G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. Barner
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Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner страница 16

Название: G.F. Barner Staffel 1 – Western

Автор: G.F. Barner

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: G.F. Barner Staffel

isbn: 9783959796682

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СКАЧАТЬ Das Geröll schob mit seinem ungeheuren Gewicht selbst große Blöcke vor sich her und brachte sie ins Rollen.

      Die Welt geht unter, dachte Logan, als er zu den großen Blöcken am Rand des Abgrundes stürzte – so muß es sein, wenn die Welt untergeht und die Berge auf die Menschen fallen. Mein Gott, ich bin taub, ich höre nichts mehr – außer diesem entsetzlichen Grollen und Fauchen. Es wird dunkel, es wird stockfinstere Nacht, der Staub verdunkelt den Himmel. Sodom und Gomorrha!

      Einen Augenblick erfaßte ihn die Panik, er begann zu schreien. Dann halfen ihm seine Schreie über die furchtbaren Sekunden der Angst hinweg. Plötzlich konnte er wieder klar denken. Drüben kam jetzt Arrow wie ein wirklicher Pfeil angeschossen, er raste in einem Höllentempo dem Abgrund entgegen und sprang ab. Das Pferd flog mit einem Riesensatz über den Abgrund hinweg, aber seine Hinterhacken schlugen Funken aus der jenseitigen Kante.

      Mit mir, dachte Logan, wäre es niemals nach drüben gekommen, wir wären beide in die Tiefe gestürzt. Lauf fort, Arrow, lauf weg! Logans Puls raste, kalter Schweiß brach ihm aus allen Poren, als er auf den größten Felsblock kletterte und sich hinwarf. Er ahnte, daß die Geröllmassen sich bis zur Höhe des Blockes auftürmen würden und packte die Zweige eines Busches, die den Block überragten.

      Vielleicht, dachte er, vielleicht bleibt der Block liegen, vielleicht quetscht das Geröll den Busch fest, so daß ich die Zweige halten kann. Vielleicht – vielleicht! Und wenn nicht? Großer Gott, es wird stockfinstere Nacht! Das ist das Geröll!

      Durch den Block ging ein Klopfen. Es war, als hämmerte man mit Zehnpfündern gegen den Fels.

      Ein Krachen wurde laut, das nicht enden wollte. Der Block begann zu zittern, der Staub nahm Logan jede Sicht. Die Trommelfelle drohten zu platzen. Dann wackelte der Block. Es war, als rüttelte ihn ein Riese mit Urkräften.

      Jetzt, jetzt rutscht er, er rutscht!

      Logan dachte und spürte es – der Block glitt los. Links ein infernalisches Krachen, dann ein dröhnendes Gepolter. Schattenhaft ein Riesenblock, der an Logan vorbeiwackelte und über die Kante in den Abgrund stürzte. Mein Gott, gleich, gleich war es aus, Logan lag schon mit seinem Block auf der Kante. Jetzt…

      Was schlug ihn, was traf ihn wie mit Peitschenhieben, was zerrte an seinem Rücken? Da – ein Schatten – Zweige, Lärchenzweige, eine Baumkrone! Und unter ihm der jähe Ruck, der Block neigte sich, fiel, stürzte!

      Logans Hände krallten sich in das Grün der Baumkrone, sein Körper hing an den Armen und schwebte über dem Abgrund.

      Aus, dachte Logan, als ihn der Schlag wie ein an einer Feder hängendes Gewicht in die Höhe warf, aus, vorbei, ich werde abstürzen, ich drehe mich, werde herumgewirbelt… festhalten, Bill, halte die Zweige fest. Du fällst, du fällst!

      Dröhnendes Gepolter von Holz, ein Krachen, Gesplitter – ein Hieb wie von einem flachgehaltenen Schwert über den Rücken. Dann flog er hoch, war gefallen und schoß in die Höhe, fiel sogleich wieder und spürte Schläge. Es mußten Steine sein, die ihn trafen. Hände über den Kopf! Den Kopf decken, nur nicht erschlagen werden, lieber die Zweige loslassen. Etwas knallte ihm auf die Arme, als er sie über den Kopf riß. Und dann kam der Hieb, erwischte ihn voll am Hinterkopf.

      Logan saß im Eingang zur Hölle. Der Satan stand davor und lachte. Er sah sich um und glotze Logan an.

      »Da bist du ja, Logan«, sagte der Satan höhnisch. »Komm, komm, in den Kessel mit dir!«

      Der Satan war Mort Dillon!

      Das war das letzte, was der Mar­shal Bill Logan sah.

      »Ich werde verrückt!« lallte Charly. »Das ist doch nicht wahr – alles weg, alles fort? Kein Baum, kein Strauch, nackter Fels – ich kann’s nicht begreifen!«

      Er kauerte am Rand des Abgrundes und glotzte den Hang an. Das war nicht zu fassen – es gab kein Geröll mehr, keinen Felsblock, keinen Baum – nur ein paar Stümpfe, bleiche, abgerissene Wurzeln. Geisterfinger in der Mondnacht!

      »Hähähä! Hähähä!«

      Das Lachen gellte durch die Nacht, ein höllisches Gelächter!

      Einer lag auf den Knien und starrte in die düstere Tiefe, hatte das Maul weit aufgesperrt und lachte – lachte – lachte wie ein Irrer, bis er beinahe auch nach unten gefallen wäre.

      »Verflucht!« sagte Mort Dillon dann erschrocken. Beinahe – beinahe! Das wäre was, wenn ich den besucht hätte, was, Charly? Ich lach mich tot, da unten – he, Logan – Logan, liegst du da auch gut und warm? Hähähä!«

      Er ist verrückt, dachte Charly, er ist wahnsinnig geworden wie unser Vater. Ich weiß noch, wie der zuerst lachte, bis er schrie und davonrannte. Er schrie, die Ratten wären hinter ihm her, sie wollten ihn fressen. Er schlug und trat nach ihnen – er hatte Schaum vor dem Mund und brüllte wie ein Tier, als ihn schließlich fünf Mann zu Boden gebracht hatten und auf ihm hockten. Hat Mort auch Schaum vor dem Mund, rollt er auch die Augen, daß man nur noch das Weiße sieht?

      Mort nahm den Kopf herum und starrte ihn an. Dann flüsterte er gespenstisch hohl:

      »Jetzt hat ihn der Teufel geholt, siehst du, Bruder? Das war meine Idee, meine! Sie werden ihn in vier, fünf Tagen suchen und doch nicht finden. Es wird sich schnell herumsprechen. Und wenn wir nach Comanche zurückkommen, werden sie uns anstarren und sich wieder vor uns fürchten wie damals. Sie werden sich noch viel mehr fürchten, weil sie wissen, daß wir es waren. Aber beweisen kann man uns nichts, niemals! Charly, ich werde uns die besten, schnellsten und härtesten Burschen aussuchen, die wildesten Banditen. Comanche wird unsere Stadt. Von Comanche aus werden wir reiten – nachts, nur nachts. Und dann werden wir Banken überfallen, Züge ausrauben – Postkutschen anhalten! Charly, wer gegen uns ist, der wird sterben müssen, hörst du? Ich werde allen zeigen, wer Mort Dillon ist – Mort Dillon, der Mann, der Marshal Logan verschwinden ließ. Charly, spuck hinunter! Spuck auf ihn, Charly!«

      »Ja!« keuchte Charly und spie in den Abgrund. »Da, Logan, da! Ich hab’s dir versprochen, du Hund!«

      Danach lachte er wie ein Kind, dem der große Bruder ein Geschenk gemacht hatte.

      »Wollen wir nachsehen, Morty?«

      »Wo, da unten? Ich bin doch nicht lebensmüde! Man käme herunter, aber was ist, wenn Gestein losbricht – es bricht immer noch hier und da etwas aus der Wand – was ist, wenn es dir oder mir auf den Kopf fällt? Nein, Charly, wir brauchen nicht nachsehen. Sie liegen unten – er und sein verfluchter Gaul. Über den Spalt kann kein Pferd springen, auch sein Höllenvieh konnte das nicht schaffen. Steh auf, wir wollen gehen!«

      »Laß mich noch mal spucken, Morty.«

      »Na, dann spuck!«

      Er sah auf ihn herab und dachte, daß Charly manchmal wirklich wie ein Kind war.

      »Dem habe ich es gegeben, habe ich, Morty?«

      »Hast du, Junge? Hast du! Wir reiten noch bis über Trinidad hinaus, dann schlafen wir den Tag über. Ich schätze, wir könnten in acht, neun Tagen in Centreville sein. Aber wir werden ganz vorsichtig sein müssen, sage ich dir. Ich wette, Liza, das Aas, hat sich auf uns eingerichtet. Sollte mich schwer wundern, wenn sie sich nicht ein paar ganz rauhe Burschen angeworben hat, die sie bewachen und uns abknallen sollen. Aber sie kann sich zwanzig Halunken angeworben haben, ich bekomme sie doch. Glaubst du mir?«

      »Was СКАЧАТЬ