Kinderkrankheiten natürlich behandeln. Georg Soldner
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Название: Kinderkrankheiten natürlich behandeln

Автор: Georg Soldner

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Здоровье

Серия:

isbn: 9783833840906

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СКАЧАТЬ helfen, sollten Sie sich ihm intensiv zuwenden. Eine Geschichte oder ein Lied, vor allem das Besprechen der wichtigsten Erlebnisse des Tages, nehmen die Angst vor der Dunkelheit und dem Alleinsein. Bereinigen Sie Unstimmigkeiten, seien Sie bereit, zu verzeihen – so kann Ihr Kind unbeschwert in den Schlaf finden.

      Die Zeit der Infekte

      Das Kleinkindalter bis zum Zahnwechsel ist die Zeit der häufigsten Erkältungs- und Infektionskrankheiten. Das Immunsystem entwickelt sich in großen Schritten. Es ist ähnlich lernfähig wie das Gehirn und lernt in dieser Zeit, sich gesund zu regulieren. Das bedeutet, dass es nicht Gewebe des eigenen Körpers angreift (Autoimmunerkrankungen) und andererseits stark genug wird, sich stabil gegenüber der Umwelt abzugrenzen, statt auf sie allergisch zu reagieren. Autoimmunerkrankungen und Allergien werden heute immer häufiger, während akute Infekte oft unterdrückt oder »weggeimpft« werden (zum Beispiel die Windpocken). Normale Infektionskrankheiten sind aber notwendige »Hausaufgaben« in diesem Alter, ohne die das Immunsystem seine Selbstregulation nicht erlernen kann.

      Das Schulkind

      Der Zeitraum zwischen dem Schuleintritt und dem Beginn der Pubertät ist gekennzeichnet durch große körperliche Stabilität. Immer seltener kommt es zu Erkältungs- und Infektionskrankheiten. In diesem neuen Lebensabschnitt aber fällt uns an den Kindern eine seelische Labilität auf. Zu Beginn der Schulzeit ist die Gefühlswelt noch sehr fantasiebetont und das Denken in abstrakten Modellen ist dem Kind noch fremd. Es lebt in der Gegenwart, im Spiel, in der Nachahmung. Dieses »Paradies« verdämmert um das neunte Lebensjahr.

      Seelische Not

      Erstmals lockert sich die enge seelische Bindung an die Eltern so weit, dass sich das Kind einsam, verlassen fühlen kann. Es beginnt, die Eltern und Lehrer in neuem Licht zu sehen: Gut und Böse werden unterscheidbar, die »Vertreibung aus dem Paradies« der Kindheit beginnt. Schwierigkeiten können auftreten mit Freunden oder mit der Lehrerin, von der es sich nicht verstanden oder überfordert fühlt. Wenn dann Unverständnis oder Leistungsdruck vonseiten der Eltern hinzukommen, gerät ein Kind in große seelische Nöte, die sich zunächst darin äußern, dass es stiller wird, mehr weint, sich weniger bewegt und kaum Appetit hat. Es gerät immer tiefer in seelische Bedrängnis und entwickelt Aggressionen anderen Menschen oder sich selbst gegenüber.

      Die seelischen Kränkungen treten als körperliche Krankheiten in Erscheinung; es kann zu psychosomatischen Störungen wie Kopf- und Magenschmerzen, Durchfall oder Erbrechen kommen.

      INFO

       REIZÜBERFLUTUNG

      Ständige akustische und optische Reize durch Fernseher, Computer, Radio & Co. tun Kindern nicht gut. Sie stören, verhindern und verschütten die eigene Kreativität. Diese Reizüberflutung kann zudem Ursache für Schlafstörungen und Schulschwierigkeiten sein, die ja vor allem durch Gedächtnisstörungen und Konzentrationsmangel ausgelöst werden.

      WIE SIE IHREM KIND HELFEN KÖNNEN

      Forschen Sie nach den Ursachen. Nehmen Sie sich viel Zeit für Ihr Kind, nähern Sie sich ihm behutsam, versuchen Sie, mit ihm zu sprechen. Suchen Sie auch das Gespräch mit Lehrern oder den Eltern von Freunden. Überlegen Sie sich, wie Sie die seelische Entwicklung Ihres Kindes unterstützen und festigen können. Ermöglichen Sie ihm, Kreativität und Fantasie einzusetzen: Musizieren, Singen, Zeichnen und Malen, tänzerische Gymnastik – all das wirkt über den Körper heilend auf die Seele.

      NEHMEN SIE KRITIK ERNST

      Manches »Herzeleid« bei einem Kind – das wissen wir alle – kann ausgelöst sein durch ein Fehlverhalten der Eltern. Werden Sie von Freunden oder Ihrem Arzt darauf aufmerksam gemacht oder erkennen Sie es selbst, dann ist schon das meiste gewonnen. Fühlen Sie sich in Ihre eigene Verletzlichkeit hinein; das ist der Weg, die Verletzlichkeit Ihres Kindes aufzuspüren. Wenn Ihr Kind fühlt, dass Sie sich wirklich um ein seelisches Verständnis bemühen, können Sie auf seine Toleranz vertrauen.

      Stellt sich keine Besserung ein, nehmen Sie die Hilfe eines Erziehungsberaters, Psychagogen oder Psychotherapeuten in Anspruch.

      TIPP

       WENN SICH DIE ELTERN TRENNEN

      Die Trennung der Eltern kann Kinder in diesem Alter besonders treffen. Entscheidend ist, wie es Mutter und Vater gelingt, Eltern zu bleiben, wenn sie ihre Partnerschaft auflösen. Respekt für den anderen und faire Zusammenarbeit als Eltern helfen Ihrem Kind, seinen Schmerz zu verwinden, und bewahren es vor eigenen Schuldgefühlen. (Buchtipp siehe >)

      »Erziehung ist Beispiel und Liebe, sonst nichts.«

      FRIEDRICH FRÖBEL (1782 – 1852)

      Das Selbstwertgefühl stärken

      Stellen Sie keine Vergleiche an mit anderen Kindern oder mit Ihrer eigenen Jugend, denn die Zeiten ändern sich schnell.

      Haben Sie Vertrauen zu Ihrem Kind und lassen Sie dies das Kind spüren. Dann bekommt es Vertrauen zu Ihnen und damit auch zu sich selbst. Das Gefühl, »etwas wert« zu sein, wächst.

      Dieses langsam sich durch Erfahrungen bildende Selbstwertgefühl ist der innerste Kontakt des Kindes zu sich selbst. Er hilft ihm, immer unabhängiger von der Beurteilung durch andere zu werden. Auch dies gehört zum naturgemäßen Heilen, denn durch ein richtiges Verhalten dem Kind gegenüber kann manches Medikament gegen Nervosität, Schlafstörungen, Angst oder Ähnliches überflüssig werden.

      Vor der Pubertät

      Kinder stehen heute in diesem Alter oft unter Druck: In der Schule nehmen die Leistungsanforderungen stark zu, Trainer und Eltern stehen beim Spiel des Vereins neben dem Spielfeld und feuern »die Ihren« an, und die »peer group« der gleichaltrigen Freunde fordert, dass man mithalten kann – Jungs und Mädchen jeweils in ganz eigener Art und Weise. Diesem äußeren Druck können starke Ängste gegenüberstehen, die aus einer engen Elternbindung und Ängsten der Eltern entspringen. Ihr Kind aber muss seine Mitte erst finden.

      Es ist wichtig, ihm in dieser Phase zur Seite zu stehen, ohne es mit unangemessenen Leistungserwartungen oder Ängsten zu beladen und zu belasten. Auf einer Wanderung oder Kanufahrt mit dem Vater, bei einem Zwiegespräch mit der Mutter löst sich mancher Knoten in der kindlichen Seele. Dabei können Sie auch eigene Fehler erkennen, die vor allem daher rühren, dass Sie Ihr Kind nicht verstanden und stattdessen einfach eigene Vorstellungen und Maßstäbe im Blick gehabt haben. Oft sind Eltern heute auch zu sehr mit eigenen Problemen belastet und hören deshalb nicht gut zu. Nehmen Sie sich Zeit, Ihr Kind besser verstehen zu lernen, entwickeln Sie den Mut, Ihre Erwartungen und Ihr Verhalten zu verändern.

      Und bei all den Kleinigkeiten des Alltags – was Ihr Kind anzieht, was es liest, welche Musik es hört – bedenken Sie, dass ihm jetzt das Urteil der Altersgenossen ebenso wichtig und manchmal wichtiger ist als Ihres.

      Toleranz ist das Zauberwort – das heißt, sich für das Anderssein des Kindes zu interessieren und mit ihm in einen freundschaftlichen Dialog zu treten.

      TIPP

       FÜR GESTRESSTE ELTERN