Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740953843

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СКАЧАТЬ hielt Walker sein Tier an.

      Sein Blick war auf zwei Pferde gefallen, die vor Carols Saloon standen.

      Es waren Wyatt Earps Rapphengst und Doc Hollidays Schecke. Zwei Pferde, die Walker aus Deadwood West genau kannte und die er noch nach fünf Jahren in der dunkelsten Nacht wiedererkannt hätte.

      Ein eisiger Schreck durchzuckte den Sheriffsmörder. Er wollte sein Pferd schon mit den Sporen vorwärtstreiben, als ihm ein verwegener Gedanke kam.

      »He, das sind ja die Pferde der beiden Strolche!«

      »Was…?« entfuhr es den beiden.

      »Yeah! Vorwärts, wir nehmen sie mit. Dann sind wir die Halunken los.«

      Er stieg ab, koppelte die beiden Zügelleinen aneinander und nahm den Rappen an seiner rechten Seite.

      Im raschen Trab ging’s aus der Stadt.

      Velo rief Norton zu: »Unser neuer Freund ist nicht schlecht zu Fuß, was? Jetzt hat er drei Pferde. Er sollte jedem von uns eins abgeben.«

      Velo bekam Doc Hollidays Schecken und Norton den Rappen des Marshals. Was würden die Tramps wohl gesagt haben, wenn sie gewußt hätten, wessen Pferde sie da durch die Landschaft führten!

      Rasch ging es jetzt nach Westen, dem fernen Westcreek entgegen.

      *

      Als der Morgen graute, wurde die Tür des Jails geöffnet.

      Richter Bingham steckte seinen Kopf herein.

      »Kommen Sie nur näher, Alter!« rief ihm Holliday zu.

      Bingham kam langsam herein, und ehe er die Tür schloß, saß er sich auf der Straße noch einmal um.

      »Ich… ich habe den Stern nicht mehr. Der Mayor hat ihn an sich genommen. Und unten am Tanzplatz haben sie zwei Galgenbäume aufgestellt. Das letztemal hingen die Jonkers-Twins daran. Ist schon Jahre her. Yeah – was ich noch sagen wollte. Ich bin ein alter Mann…«

      »Das wissen wir«, unterbrach ihn der Georgier rauh.

      »Eben deshalb kann ich nicht mehr eingreifen.«

      »Was ist mit unseren Pferden?« fragte der Marshal scharf.

      »Deshalb bin ich ja hier. Sie standen die ganze Nacht drüben vor dem Saloon…«

      »So eine Lumperei!«

      »Ja, die Tiere taten mir auch leid, so daß ich beschloß, sie wegzuholen, um sie in den Stall meines Schwiegersohnes zu bringen. Er hat hier die Schlachterei, müssen Sie wissen. Meine Tochter lernte ihn oben in Chikago kennen. Ach, wir hätten dableiben sollen. Das ist nichts für uns, dieses elende kleine Sulphur, aber Lizzy schwärmte so von den Bergen und…«

      »Was ist mit den Gäulen?« unterbrach ihn der Missourier schroff.

      »Ach ja, ich wollte Ihnen ja berichten, wie sie verschwunden sind…«

      »Sie sind verschwunden?«

      »Ja, leider.«

      »Seit wann?«

      »Warten Sie ab, ich werde Ihnen alles der Reihe nach erzählen. Es mochte etwa fünf Uhr gewesen sein, als ich unten die Tür geöffnet hatte. Da hörte ich von Osten her Reiter in die

      Mainstreet kommen. Vorsichtig wie ich bin, öffnete ich die Tür nicht weiter, zog sie aber auch nicht zu, um die Leute nicht aufmerksam zu machen. Vielleicht hätte ich mir in Chikago gar nichts daraus gemacht, aber hier ist man doch ängstlicher. Es ist ein so scheußliches, gefährliches Land. Wenn ich noch daran denke, wie die beiden Jonkers hier in die Stadt kamen, wie sie gewütet haben. Dagegen war die Schießerei gestern in der Schenke direkt ein Gebet. Kurz und eindrucksvoll. Die beiden Jonkers…«

      »Erzählen Sie endlich weiter!« unterbrach ihn der Marshal, indem er dicht an die Eisentrallen trat. »Es kamen Reiter?«

      »Ja, drei Reiter. Sie wollten erst weiter, aber da hielt einer von ihnen seinen Weißfuchs an und…«

      »Er ritt einen Weißfuchs?«

      »Yeah. Kennen Sie ihn?« fragte Bingham mit runden Kinderaugen.

      Holliday knurrte:

      »Und dieser Kerl hat die Pferde mitgenommen, he?«

      »Wie kommen Sie denn darauf? Das stimmt. Es stimmt genau! Er hielt an, stieg ab und holte die Tiere vom Querholm weg. Dann ritt er mit ihnen weiter.«

      »Richter!« sagte der Marshal frostig. »Ich trag Ihnen jetzt in Ihrem eigenen Interesse etwas auf: Holen Sie mir sofort den Sheriff her! Ich muß mit ihm sprechen!«

      Und da der Alte noch etwas sagen wollte, zischte der Gambler ihn an:

      »Vorwärts!«

      Bingham wich zurück. Er sah in der Rechten des Spielers einen zweischüssigen Derringer schimmern.

      Trippelnd und mit hocherhobenen Händen rannte er hinaus.

      Es dauerte noch zwei volle Stunden, bis sich etwas rührte. Und das geschah auch nur, weil Doc Holliday mit einem sicheren Schuß ein Fenster zerschmetterte.

      Wenige Sekunden später wurde die Tür geöffnet.

      Der Sheriff lugte herein.

      »Nicht schießen, ich bin es, Watson!«

      Bingham trippelte, erschrocken von dem Blick, den ihm der Gambler zuschoß, hinaus.

      Es dauerte lange, bis die Tür wieder geöffnet wurde.

      Es war der Sheriff. Er kam humpelnd herein, warf die Tür hinter sich zu und stellte sich breitbeinig vor die Zelle.

      »So, Gents, jetzt geht’s bald los. Es ist schon alles bereit. Und wenn die Kinder in der Schule sind, passiert’s. Geht ganz schnell. Ruckzuck. Die Gäule werden weggetrieben, und es macht knickknack. Dann ist’s vorbei. Mit den Jonkers ging’s auch ganz rasch. Sie haben fast nichts gespürt. Und wir haben Erfahrung darin. Ich besonders. Ehe ich hierherkam, war ich in Abilene Sheriff…«

      »Lügner!« fuhr ihn Doc Holliday an. »In Abilene ist seit sieben Jahren ein Marshal. Und der sieht anders aus als du.«

      »Trotzdem, ich habe Erfahrung mit dem Strick. Und…« Plötzlich brach die Stimme des Sheriffs ab. Er starrte entgeistert auf die rechte Hand des Georgiers, in der ein zweischüssiger kurzläufiger Derringer blinkte.

      »Ganz ruhig, Sheriff. Und damit Sie nicht glauben, ich spaße…« Er hob die Linke und öffnete sie. Eine Derringerpatrone lag darin. »Zwei Kugeln sind in der Waffe, und zwei weitere führe ich immer in der Westentasche bei mir.«

      »Was – haben Sie vor, Cornoy? Denken Sie doch…«

      »Woran – an Ihren Strick? Seien Sie nur vorsichtig, und geben Sie acht, daß Ihnen niemand einen Strick dreht. – Und jetzt aufgepaßt. Da drüben hängt der Schlüssel СКАЧАТЬ