Название: G.F. Barner Staffel 4 – Western
Автор: G.F. Barner
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: G.F. Barner Staffel
isbn: 9783740927240
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Wie ein wilder Präriebüffel stürmt Walburn mit gezogenem und rauchendem Colt um die Holzstapelecke, sieht den dunklen Fleck am Boden und feuert sofort.
Krachend und knallend jagt die Kugel in das Faß, und der helle Flammenschein des Schusses läßt Walburn zu spät seinen Irrtum erkennen.
Da ist kein Stöhnen mehr, da rollt nur die Tonne knarrend ein Stück an der Wand des Stalles entlang.
Und Steven Clay sagt aus der Dunkelheit der Nische heraus:
»Walburn, nur eine Idee schlauer, dann würdest du nicht hier sein. Da hast du es.«
Der Schuß kommt mitten in diese beiden Sätze hinein.
Walburn sieht die Feuerwolke, den Colt blitzen und der Schlag schleudert ihn gegen den Holzstapel zurück. Er prallt hart an, taumelt und dreht sich. Und sein Colt brüllt zweimal, dreimal, schmettert auf, hämmert los, und die Kugeln jagen in den Boden des Hofes.
Dann verliert Walburn den Colt, preßt beide Hände auf den Bauch und fällt zu Boden. Er liegt da, stöhnt schlimm und will kriechen. Er sieht seinen Colt, sieht die Stiefel kommen und einen ausholen. Der Colt fliegt im Bogen weg, landet irgendwo unter dem Schuppendach am Kastenwagen Ismays, und der Gorilla Mikel Todhunters blickt hoch.
Er sieht mitten hinein in Steven Clays noch rauchenden Revolver und wimmert hoch und schrill, die Furcht läßt ihn zittern wie Espenlaub, und der Revolverhammer knackt einmal scharf.
»Nein!« sagt er schrill. »Nicht schießen. Mein Bauch, ich werde sterben. Mein Bauch, ich sterbe.«
»Du wolltest doch mein Haus anstecken, wie?« fragt Clay düster. »Du wolltest mich doch zerschlagen, Halunke? Nun, was willst du jetzt? Willst du leben? Mister, du wirst leben, ich weiß nicht, wie lange, aber es wird die Hölle sein.«
Er stößt ihn mit dem Fuß an und blickt zu Meehan hin, der am Zaun kauert und seinen Colt mit beiden Händen auf ihn richtet.
Und da macht Steven Clay einen jähen Satz und Meehan sagt verzerrt und kaum hörbar, ehe er abdrückt:
»Ich bringe dich um! Ich bringe dich…«
Und dann drückt er ab, die Kugel faucht über den Hof und schlägt in den Stall als harmloser Abpraller. Meehan verliert den Colt, er hat keine Kraft mehr und fällt auf die Seite.
An ihm vorbei springt Steven Clay mit einem langen Satz, taucht über den Zaun am Holzstoß hinweg und macht die schmale Tür auf.
Brüllend und gestikulierend stürzt eine Menschenmenge aus der Gasse rechts und jemand schreit:
»Da, jetzt war es doch am Exelsior. Heh, da hat es geknallt! Leute, hierher!«
Steven Clay hat die Tür offen und steht in der dunklen Nische, als sie an ihm vorbeirasen. Er stößt sich mitten in diesen Wirrwarr von laufenden Männern hinein, drängt sich nach rechts durch und hört, wie die ersten Männer plötzlich anhalten.
Und jetzt stößt er sich frei aus dem Rudel, bricht nach rechts durch und hört einen Mann schreien:
»Da liegt Sharps bei Brunswick. Verdammt, und hier Meehan und Walburn. Walburn, wer war es?«
Steven Clay rennt über die Straße. Er sieht sich nicht um. Er hat unter den ersten laufenden Männern Clanton gesehen und hört ihn nun laut rufen.
»Walburn, wer war es?« fragt Allen. »War es Clay?«
Und genau in diesem Augenblick erreicht Steven Clay den Vorbau und hetzt geduckt nach rechts. Er ist aus dem Lampenschein heraus, sieht die beiden offenen Fenster und das andere Fenster. Ein schmales und längliches Fenster in der Saloonwand ist angelehnt.
Dieses Fenster führt auf die Bühne des Saloons, und Steven stößt es blitzschnell auf. Er schwingt sich hoch, klettert über das Fensterbrett und kommt innen mit beiden Beinen auf. Vor ihm liegt der schmale Seitengang zur Bühne, er stürmt ihn entlang, reißt die Tür zur Bühne auf, und die Bühne ist leer.
Ireen Clay hat sie vor weniger als dreißig Sekunden verlassen. Sie steht an der Schwingtür, ist quer durch den Saloon gelaufen und weiß auf einmal, wer da geschossen hat. Sie kennt Clays Revolver zu gut, denn er hat oft genug auf der Ranch geschossen.
Ireen Clay kommt genau in dem Moment zur Schwingtür, als keine zehn Schritte weiter links Steven in das Fenster steigt.
Und da hört sie den gellenden Schrei von draußen kommen:
»Clay ist in der Stadt! Er hat Sharp erschossen und Meehan liegt mit Walburn am Boden! Clay ist in der Stadt!«
Sie dreht sich um und starrt auf den jungen Art Ford, der am Tresen steht und sich mit einem Ruck der Tür zudreht. Dann sieht sie auf Mikel Todhunter, sieht sein kreidebleich werdendes Gesicht und die entsetzten Augen der Walcott. Hinter seinem Tresen bewegt sich Duncan Velopes und sagt heiser:
»Wer, Clay? Verdammt, er wird doch nicht…«
Und dann wird er steif.
Auf der Bühne fliegt polternd eine Lampe um und fällt von den Brettern herab auf die Dielen.
Mitten auf der Bühne steht, den Colt in der Hand und das Gesicht zu Stein erstarrt, Steven Clay.
Er sieht starr zu Mikel Todhunter, und der Lauf des Revolvers hebt sich langsam. Der Lauf deutet auf Mikels Kopf, und Steven Clay sagt eiskalt, einen blitzschnellen Blick auf Ford werfend:
»Ford, die Hände nach oben. Ich will nichts von dir, Junge. Halte dich heraus, oder du bist so fertig wie deine Partner. Hoch mit den Händen, schnell!«
Art Ford stiert ihn an und zittert vor Furcht. Er weiß, daß Steven Clay niemals etwas umsonst sagt und streckt die Hände mit einer blitzschnellen Bewegung aus. Er steht still, und seine Augen liegen mit dem erschreckten und verstörten Ausdruck eines sich fürchtenden Mannes auf dem schimmernden Lauf des Revolvers.
An der Schwingtür hat sich Ireen umgedreht, sieht nun starr und wie gebannt auf ihren Mann. Sein Gesicht kommt ihr auf einmal fremd, kalt und erschreckend kantig vor. Es sieht aus, als wäre dies ein fremdes Gesicht.
Sie denkt nur immer dasselbe, als sie Steven Clay betrachtet: Das ist doch nicht dein Mann. Das ist doch nicht der Mann, dessen Kind du aufgezogen hast. Dies ist niemals derselbe Mann, der Zärtlichkeiten flüstern konnte und dem du alles gabst, was eine Frau einem Mann geben kann. Das ist ja ein Fremder.
Mit einem Schlag ist es still im Saloon. Nur Anne Walcott rutscht entsetzt ein Stück weiter, daß die Beine des Stuhles über den Boden schurren und stößt ein heiseres und tief aus der Kehle kommendes Geräusch aus. Es hört sich an, als wenn sie vor Angst sprachlos ist und kein Wort außer diesen Lauten formen kann. Das nackte Entsetzen steht in ihrem Gesicht, und die Furcht läßt die Schweißperlen aus ihrer Haut brechen.
Sie rückt von Mikel Todhunter ab, als wenn er den Aussatz hat. Und endlich kann sie etwas sagen.
»Nein!« sagt sie fast wimmernd vor Furcht. »Nein!«
Und immer wieder »Nein.«
Mikel СКАЧАТЬ