Giftiges Blut. Uwe Trostmann
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Название: Giftiges Blut

Автор: Uwe Trostmann

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783347173897

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СКАЧАТЬ Gesichtsausdruck sagte: Sie wissen etwas, Ms Foster.

      „Nein“, war ihre knappe Antwort. Nachdem niemand in der Nähe ihres Schreibtisches war, sah sie sich noch einmal die Aufnahmen von den Toten an und verglich das Muster auf der Stirn mit dem auf dem mittelalterlichen Skelett. Es konnte sich nur um das gleiche Zeichen handeln. Sie ließ das Foto des Skeletts, das sie in Edinburgh aufgenommen hatte, in der Schreibtischschublade verschwinden. Im Internet suchte sie sich ein paar Namen von Heraldikern. Einer saß nur wenige Kilometer entfernt von ihr.

      „Ich würde sagen, dass es sich in der Tat um ein skizziertes Haus handelt. Der Stab ist allerdings etwas komplizierter. Es könnte ein Spaten oder auch ein kriegerisches Werkzeug sein. Das müsste ich recherchieren“, erklärte Peter Darren. „Geben Sie mir bitte ein paar Tage Zeit.“

      „Haben Sie schon einmal davon gehört, dass man Ermordeten so ein Wappen in die Stirn geritzt hat?“

      „Nein, so etwas noch nicht. Aber Brandzeichen, davon habe ich schon gehört.“

      „So wie bei Tieren?“, entgegnete sie.

      „Genau. Vereinfachte Bilder von Wappen als Brandzeichen für Tiere, um die Eigentumsrechte zu zeigen.“

      „Wo machte man so etwas?“

      „Zum Beispiel bei Sklaven.“

      „Entsetzlich“, konnte Foster nur sagen. „Rufen Sie mich bitte an, sobald Sie Erkenntnisse haben.“

      Zwei Tage später kam die Antwort vom Peter Darren: „Es ist ein skizziertes Haus mit einer Hellebarde. Ein sehr kriegerisches Wappen. Es gehörte zum Geschlecht der Dunn. Sie lebten bis 1753 am Loch Laxford und hatten dort ein größeres Landgut. 1753 verkauften sie es an ein Kloster. Wo die Nachkommen sind, weiß ich allerdings nicht.“

      Inspector Roberta Foster stellte sämtliche Funde zu Hause zusammen. Vor allem beschäftigte sie sich mit der Frage, wie sie diesen Fall alleine lösen könnte, ohne diesen alten, von sich so überzeugten Chief Inspector.

      Brennan-Tochter-Wochenende

      Der kramte an diesem Freitagmittag missmutig die Akten in seine Tasche, instruierte die Sekretärin Elly, dass er ab jetzt nicht mehr erreichbar sei, zog seinen Trenchcoat an und grummelte ein „Schönes Wochenende“ beim Verlassen des Großraumbüros. Dann warf er seine Aktentasche auf den Rücksitz seines Wagens und fuhr nach Liverpool. Seine geschiedene Frau Clara hatte ihm mit dem Rechtsanwalt gedroht, wenn er nicht seinen Wochenendverpflichtungen nachkommen und sich um seine Tochter Judy kümmern würde. Er hatte keine Wahl. Als er nach beinahe drei Stunden in Liverpool ankam, empfing ihn die 16jährige Judy mit großer Freude. Sie umarmte ihren Papa und gab ihm einen dicken Kuss auf die Backe.

      „Toll, dass es dieses Wochenende geklappt hat. Hast du schon Pläne?“

      Bevor Brennan ihr erzählen konnte, dass er keine Zeit für irgendwelche Pläne gehabt hatte, machte sie ihm schon ihre Pläne klar.

      „Wir gehen morgen Abend auf ein Rockkonzert. Mama hat auch schon zwei Karten besorgt. Du sollst mir dann das Geld dafür geben.“

      Brennan registrierte ein Zucken, das durch seinen gesamten Körper ging. Erstens hatte er keine Lust, auf ein Rockkonzert zu gehen, und das auch noch bei Regen. Und zweitens hätte er gerne Zeit für seine Akten gehabt.

      „Daddy, ich freue mich richtig“, trällerte Judy, warf zwei Taschen in den Kofferraum und setzte sich ins Auto.

      Brennan öffnete die Fahrertür und schielte mit einem Auge in das Obergeschoss des Hauses. Hatte er nicht das grinsende Gesicht seiner Exfrau gesehen?

      Judy setzte ihre Ohrhörer ein, schaltete ihr Smartphone auf Musikwiedergabe und schloss die Augen. Brennan warf den Motor an und steuerte sein Auto zur Autobahn. Weit kam er erst einmal nicht. Es war Freitagnachmittag und die Straßen überfüllt. Sein Navi schlug eine Alternativroute vor, für die sie aber immer noch mehr als vier Stunden Fahrt beanspruchen würden. Trotzdem entschloss er sich, diesem Routenvorschlag zu folgen. Doch nach etwa zehn Meilen über schmale Landstraßen und durch enge Ortschaften machte er seine Entscheidung rückgängig und fuhr wieder zurück auf die Autobahn. Mal leiser, mal lauter vor sich hinknurrend kommentierte er die Verkehrssituation. Mit seiner Ruhe war es schon lange vorbei.

      „Daddy, wenn du mir etwas sagen willst, so sprich bitte lauter. Sonst verstehe ich es nicht.“ Judy saß geduldig neben ihm und widmete sich voll und ganz der Musik. Nach fünf Stunden Fahrt kamen sie endlich wieder in Birmingham an.

      „Nächstes Jahr fährst du mit dem Zug“, kommentierte Brennan.

      „Wieso? Dann bist du doch in Rente und hast ganz viel Zeit“, war Judys Antwort.

      Brennan gab keine Antwort, packte eine der Taschen aus dem Kofferraum und lief mit seiner Tochter zum Hauseingang.

      „Daddy, dein Vorgarten sieht ganz schön verwahrlost aus. Aber nächstes Jahr hast du mehr Zeit.“ Judy schleifte ihre Tasche ins Haus. „Ich gehe mal in mein Zimmer“, verkündete sie und lief die Treppe hinauf.

      „Was gibt es denn zum Dinner?“, kam noch von oben.

      Brennan erinnerte sich jetzt, dass er seit heute Vormittag nichts mehr gegessen hatte. Der Kühlschrank wies leider nicht viel Essbares auf, das Tiefkühlfach zeigte gähnende Leere.

      „Ich bestelle uns Pizza. Ist das okay?“

      „Klar doch. Für mich eine mit Thunfisch.“

      Später am Tisch stellte Judy fest: „Mama wird mich dann wieder entgiften, wenn ich zurückkomme.“

      „Was? Entgiften? Was meint sie damit?“

      „Sie meint, dass ich nach zwei Tagen bei dir von dem Fertigzeug durch und durch vergiftet bin.“

      Dumme Pute, dachte Brennan.

      Brennan saß jetzt schon drei Stunden am Wohnzimmertisch und las Berichte aus dem Büro. Eigentlich freute er sich darüber. Auf der anderen Seite könnte Judy so langsam zum Frühstücken nach unten kommen. Er war schon um acht Uhr einkaufen gegangen. Sein Magen knurrte. Vorsichtig klopfte er an die Tür seiner Tochter.

      „Willst du nicht langsam aufstehen? Das Frühstück ist fertig.“

      „Lass mich doch schlafen. Wir haben eine lange Nacht vor uns.“

      Brennan verspürte jetzt wieder dieses Zucken. Er hatte nicht vor, die ganze Nacht auf dem Konzert zu verbringen. Er glaubte nicht daran, dass die Bands zwei Stunden lang spielen und dann alle nach Hause gehen würden.

      „Dann steht man noch herum und plaudert“, stellte Judy eine Stunde später beim Frühstück fest.

      „Es regnet und der Platz wird sowieso im Matsch versinken. Dann werden wir nicht noch weitere Stunden dort herumhängen“, stellte Brennan klar.

      „Was machen wir nach dem Frühstück?“

      „Musst du nicht schon einmal was für das nächste Schuljahr vorbereiten? Zum Beispiel Mathematik wiederholen?“

      „Nein. Das macht niemand. Ich habe doch Ferien. Und Mama hat gesagt, du sollst was mit mir machen.“

      „Wir СКАЧАТЬ