Der Fall Jesus. Lee Strobel
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Fall Jesus - Lee Strobel страница 3

Название: Der Fall Jesus

Автор: Lee Strobel

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9783961221950

isbn:

СКАЧАТЬ kommt frei

      Zum Schluss stellte ich Dixon die entscheidende Frage: „Wenn Sie unschuldig waren, warum haben Sie dann die Schuld auf sich genommen?“

      Dixon seufzte. „Es war ein Handel mit der Anklage“, sagte er dann schließlich.

      Dies bezog sich auf die gängige Praxis, bei der die Anklage eine geringere Strafe forderte, wenn sich der Angeklagte schuldig bekannte. Auf diese Weise konnte man Zeit und Gerichtskosten sparen.

      „Sie sagten, sie würden für ein Jahr Haft plädieren, wenn ich mich schuldig bekennen würde. Ich habe schon 362 Tage im Gefängnis verbracht, während ich auf den Prozess gewartet habe. Ich musste also nur zugeben, dass ich es war, und dann könnte ich in ein paar Tagen nach Hause gehen. Aber wenn ich auf einer Gerichtsverhandlung bestanden hätte und die Geschworenen mich für schuldig befunden hätten, dann hätte ich zwanzig Jahre dafür bekommen, dass ich einen Polizisten angeschossen habe. Das war es mir nicht wert. Ich wollte nach Hause …“

      „Und so“, meinte ich, „haben Sie zugegeben, etwas getan zu haben, das Sie gar nicht getan haben!“

      Eine der wichtigsten war, dass Beweise so ausgelegt werden können, dass sie in mehr als eine Richtung weisen. Es gab beispielsweise mehr als genug Beweise, die darauf hindeuteten, dass Dixon den Polizisten angeschossen hatte. Doch die entscheidende Frage war: War die Beweisaufnahme wirklich gründlich? Und welche Erklärung passte am besten zum Gesamtbild der Fakten? Als die Theorie mit dem Stiftrevolver aufgestellt wurde, zeigte sich, dass dieses Szenario optimal alle bekannten Fakten erklärte.

      Und es gab eine weitere Lektion. Die Beweise sahen für mich ursprünglich so überzeugend aus, weil sie zu meinen Vorurteilen passten. Für mich war Dixon ein Unruhestifter, ein arbeitsloser Versager, das Produkt einer zerrütteten Familie. Die Polizisten waren die Guten. Staatsanwälte machen keine Fehler.

      Durch diese Brille betrachtet, passten alle ursprünglichen Beweise genau ins Schema. Wo es Lücken oder Ungereimtheiten gab, wischte ich sie einfach vom Tisch. Als mir die Polizei sagte, dass der Fall wasserdicht sei, nahm ich sie beim Wort und befasste mich nicht mehr eingehend damit.

      Doch als ich diese Brille absetzte und meine Voreingenommenheit gegen Objektivität (ich gab mir jedenfalls Mühe, objektiv zu sein) eintauschte, erschien der Fall plötzlich in einem ganz anderen Licht. Schließlich gestattete ich den Beweisen, mir die Wahrheit zu zeigen, egal, ob sie zu meiner ursprünglichen Voreingenommenheit passte oder nicht.

      Das war vor über 20 Jahren. Doch meine größten Lektionen sollte ich noch lernen.

      Von Dixon zu Jesus

      Ich habe diesen ungewöhnlichen Fall nacherzählt, weil meine geistliche Reise in vielem mit dem Fall Dixon vergleichbar ist.

      Einen Großteil meines Lebens war ich ein Skeptiker. Tatsächlich betrachtete ich mich selbst sogar als Atheisten. Für mich gab es einfach zu viele offensichtliche Beweise dafür, dass Gott lediglich ein Produkt menschlichen Wunschdenkens, antiker Mythologie oder primitiven Aberglaubens ist. Wie konnte ein vermeintlich liebevoller Gott Menschen einfach nur dafür in die Hölle schicken, weil sie nicht an ihn glaubten? Wie konnte es Wunder geben, die den Naturgesetzen völlig widersprechen? Erklärte die Evolution nicht hinreichend, wie das Leben entstanden ist? Zerstreuten wissenschaftliche Argumente nicht jeden Glauben an das Übernatürliche?

      Und was Jesus betrifft: Wussten Sie denn nicht, dass er selbst von sich nie behauptet hat, Gott zu sein? Er war ein Revolutionär, ein Weiser, ein bilderstürmender Jude – aber Gott? Nein, dieser Gedanke kam ihm nie. Ich könnte Ihnen eine Menge Universitätsprofessoren nennen, die das auch sagen, und ihnen kann man ja wohl trauen, oder? Man muss den Tatsachen ins Auge blicken: Selbst eine oberflächliche Untersuchung der Beweise zeigt eindeutig, dass Jesus nur ein Mensch wie Sie und ich war, wenn er auch über ungewöhnlich viel Menschenfreundlichkeit und Weisheit verfügte.

      Doch eigentlich war das auch alles, was ich den Beweisen für die Existenz Christi bisher gewidmet hatte: ein oberflächlicher Blick. Ich hatte mich ausgiebig genug mit Philosophie und Geschichte beschäftigt, um ausreichend Unterstützung für meine skeptische Haltung zu finden – ein Faktum hier, eine wissenschaftliche Theorie, ein prägnantes Zitat, ein cleveres Argument dort. Natürlich konnte ich einige Ungereimtheiten und Lücken erkennen, doch gab es etwas sehr Überzeugendes, das mich dazu bewegte, sie zu ignorieren: mein egoistischer Lebensstil, den ich aufgeben müsste, wenn ich meine Sichtweise jemals ändern und ein Nachfolger Jesu werden sollte.

      Soweit es mich betraf, war der Fall damit abgeschlossen. Für mich gab es genügend Beweise, dass ich mich mit der Schlussfolgerung wohlfühlen konnte, die Göttlichkeit Jesu sei nichts anderes als die abstruse Erfindung abergläubischer Menschen.

      Dachte ich zumindest.

      Antworten für einen Atheisten

      Es war kein Telefonanruf von meinem Informanten, der mich dazu brachte, den Fall Jesus neu aufzurollen. Es war meine Frau.

      Leslie machte mich im Herbst 1979 sprachlos, als sie mir verkündete, dass sie Christ geworden sei. Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst. Ich hatte eine lustige, sorglose, risikofreudige Leslie geheiratet – und hatte jetzt Angst, dass sie sich in eine sexuell verklemmte Frau verwandeln würde, die unseren Lebensstil gegen nächtliche Gebetsorgien und ehrenamtliche Mitarbeit in trostlosen Suppenküchen eintauschte.

      Stattdessen wurde ich überrascht und sogar fasziniert von den fundamentalen Veränderungen ihres Charakters, ihrer Integrität und ihres Selbstbewusstseins. Schließlich beschloss ich, der Ursache dieser unaufdringlichen, aber bemerkenswerten Veränderungen auf den Grund zu gehen. Deshalb startete ich eine umfassende Untersuchung der Fakten, die mit dem Fall „Christentum“ in Zusammenhang standen.

      Ich bemühte mich, so gut ich konnte, mein eigenes Interesse und meine Vorurteile beiseitezulassen, und las Bücher, interviewte Experten, stellte Fragen, analysierte die Geschichte, forschte in der Archäologie, studierte die Literatur des Altertums und zerlegte zum ersten Mal in meinem Leben die Bibel Vers für Vers.

      Ich stürzte mich mit mehr Eifer in diesen Fall, als ich je in eine Geschichte investiert hatte. Ich wandte meine Kenntnisse, die ich in Yale erworben hatte, und meine Erfahrungen als Gerichtsreporter bei der Chicago Tribune an. Und im Laufe der Zeit begannen die Beweise der Welt – der Geschichte, der Wissenschaft, der Philosophie und der Psychologie –, in eine Richtung zu zeigen, die undenkbar erschien.

      Es war, als ob der Fall James Dixon wiederauferstand.

      Urteilen Sie selbst

      Vielleicht basiert auch Ihre Einstellung zu geistlichen Dingen auf den Anhaltspunkten, die Sie aufgrund eigener Anschauung oder aus Büchern, von Universitätsdozenten, Familienmitgliedern oder Freunden gewonnen haben. Aber ist Ihre Schlussfolgerung wirklich die bestmögliche Erklärung für das Beweismaterial? Wenn Sie tiefer stochern, Ihre Vorurteile außer Acht lassen und systematisch nach Beweisen suchen würden, was würden Sie dann finden?

      Darum soll es in diesem Buch gehen. Ich werde Sie auf meine geistliche Reise mitnehmen, die fast zwei Jahre lang dauerte. Ich werde Sie mitnehmen, wenn ich 13 führende Wissenschaftler und Kapazitäten СКАЧАТЬ