ihn haben wollen, als eine Schießscheibe, aber eine menschliche. Rechts hätten sie nicht liegen können. Die Espen wuchsen hier am Hang des Tales. Blätter und Zweige hätten ihnen die Sicht verdeckt.

      So war das also gewesen.

      »He, paßt auf, ich sehe es mir an!«

      »Vorsicht, der lebt vielleicht noch.«

      »Das will ich ja gerade wissen, Mann!«

      Die Stimme, dachte Clancy, diese Stimme! Dann erkannte er sie, und ein Schauer der Furcht kroch über seinen Rücken.

      Links über dem Tal lag Jack Porter. Er war als Einzelgänger verschrien. Als Mann, der Menschen wie Tiere jagte. Vor allen Dingen solche, die irgendwo gesucht wurden. Die sich im Distrikt um Silver City nur zu oft blicken ließen, weil es dort immer etwas zu erbeuten gab.

      Jack Porter, der Kopfgeldjäger, war da. Aber Roggers hatte auch Porter nicht zugetraut, die Sache allein zu machen. Porter schwieg jetzt. Dafür ertönte das Tacken von Hufen, das sich zum Galopp steigerte.

      Er kommt, dachte Clancy, aber nicht im Talgrund. Er wird zur anderen Wand reiten und mich von oben sehen wollen. Nun gut, das kannst du haben, Mr. Kopfgeldjäger.

      Clancy streckte langsam die Hand vorwärts. Er sah den Zweig, den eine Kugel glatt abgeschlagen hatte. Mit dem Gewehrkolben zog er ihn zu sich heran. Danach schob er das Gewehr nach links und drehte es um. Die Mündung lag jetzt bei ihm, der Kolben weit weg. Clancy wälzte sich auf die Seite. Seine rechte Hand zog den Colt. Er spannte den Hammer und nahm mit der Linken den Zweig hoch. Ihn schob er über die Hand. Der Revolver war nicht mehr zu sehen. Und Clancy lag nun auf der rechten Hüfte.

      So wird das sein, Mr. Kopfgeldjäger, dachte Clancy. Du steigst jetzt nach oben. Zuerst siehst du mein Gewehr. Es liegt so am Boden, daß ich es niemals erreichen könnte. Bis zur Wandkante oben sind es dreißig Schritt.Was wirst du also denken? Du wirst denken, daß ich, selbst wenn ich den Colt in der Hand hielte, auf die Entfernung doch nicht viel machen könnte. Aber das ist nicht alles. Du siehst, daß ich auf meinem Revolverhalfter liege. Die Waffe ist folglich eingeklemmt. Jetzt kannst du kommen, Porter.

      Seine Linke hob sich. Er nahm den Ellbogen hoch. Blut tropfte auf sein Gesicht herab. Er ließ es tropfen, bis es ihm über die Wange rann.

      Fertig, dachte Clancy, komm nur, Mister...

      *

      Das Hufgeräusch war verstummt. Oben rührte sich scheinbar nichts. Und doch schlich sich Porter jetzt an. Er kam. Aber er war kein Narr, daß er sich durch große Geräusche verriet.

      Clancy lauschte, bis er das leise Scharren hörte. Es war hoch über den zitternden Zweigen der Espe. Porter konnte ihn nicht gut sehen. Er mußte näher an die Kante, mehr über ihn, so daß er zwischen den Ästen den Blick frei hatte.

      Warten, dachte Clancy eiskalt, warten. Er ist zu erfahren, er läßt sich nicht so leicht bluffen. Der Kerl soll mehr als dreißig Mann erwischt haben, die Hälfte davon von hinten. Was macht er jetzt?

      Oben war nichts. Kein Scharren, kein Bröckeln von Erde oder jenen kieselähnlichen Steinchen.

      Eine halbe Minute verstrich, eine volle ging herum. Und dann...

      »Hugh, da liegt er!«

      »Wo, Mann, wo?«

      »Hinter den Steinen, Hugh. Blut an seinem Kopf und an seiner Hand, sein Arm ist auch getroffen. Wir haben ihn erwischt.«

      »Bist du sicher?«

      »Yeah, kann ihn genau sehen. Er ist hin, sage ich di...«

      Zu mehr kam Jack Porter nicht. Er brach ab, ehe er den Satz vollenden konnte.

      Clancy warf sich mit einem Ruck herum, der Zweig flog weg, die Hand stach steil nach oben.

      In dieser einen Sekunde zwischen Leben und drohendem Tod sah er ihn über sich stehen. Er blickte auf dreißig Schritt in Porters längliches, schon von Altersfurchen gezeichnetes Gesicht. Er sah die lange, gebogene Nase und den schmalen Mund, dessen Lippen sich geöffnet hatten und nun schlossen. Er sah das Zucken von Porters leicht schrägstehenden Augen, wie sie sich weiteten. Und... er sah das Gewehr Porters herunterzucken, die Mündung auf sich zuschnellen.

      In derselben Sekunde drückte er ab. Der schwere Fünfundvierziger in seiner Faust brüllte los. Einen fürchterlichen Moment lang hatte er das Gefühl, von Porters Kugel doch noch getroffen zu werden, denn die Mündung des Gewehres stieß einen Feuerball aus. Hart neben ihm jagte das Geschoß in die Steine.

      Clancy feuerte noch einmal. Doch nun sah er, wie die Mündung des Gewehres sich hob und Porter irgendwohin auf die Mitte des Tales zielte. Er sah, wie die Hand des Kopfgeldjägers den Unterbügel nach vorn brachte und zurückriß. Dann brach der zweite Schuß aus der Waffe. Aber die Kugel jagte zwanzig Schritt weiter in das Moos des Talbodens.

      Porter СКАЧАТЬ