Alte Irische Mythen und Legenden. Ronan O Domhnaill
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Название: Alte Irische Mythen und Legenden

Автор: Ronan O Domhnaill

Издательство: Автор

Жанр: Сказки

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isbn: 9783863720292

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СКАЧАТЬ Mac Cearbhaill m [tu-aun mak cearol] Uathach* m [ü-huch]

      Kapitel I

      Die Geschichte von Tuán Mac Cearbhaill

       Irland wurde fünfmal angegriffen. Ein Mann erlebte alles mit und erzählt, was er sah.

      Die Geschichte handelt von Tuán Mac Cearbhaill, der viele Jahrhunderte lang lebte und die Frühgeschichte Irlands einem Heiligen erzählte. Er lebte hundert Jahre als ein Mensch, achtzig Jahre in Gestalt eines Hirsches, zwanzig Jahre in Gestalt eines Wildschweins, hundert Jahre als Habicht und dreißig Jahre als Lachs, bevor er wieder ein Mensch wurde. Man glaubt, daß der Heilige in dieser Geschichte um 579 starb. Der Aufzeichnung wurde bis zum 17. Jahrhundert Glauben geschenkt. Die Personen dieser Geschichte sind im Buch der Angriffe oder An Leabhar Bunghabhla zu finden.

      

Der heilige Fínghen hörte einst, daß in der Provinz von Ulaidh immer noch ein alter Heide lebte. Fínghen wollte ihn nicht nur taufen, sondern auch seine Geschichten hören, denn es wurde behauptet, daß dieser Mann seit Jahrhunderten lebte. Er fuhr nach Norden, um diesen heidnischen Häuptling zu treffen. Tuán aber hatte wenig Interesse an der neuen Religion Irlands und lehnte es ab, Fínghen zu treffen. Fínghen sagte, daß er draußen vor seiner Tür warte, bis Tuán ihn herein bitten würde. Es war Winter, und es lag bereits Schnee, aber der Heilige wartete und aß nichts. Tuán ignorierte ihn. Am nächsten Tag kauerte Fínghen immer noch auf der Schwelle, befand sich im Hungerstreik und verkündete, er würde dort so lange hungern, bis Tuán sich bereit erkläre, ihn zu treffen. Als er die folgenden zwei Tage immer noch dort verharrte, begannen die Anhänger Tuáns sich Sorgen zu machen, da nach altirischem Gesetz, sollte der Heilige sterben, Tuán der Häuptling für seinen Tod verantwortlich gemacht werden würde[2]. Sie empfahlen ihm, den Heiligen zu treffen, denn es würdeeinen schlechten Eindruck machen, wenn er vor der Tür von Tuán sterben würde. Daraufhin lud ihn Tuán endlich ein.

      Der Heilige wurde verköstigt, und nachdem er wieder bei Kräften war, fragte Tuán ihn, was er wolle. „Ich habe gehört, daß Du seit Jahrhunderten lebst, und ich will Deine Geschichte hören“, antwortete ihm der Heilige. Tuán freute sich, daß der Heilige nicht nur gekommen war, um ihn zu taufen, und wie alle Iren war er stolz auf seine Vorfahren und erzählte die folgende Geschichte:

      „Du kennst mich als Tuán, Sohn von Cearbhaill, aber ich habe nicht immer so geheißen. Ich bin zuerst als Grieche mit Namen Starn, Bruder von Partholon, geboren worden.“ „Wie war Irland damals?“ fragte der heilige Mann. „Fünfmal wurde das Land angegriffen und besiedelt. 1002 Jahre nach der großen Flut kamen die ersten Menschen nach Irland: Partholon zusammen mit vierundzwanzig Paaren. Sie blieben, bis sie tausend zählten. Eine Pest brach zwischen zwei Sonntagen übers Land hinein, und die ganze Rasse starb bis auf einen Mann aus. Dieser Mann bin ich. Ich suchte dann Zuflucht in der Wildnis.

      Ich lebte dort dreiundzwanzig Jahre und begegnete in dieser Zeit nie einem Menschen. Mir wurde bewußt, daß ich der einzige Mensch war, der auf irischem Boden lebte. Dreißig Jahre lang durchwanderte ich die Wälder der Insel[3]. Ich wurde immer älter und konnte mich nicht mehr so gut bewegen. Eines abends ging ich in eine Höhle und träumte, daß ich ein Hirsch wäre. Als ich aufwachte, hatte sich dieser Traum erfüllt, und ich setzte meine Wanderung fort. In Gestalt eines Hirsches beobachtete ich den zweiten Angriff, die Ankunft von Nemed. Er kam mit dreißig Schiffen, mit je dreißig Mann auf jedem Schiff. Er landete durch Zufall nach einem Sturm, bei dem viele seiner Anhänger ertranken, am Ufer Irlands. Nur drei Paare überlebten und führten ihr Leben in Irland weiter. Ihr Volk schwoll auf 34 000 Leute an. Bald starben sie auf rätselhafte Weise.

      Ich ging wieder in die Höhle, und als ich wieder aufwachte, war ich ein Wildschwein. In dieser Gestalt zog ich durchs Land. Ich sah die Ankunft der Firbolg. Ich alterte wieder und kehrte in meine Höhle zurück. Ich konnte mich immer noch an die anderen Leben als Mensch, Hirsch und Wildschwein erinnern. Drei Tage lang aß ich nichts. Ich hatte keine Kraft mehr und träumte, ich wäre ein Habicht.

      Dann lebte ich als Habicht und flog überall hin. Ich sah die Landung des Volkes der Göttin Danu (Tuatha Dé Danann) aus Persien. Sie kamen durch einen Nebel und kämpften gegen die Firbolg, die sie besiegten. Das alles sah ich vom Himmel aus. In dieser Gestalt lebte ich eine lange Zeit. Als ich nicht mehr fliegen konnte, fiel ich in einen Fluß, und als ich das Wasser berührte, verwandelte ich mich in einen Lachs.

      Mit Schiffen kamen dann die Söhne von Míl (die Kelten), und trotz des Zaubers der Tuatha Dé Danann konnten sie im Süden landen. Amairgin, einer der Söhne von Míl, sang folgendes Gedicht, als er auf irischem Boden stand:

       Ich bin der Wind am Meer, Ich bin eine Welle auf dem Ozean, Ich bin der Schrei des Meeres, Ich bin ein Habicht auf einer Klippe, Ich bin eine Träne der Sonne, Ich bin ein tapferes Wildschwein, Ich bin ein Lachs in einem See, Ich bin ein See auf der Wiese, Ich bin eine allmächtige Kraft, Ich bin ein Geist mit großer Macht, Ich bin ein Stück Gras, das in der Erde verrottet, Ich bin ein kreativer Gott, der Inspiration schenkt.

      Die Kelten oder die Söhne von Míl besiegten die Tuatha Dé Danann. Ich befand mich in einem Fluß und wurde von einem keltischen Häuptling namens Cearbhaill gefangen. Er gab mich seiner Frau, und sie verspeiste mich. Als ich das Bewußtsein wiedererlangte, war ich als Tuán, Sohn von Cearbhaill, geboren worden. Ich lernte Gälisch wie alle anderen Kinder und wurde wegen meines Gedächtnisses als Prophet betrachtet. Die Gestalt eines Menschen hatte ich, als Patrick nach Irland kam, und so lebe ich noch heute.“

      Dieser Geschichte hatte Fínghen eine Woche lang gelauscht, und sie beeindruckte ihn tief. Alles, was Tuán erzählte, wurde von den Mönchen aufgeschrieben.

      Kapitel II

      Das Schicksal der Kinder von Lir – Oidhe Clainne Lir

       Ein Vater, der seine Kinder liebte, und eine neidische Frau führten zu Jahrhunderten voll Schmerz.

      Diese Geschichte erzählt von der tiefen Traurigkeit der Kinder des Königs Lir, als sie Schwäne geworden waren. Lir gehörte dem Volk der Tuatha Dé Danann an. Die Anfänge der Geschehnisse liegen in der Zeit, als die Kelten die Macht übernahmen und die vorkeltischen Götter langsam ausstarben. Kurz vor Beginn der Geschichte gab es eine Versammlung der Tuatha Dé Danann Könige, und Bodhbh Dearg wurde als Hauptkönig gewählt. Darüber ärgerte sich König Lir, denn auch er wollte herrschen.

      

Lange Zeit vor Christi Geburt gab es in Irland einen König mit Namen Lir. Er stammte von den Tuatha Dé Danann[4] ab. Er war unglücklich, denn er hatte keine Frau. Bodhbh Dearg, der Hauptkönig Irlands, erlaubte ihm, eine seiner drei Pflegetöchter[5], die Töchter des Königs der Aran Inseln, zu heiraten. Die Frau gebar eine Tochter und einen Sohn, Finnoula und Aodh. Später bekam sie Zwillinge, zwei Jungen namens Fiachra und Conn, bei deren Geburt sie starb. Tief war die Trauer von Lir. Nur die Liebe, die er für seine Kinder empfand, tröstete ihn.

      Bodhb Dearg gab ihm als Ersatz die Schwester der Verstorbenen zur Frau. Diese hieß Aoife, und die beiden liebten sich sehr. Sie war aber neidisch auf die Liebe, die er seinen Kindern schenkte. Aus diesem Neid entwickelte sich Haß auf die Kinder.

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