Danke für Ihr Verständnis. Andreas von Schubert
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Название: Danke für Ihr Verständnis

Автор: Andreas von Schubert

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Социальная психология

Серия:

isbn: 9783944499161

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СКАЧАТЬ es unlogisch, eigene Zeit für andere zu opfern.

      Einzige Ausnahme von dieser Regel ist Hilfe für Kollegen, weil man sich selbst davon einen zukünftigen Vorteil verspricht. Dann hat die Hilfestellung allerdings einen kalkulierenden Hintergrund. Sie ist nicht mehr altruistisch, sondern auch wiederum eigennützig, weil sie dazu dient, die eigenen Wünsche und Ziele – in diesem Fall hilfreich sein zu wollen – zu realisieren. Für das Unternehmen ist solcher Art »kalkulierender Altruismus« sehr viel wertvoller, als »echter« Altruismus, weil er verlässlicher ist. Auf echten Altruismus der Mitarbeiter zu bauen, ist mit untragbaren Risiken verbunden. Kalkulierender Altruismus hingegen ist nichts anderes als Eigennutz, weil er dazu dient, vorhandene Verhaltensintentionen zu realisieren.

      Es ist immer sinnvoll, Mitarbeitern einen Grund zu geben, sich so zu verhalten, wie es für eine funktionierende Zusammenarbeit im Unternehmen notwendig ist. Andererseits sind Mitarbeiter ihrerseits selbstverständlich auch ohne ständige Angebote des Unternehmens in der Pflicht, sich um die unternehmerischen Notwendigkeiten zu bemühen. Die Möglichkeit eingeräumt zu bekommen, seine persönlichen Ziele opportunistisch und eigennützig realisieren zu können, erfordert ein hohes Maß an Verantwortungs- und Leistungsbereitschaft, denn Verhaltensweisen, die dem Unternehmen schaden, sind oft weder unmittelbar sanktionierbar, noch in jedem Fall kontrollierbar.

      Um das Risiko von Fehlverhalten zu reduzieren, ist es daher wichtig, das gewünschte Verhalten – wie beispielsweise die angesprochenen kollegialen Unterstützungsleistungen – als Teil der unternehmerischen Prozessabläufe zu offizialisieren und in die Zielvereinbarungen der entsprechenden Mitarbeiter aufzunehmen. Dann kann sich das Unternehmen tatsächlich auf die gewünschte Verhaltensweise seiner Mitarbeiter verlassen. Ziel sollte es sein, eine Organisation aufzubauen, in der sich die verschiedenen Teile der Organisation ihrer internen Kunden-Lieferanten-Beziehungen bewusst sind und sich entlang dieser innerbetrieblichen Kundenstrukturen selbst steuern. Denn dann ist das Eigeninteresse aller Beteiligten als interne Kunden in den Kooperationsbeziehungen automatisch fest verankert und Führungskräfte müssen sich im operativen Tagesgeschäft kaum mehr einmischen.

      Opportunistischer Eigennutz ist die eigentliche Triebfeder allen menschlichen Handels in privatwirtschaftlichen Unternehmen; in Organisationen also, in denen die Menschen nur zusammenkommen, um Ziele, die sie bereits vor Eintritt in die Organisationen deutlich und klar formuliert haben, zu realisieren. Die Degradierung der persönlichen Ziele der Mitarbeiter als zweit- oder drittrangig gegenüber den unternehmerischen Aufgaben wird von Mitarbeitern daher selbstverständlich als ungerecht empfunden.

      Die persönlichen Ziele als Priorität gegenüber den Unternehmenszielen zu betrachten ist ein Zeichen dafür, dass sich das Unternehmen und seine Mitarbeiter auf Augenhöhe begegnen und die Wünsche des Gegenüber als wesentlich und damit unterstützungswürdig anerkennen – nicht aus altruistischer Freundlichkeit, sondern schlicht aus eigenem Interesse. In diesem Sinne ist es wichtig, Opportunismus und Eigennutz nicht länger als negativ besetzte Begriffe zu verstehen, sondern vollkommen wertneutral als eine Selbstverständlichkeit in funktionierenden Kooperationsbeziehungen zu etablieren.

      Jeder Mitarbeiter, unabhängig von seiner jeweiligen Position und Macht, verlässt sich intuitiv darauf, tun zu können, was für ihn selbst gut ist. Die Möglichkeit hierzu wird bereits den Bewerbern um eine Anstellung mit der Entscheidung, ihn als Mitarbeiter im Unternehmen zu akzeptieren, ausdrücklich zugestanden. Denn nur auf dieser Basis unterschreibt ein Bewerber einen Arbeitsvertrag. Die Möglichkeit, ergänzend zu den Unternehmenszielen auch persönliche Ziele verfolgen zu können, ist also in jedem privatwirtschaftlichen Unternehmen Teil der grundlegenden Übereinkunft darüber, was im Unternehmen als gerecht gilt.

      Ob opportunistischer Eigennutz Mitarbeitern als primäres Ziel zugestanden wird, das aus deren Sicht noch wichtiger ist als das Unternehmensziel, ist also keine Frage mehr. Es ist Teil der grundlegenden Übereinkunft, auf der die Existenz des Unternehmens als solchem beruht. Und ob nun in einer bestimmten Situation das Unternehmen oder der Mitarbeiter mehr Macht hat als der jeweils andere: es lohnt sich, diese Macht nicht auf Kosten des Gegenübers auszuspielen. Denn die Möglichkeit aller Akteure zur opportunistischer Eigennutzmaximierung ist notwendig.

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