Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western
Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Wyatt Earp Paket
isbn: 9783740953843
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Rasch eilte er hinzu: »Mister…«, tat er diensteifrig.
»Ich brauche Seife, Zigarren, und Patronen. Und dann werden Sie mir sagen, wo der Sheriff wohnt.«
Indessen trugen die beiden Onegans ihren toten Bruder aus der Schenke, luden ihn auf sein Pferd und ritten, nach Osten hin, aus der Stadt.
Sie hatten kaum den Stadtausgang erreicht, als Break den General Store verließ und an dem Saloon vorbei aufs Sheriffs Office zuging.
Ernie Mat stand mit geisterblassem Gesicht hinter seinem Schanktisch und sah die riesige Gestalt des Fremden vorbeigehen.
Er atmete auf, da er schon befürchtet hatte, der Mann käme in den Saloon.
Gordon Break ging aufs Sheriff Office zu, stieß die Tür mit dem Fuß auf und blieb in ihrem Rahmen stehen.
»He, alter Säufer!«
Langsam rutschte der Hut von Walkers Gesicht. Mit plinkernden Augen musterte der Sheriff den Fremden. »Was wollen Sie?«
»Steh auf, Mensch!« schnauzte der Riese, trat in den Vorraum und warf die Tür mit dem Stiefelabsatz zu. »Ich bin Gordon Break.«
Der Sheriff nickte hilflos.
»Ich bin vor ein paar Minuten in die Stadt gekommen und wurde von drei Cowpunchers angerempelt. Der eine griff zum Eisen.«
»Und?« stammelte Walker.
»Er ist tot.«
Break hatte es gesagt, als handelte es sich um die selbstverständlichste Sache der Welt.
Walker ging zu seinem staubbedeckten Schreibtisch, stülpte sich den Hut auf, schob die beiden Revolver weit nach vorn und fragte mit unsicherer Stimme: »Wer ist tot?«
»Glauben Sie, daß ich Zeit hatte, ihn vorher nach seinem Namen und seinem Lieblingsessen zu fragen?« fauchte der Hüne.
Walker spürte, wie ihm ein eisiger Schauer über den Rücken rann. Dennoch fragte er ruhig: »Und wo ist das passiert?«
»Keinen Steinwurf von hier entfernt. Ein wacher Sheriff hätte es hören müssen.«
Walker hüstelte. »Was wollen Sie, Mister – Break, so sagten Sie doch? Ich habe jetzt mittag!«
»Um elf?«
»Wann ich mittag mache, ist wohl meine Sache.«
»Hör zu, Blechordenschlepper, du mußt dir ganz rasch einen anderen Ton mir gegenüber angewöhnen, sonst hast du eine reelle Chance, zusammen mit dem Cowpuncher in der Hölle einzutreffen.«
Walker schluckte. Angst stieg ihm in die Kehle.
»Mister – ich –?ich muß das jetzt aufnehmen. Also, Sie haben den Mann niedergeschossen…«
Da zischte die riesige Faust des Hünen über den Schreibtisch und krallte sich in den Westenaufschlag des Gesetzesmannes.
»Du bist offenbar noch nicht wach, Sheriff!«
Die Angst stand lodernd in den Augen Walkers.
»Lassen Sie mich los, Break!«
»Mister Break!« Der Riese stieß ihn zurück. »Und jetzt hörst du zu, Amigo. Ich werde dir sagen, was passiert ist…«
Als Gordon Break das Sheriff Office verließ, hatte er einen völlig eingeschüchterten Mann zurückgelassen, der das Tatprotokoll genau nach den Angaben Breaks aufgenommen hatte.
Break nahm sein Pferd, zog sich in den Sattel und ritt die Straße sechzig Yards hinunter nach Westen. Da wo sie einen leichten Knick nach Süden machte, ragte ein überdimensionales Schild über den Vorbau hinaus, das die Aufschrift Hotel trug.
Break rutschte aus dem Sattel, warf die Zügelleinen über den Querholm und ging mit staksigen Schritten auf den Hoteleingang zu.
Lester Dundey, der Hoteleigner, war ein Mann von zweiundfünfzig Jahren. Er trug einen hellen Anzug und ein weißes Hemd, das am Hals von einer weinroten Seidenschleife zusammengehalten wurde. Lester Dundey stand selbst am Rezeptionstisch und blickte dem Fremden entgegen.
Er wußte von den Vorgängen vor dem Utah Saloon. Zu klein war die Stadt, als daß hier irgend etwas hätte passieren können, ohne daß die Bürger zumindest in der Mainstreet es merkten. Das Leben im Westen hatte auch den Schotten rauh gemacht.
Er war nicht sonderlich übermäßig von dem beeindruckt, was sich vorhin da draußen abgespielt hatte. Dennoch hatte er ein ungutes Gefühl, als er dem Fremden jetzt entgegensah.
Der blieb mitten in der kleinen Halle stehen, wandte den Kopf und sagte in herrischem Ton: »Ich brauche zwei Zimmer.«
»Zwei Zimmer?« entfuhr es dem Schotten.
»Yeah. Geben Sie mir die Schlüssel.«
Lester Dundey zog nicht allzuviel Dollars aus dem Hotel. Sicher, die Händler, die durch die Stadt zogen, machten gern bei ihm Quartier, weil seine Zimmer verhältnismäßig ordentlich waren, weil sein Essen erträglich war und weil er keine Überpreise verlangte. Auch die Fellhändler, die im Frühjahr und im Herbst hier durchzogen, machten bei ihm Quartier. Aber seinen eigentlichen Lebensunterhalt bestritt der Schotte aus anderen Einkünften. So sonderbar es anmutet: er lebte von der Malkunst. Seit frühester Jugend hatte sich Lester Dundey auf die Porträtmalerei verlegt. Und überall, wo er in seinem Leben hingekommen war, hatte es Leute gegeben, die sich malen lassen wollten. Seine Bilder waren nicht besonders gut, aber sie zeigten doch immerhin viel Ähnlichkeit mit dem Original auf und waren so geschickt angelegt, daß sie den Leuten gefielen. Der Erlös war nicht überwältigend, aber er reichte hin, den Lebensunterhalt des Schotten zu bestreiten. Was das Hotel im Frühjahr und im Spätjahr abwarf, war Spargut.
Und so gern Dundey jetzt etwas zu diesem Spargut hinzuverdient hätte, erklärte er: »Ich habe kein Zimmer frei, Mister. Ich bedaure…«
Da wandte sich der Hüne um und kam langsam auf den Rezeptionstisch zu. Ganz dicht blieb er vor dem Schotten stehen.
»Ich habe gesagt, daß ich zwei Zimmer haben möchte, Mister.«
Dundey zuckte die Achseln. Aber es lief ihm heiß und kalt über den Rücken. »Ich kann Ihnen leider nicht dienen.«
Da packte ihn der rücksichtslose Fremde am Jackenaufschlag. »Hör gut zu, Amigo! Wenn Gordon Jim Break etwas verlangt, dann gibt es kein Nein. Je eher du das verstanden hast, desto besser ist es für dich. All right?«
»Sicher. Ich würde Ihnen gern ein Zimmer geben, aber…«
»Ich brauche zwei!« herrschte ihn der Riese an.
Dundey schluckte. Trotzdem raffte er sich zu der Entgegnung auf: »Ich habe Ihnen gesagt, was ich Ihnen zu sagen hatte.« Damit wollte er sich abwenden.
Der Schotte sah die Hand überhaupt nicht kommen, und schon brannte die Ohrfeige sengend in seinem Gesicht.
Völlig СКАЧАТЬ