Tod an der Wallmauer. Anna-Lena Hees
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Название: Tod an der Wallmauer

Автор: Anna-Lena Hees

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783967526325

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СКАЧАТЬ uns gleich ein Foto des Vermissten. Ich bin gespannt!«

      »Soll es sich dabei um den Toten handeln?«, hakte Ottfried nach.

      »Wahrscheinlich.« Sabrina nickte, dann zuckte sie aber die Schultern. »Wir werden sehen, was uns das Bild zeigt. Ihr werdet den Toten am ehesten identifizieren können, immerhin habt ihr ihn gesehen. Ich nicht!«

      Gerade hatte die Polizistin zu Ende gesprochen, da meldete der Computer die eingegangene E-Mail. Hermann setzte sich daran und öffnete das Postfach. »Ach, schaut an! Der Kollege schreibt!«, sagte er und klickte die Nachricht an. Schnell überflog er die Zeilen, die der Kollege geschrieben hatte, dann öffnete er das Bild im Anhang. Er nickte bestätigend, als er das Bild sah. Es zeigte das Gesicht eines jungen Mannes mit kurzen, dunklen Haaren und blauen Augen. .»Herr Kommissar? Sabrina? Schaut, hier ist das Bild!«

      Ottfried und Sabrina kamen hinzu. Der Kommissar nickte. »Ja, das ist der Tote. Nun haben wir wenigstens schon einen Namen.«

      »Tom Krausmann also ...« Sabrina schien nachdenklich. »Dann müssen wir jetzt Freunde und Angehörige ausfindig machen. Vor allem auch mehr über die Hintergründe der Tat erfahren. Warum bringt sich einer selbst um?«

      »Wenn es überhaupt Suizid war. Bisher ist ja noch alles offen. Kann ja auch jemand Drittes im Bunde gewesen sein. Schauen wir doch mal«, erwiderte der Kommissar und griff nach dem Telefon. Er wollte nun mit der Staatsanwaltschaft Kontakt aufnehmen, die von dem Fall längst in Kenntnis gesetzt wurde bzw. das Ermittlertrio überhaupt mit den Ermittlungen beauftragt hatte. Eine Weile tutete es, dann endlich tat sich etwas am Ende der Leitung. Ottfried erklärte dem Kollegen, worum es ging. Er berichtete, dass der Tote als vermisst gemeldet wurde und sich von Seiten seiner Kollegen der Kripo der Verdacht eines Suizides immer weiter zuspitzte. Die Staatsanwaltschaft hatte für den nächsten Tag eine Obduktion angeordnet, so berichtete dann der Kollege dem Kommissar. Ottfried nickte während des Telefonates immer wieder, obwohl er wusste, dass sein Gesprächspartner das nicht sehen konnte. Bevor er das Gespräch beendete, sprach er an, dass er den Leichnam des Mannes genauer unter die Lupe nehmen wollte, um dessen Fingerabdrücke mit denen auf dem Brecheisen zu vergleichen. Erst dann, so betonte er, konnten er und seine Kollegen ganz konkret von einem Selbstmord sprechen. Aus diesem Grund wollte er nun Kontakt zur Gerichtsmedizin aufnehmen. Sein Kollege aus der Staatsanwaltschaft stimmte dem zu und legte Ottfried ans Herz, sich so schnell wie möglich mit der Gerichtsmedizin in Verbindung zu setzen. Der Kommissar nickte auch dabei immer wieder. »Ja, ich werde sofort dort anrufen. Dann wissen wir bald mehr und können die Akte zum Fall ordentlich füllen. Hoffentlich. Bis demnächst! Wiederhören!« Endlich konnte Ottfried auflegen und seine Kollegen von der Kripo siegessicher ansehen. »Das hat sich ausgezahlt. Ich kann nun mit den Gerichtsmedizinern Kontakt aufnehmen und uns dann hoffentlich für einen Besuch anmelden. Ihr wisst ja auch, wie wichtig dieser Schritt für unsere Ermittlungen ist. Nicht wahr?«

      Hermann und Sabrina nickten flüchtig. Sie wussten es sicher. Sabrina spürte allerdings eine Gänsehaut, von der sie sich aber nichts anmerken lassen wollte. Sie wusste, sie musste jetzt tapfer sein. Der Gang zur Gerichtsmedizin bedeutete, dass auch sie nun den Toten zu Gesicht bekam. Da sie ja auch noch nicht sehr lange bei der Kriminalpolizei arbeitete, hatte sie bisher auch noch keine Leiche ansehen müssen. In diesem Fall war es der erste Tote, den sie sehen sollte. »Wann machen Sie den Termin denn aus, Ottfried?«, fragte sie den Kommissar ein wenig zaghaft.

      »Jetzt sofort! Sie haben doch hoffentlich keine Angst, oder, Sabrina?« Ottfried zwinkerte ihr zu, während er den Telefonhörer erneut in die Hand nahm. Nun wählte er die Nummer des rechtsmedizinischen Institutes in Homburg und wartete dann das Signal ab. Auch seine beiden Kollegen Hermann und Sabrina waren sehr auf das Ergebnis gespannt.

      »Hallo, Kriminalhauptkommissar Ottfried Braun, Kriminaldirektion Trier, guten Tag Herr Mayer. Schön, dass ich jemanden erreiche«, sprach der Kommissar in den Hörer und fuhr dann fort: »Wir ermitteln im Fall des toten Tom Krausmann, der ja zwischenzeitlich in Ihr Institut zur Obduktion gebracht wurde. Es geht um Spuren, die dringend gesichert werden sollten. Auf dem Gelände der ehemaligen Befestigungsanlage Pfalzel wurden sowohl an der Gittertür als auch an einem Brecheisen, das wir hier vorliegen haben, Fingerabdrücke entdeckt, von denen aber noch nicht sicher ist, von wem sie stammen. Naheliegend ist aber, dass sie von dem Toten sind und deswegen würde ich mit meinen Kollegen vorbeikommen, um die Fingerabdrücke der Leiche zu nehmen, falls Sie nicht vorhaben das zu tun. Geht das in Ordnung?« Nun lauschte Ottfried eine Weile gespannt dem, was Gerichtsmediziner Mayer ihm dazu zu sagen hatte. Seine Miene hellte sich sofort auf, und er sagte: »Gut, vielen Dank, Herr Mayer. Dann bis die Tage! Wiederhören!«

      »Und, was nun?«, wollte Hermann wissen, noch bevor der Kommissar dazu kam, den Hörer wieder aufzulegen. Erst dann reagierte dieser auf die Nachfrage. »Morgen, nachdem der Leichnam schon obduziert wurde, können wir vorbeikommen und Herrn Krausmanns Fingerabdrücke nehmen. Für 14 Uhr sind wir bestellt. Ich freue mich, einen Schritt weiter zu kommen!«

      »Und ich mich erst«, murmelte Sabrina leise. Dass der Termin bereits für den folgenden Tag festgelegt war, machte ihr ein wenig zu schaffen. So hatte sie nicht viele Gelegenheiten, um sich auf die Begegnung mit der Leiche vorzubereiten. Sie hoffte, dass sie es auch so irgendwie schaffte.

      Im weiteren Verlauf setzten sich die Beamten daran, die Angehörigen des Toten ausfindig zu machen. Noch erwies sich diese Aufgabe als weniger einfach; im Nachhinein genügten aber doch nur ein paar Anrufe, um mehr zu wissen.

      Währenddessen wartete im Stadtteil Pfalzel Julia Berg auf Neuigkeiten von der Polizei. Julia war 26 Jahre alt, hatte ein hübsches, ovales Gesicht und blonde Haare, die dicht über ihre schmalen Schultern fielen. Sie war nicht sehr groß, aber auch nicht klein. Ihr Körper war von normaler Statur; die junge Frau war also weder dick noch dünn. Die kurzen Fingernägel waren rot lackiert. Rot hatte eine immense Bedeutung für Julia, für sie war es die Farbe der Liebe. Die Liebe. Ihre große Liebe, die plötzlich verschwunden war. Sie dachte zurück an ihren Gang zur Polizei. Der Polizist, bei dem sie ihren Partner als vermisst gemeldet hatte, hatte ihr versprochen, sofort eine Fahndung einzuleiten, da Tom seit mehr als 24 Stunden fort war. Stattdessen hatte der Polizist dann aber bei der Kriminalpolizei angerufen, weil er den Verdacht nicht los wurde, dass es sich bei dem Vermissten um den tot aufgefundenen Mann handelte, der in der Früh unterhalb der Wallmauer lag. Julia ahnte von alldem nichts, denn der Polizist hatte ihr in keiner Weise von seinem Verdacht erzählt. So saß sie nun im Wohnzimmer und starrte immerzu zum Telefon, in der Erwartung, dass es demnächst klingelte. Sie wagte nicht einmal, etwas anderes zu machen. Lesen oder sich um den Haushalt kümmern wollte sie auch nicht. Sie saß da und machte nichts. »Was ist nur los? Wo ist Tom? Warum geht er nicht ans Handy? Hoffentlich ist nichts passiert«, murmelte sie leise vor sich hin. Sie weinte, machte sich die allergrößten Sorgen um ihren Freund. Es passte nicht zu ihm. Er war weg und sie wusste nicht, wo er war. In ihrer Verzweiflung warf sie sich in die Kissen, die auf dem Sofa lagen, und war kurz davor, einzuschlafen, da klingelte es. Es war aber nicht das Telefon.

      »Tom?« Julia stand auf und ging zur Haustür. Draußen standen zwei Gestalten, so viel konnte sie erkennen. Ihre Hoffnung löste sich auf. Zögerlich öffnete sie den Personen und als sie nach einem Blick auf die Ausweise erkannte, dass sie von der Polizei waren, klopfte ihr Herz. »Sind Sie wegen meines Freundes hier? Haben Sie ihn gefunden?«, wollte sie wissen.

      »Sie sind Frau Berg, richtig? Ich bin Kommissar Ottfried Braun, von der Kriminaldirektion in Trier. Dürfen wir reinkommen?«, grüßte der Kommissar die verzweifelte Frau. Seine Kollegin Sabrina stellte sich ebenfalls vor.

      »Ja, kommen Sie nur. Möchten Sie ein Glas Wasser?« Julia gab den Weg in die Wohnung frei. Ottfried und Sabrina gingen ins Wohnzimmer. Sie beide lehnten das Wasser zunächst ab. Nachdem alle Platz genommen hatten, war es die Aufgabe des Kommissars, die junge Frau aufzuklären. »Frau Berg, Sie haben Ihren Partner Tom Krausmann heute als vermisst gemeldet, wie wir von der Dienststelle СКАЧАТЬ