Der Tote auf dem Spielesplatz. Anna-Lena Hees
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Название: Der Tote auf dem Spielesplatz

Автор: Anna-Lena Hees

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783967526264

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СКАЧАТЬ bisher nicht. Die Identität bleibt ungeklärt. Es scheint auch niemanden zu geben, der den Toten vermisst. Sehr merkwürdig!«

      »Das ist echt komisch«, sagte Sabrina. Dabei wirkte sie recht abwesend.

      »Was machst du denn da? Hör doch mal mit diesen Akten auf und widme dich bitte unserem vorliegenden Fall: Der Tote auf dem Spielesplatz.« Hermann schüttelte verärgert den Kopf. Er verstand nicht, warum Sabrina die ganze Zeit nur die Akten im Blick hatte. Gab es für sie denn nichts anderes?

      »Ich lege sie ja schon weg«, seufzte sie, packte den Blätterstapel und legte ihn ins Regal hinter ihrem Schreibtisch. Dann schaute sie ihre Kollegen der Reihe nach an. »Sagt was!«

      Doch Ottfried und Hermann schwiegen.

       Kapitel 3

      Die Obduktion des jungen Mannes, den Isabel und Stefan auf dem Spielesplatz gefunden hatten, war für denselben Tag angesetzt worden. Daran arbeiteten die Rechtsmediziner nun. Zunächst die äußere Leichenschau, dann folgte später die Innere. Unter Aufsicht eines Polizisten beäugten die Mediziner den Toten gründlich. Sie mussten zunächst die Beweglichkeit der Gelenke und die Totenflecken prüfen. Daran konnten sich erste Zeitfenster, in denen der Mann verstorben war, feststellen lassen. Dies geschah doch recht zügig. Die Männer wussten, dass die Totenstarre im Laufe der weiteren Stunden wieder nachlassen und die Totenflecken irgendwann ganz verschwinden konnten. Noch ließen sich die Gelenke des Mannes kaum bewegen. Die Mediziner schlossen aus den ersten Untersuchungen, dass junge Mann, der da vor ihnen lag, nicht länger als dreizehn bis vierzehn Stunden tot sein konnte.

      »Er hat vor 24 Stunden definitiv noch gelebt. Aber wie er zu Tode kam, ist noch ein Rätsel. Keine äußeren Anzeichen«, bemerkte der Assistent des leitenden Mediziners Harald Burg nach weiterer eingehender Untersuchung.

      »Das ist klar. Weiteres können wir nur durch die innere Autopsie feststellen. Wir halten jetzt schon einmal fest, dass er durch keinerlei Gewalteinwirkungen ums Leben kam. Es kann entweder nur an den inneren Organen liegen, oder er erlag irgendwelchen inneren Verletzungen, die von außen nicht sichtbar sind. Den Bericht zur äußeren Leichenschau können wir soweit anfertigen«, sagte der Mediziner. Er war ein großgewachsener Mann, etwas kräftig, hatte weißes, volles Haar, keinen Bart und war Brillenträger. Durch die Brille schauten zwei braune Augen auf die Leiche, dann auf den Assistenten.

      Der Assistent, Friedrich, nickte langsam. »Jawohl, das mache ich umgehend. Wann wird die innere Obduktion stattfinden?«

      »Ich denke, so schnell wie möglich.« Harald schaute den Toten noch einmal an, weil ihm die genaue Bestimmung des Todeszeitpunkts sehr wichtig war. Schließlich sagte er: »Der Herr verstarb gegen 23 Uhr. Nicht früher, und auch nicht später.«

      »Dann wissen wir das.« Friedrich nickte.

      »Sicher. Wir werden ihn nun zurück ins Kühlfach legen. Die innere Leichenschau wird wahrscheinlich morgen sein.«

      »In Ordnung. Ist der Plan denn noch nicht fertig?«

      »In Arbeit! Ich sage dir früh genug Bescheid.« Harald lächelte seinen Assistenten an. Dann brachten sie die Leiche zurück ins Kühlfach.

      Während der Fall um den toten, noch unbekannten Mann weiterhin rätselhaft schien, waren Isabel und Stefan wieder nach Hause zurückgekehrt. Beide wohnten in einem kleinen Einfamilienhaus in einer ruhigen Seitenstraße von Schweich. Sie hatten in der Zeitung von dem Leichenfund gelesen, den sie auch noch selber gemacht hatten. Der Schock saß dem Pärchen immer noch in allen Knochen. Darüber reden konnten sie gerade nicht. Schweigsam saßen sie im heimischen Wohnzimmer auf dem Sofa. Sie dachten nach.

      »War ‚ne tolle Nacht, was?«, sagte Stefan leise.

      »Sowas von. Mir tut alles weh.«

      »Immer noch?«

      »Ja.«

      »Hm. Na ja. Das wird vergehen. Ich bin sicher. Aber das Oktoberfest war doch nett. Geile Stimmung. Gell?«

      »Ach, dass du noch fröhliche Gedanken hast … Ich kann nur an den jungen Mann denken. Dann berichtet auch noch die Zeitung von dem Fund. Schrecklich!« Isabel schüttelte sich.

      »Ich verstehe dich, Schatz. Wir sollten uns allerdings nicht unterkriegen lassen. Ein paar Mal wird die Polizei noch bei uns auftauchen. Die haben ja unsere Adresse. Wir müssen gerade auf alles vorbereitet sein.«

      »Ich will gar nichts mehr davon wissen.«

      »Du weißt auch so nichts.« Stefan konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es war ein Glück, dass er nicht laut loslachte. Seine Freundin sah nämlich so aus, als würde sie jeden Moment platzen. Sie war wütend, dass ihr Freund die Sache so locker hinzunehmen schien. »Hör auf zu grinsen, Stefan«, sagte sie auch schon mit recht lauter Stimme. »Wir wissen nichts von dem Toten. Wie er heißt, warum er starb … so was meine ich. Einerseits interessiert es mich. Aber andererseits auch nicht. Ich möchte nicht dauerhaft damit konfrontiert werden. Lass uns bitte über andere Dinge sprechen. Mir reicht es jetzt.«

      »Schon gut, Isa. Ich verstehe dich ja.« Stefan legte einen Arm um Isabels Schultern. Er fühlte mit ihr. Er ahnte, wie es ihr gerade ging. Isabel war weit sensibler als er. Sie konnte den Leichenfund der vergangenen Nacht nur schwer verkraften.

      »Wirklich, Isa«, fuhr Stefan fort, während er über Isabels Haare strich, »wir wissen gar nichts. Aber trotzdem müssen wir für die Polizei da sein, wenn sie kommt und uns Fragen stellt. Tu mir den Gefallen, sei stark. Du warst die ganze Zeit über schon so tapfer. Das finde ich ganz toll.«

      »Danke, Stefan.« Isabel schmiegte sich in seine Arme. Sie konnte es gerade wirklich gut gebrauchen, jemanden wie Stefan an der Seite zu haben. Er baute sie auf und machte ihr Mut. Er war stark, und nichts konnte ihn so leicht aus der Ruhe bringen. Auch kein Leichenfund. Er blickte Isabel in die Augen. Sie hatte schöne, strahlend blaue Augen. Er liebte sie. Sacht drückte er ihr einen Kuss auf den Mund. Isabel schloss die Augen. So ging es ihr gleich viel besser. Nach einer Weile begann sie wieder zu sprechen. »Ich komme nicht darüber hinweg, Schatz«, sagte sie. Dabei schaute sie sich überall um. Gegenüber dem Sofa war an der Wand ein Flachbildfernseher angebracht, darunter stand der Fernsehschrank. Rechts davon waren zwei große Fenster, eines bodenlang, zu sehen. Zu Isabels linker Seite befand sich die Tür, aus der man hinaus in den Hausflur ging. Ans Wohnzimmer grenzte außerdem die Essküche an, die man über eine separate Tür erreichte. Obwohl der jungen Frau die Umgebung doch so vertraut war, hatte sie Angst. Kam da vielleicht noch mehr zu dem Fall?

      »Nimm dir Zeit, Isa. Ich weiß, wie du dich fühlst. Mir sitzt der Schock auch noch in allen Knochen. Trotzdem, der Fund ist schon einige Stunden her. Wir sollten uns wieder beruhigen.«

      »Ja, vielleicht hast du recht.« Isabel nickte. Sie stand auf und wanderte umher. Was sollte sie nun tun? Wie konnte sie sich ablenken? Irgendwie musste es ihr gelingen, auf andere Gedanken zu kommen.

      Im Präsidium der Trierer Kriminalpolizei saßen Ottfried, Sabrina und Hermann in ihrem Büro und überlegten, wie sie nun vorgehen sollten. Sie hatten bereits nach Vermisstenanzeigen gesucht, die Polizeiwachen im gesamten Bundesland abtelefoniert, und weiter versucht, irgendetwas über den Toten herauszufinden. Leichter gesagt als getan. Sie fanden nichts heraus.

      »Irgendwie ist der Fall doch schwieriger als gedacht«, vermutete Hermann. »Sabrina hatte recht, Herr Kommissar.«

      »Das СКАЧАТЬ