Schlangen, Guillotinen und ein elektrischer Stuhl. Dennis Dunaway
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Название: Schlangen, Guillotinen und ein elektrischer Stuhl

Автор: Dennis Dunaway

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Музыка, балет

Серия:

isbn: 9783854456032

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СКАЧАТЬ – auch in einer Trillion von Jahren nicht – auswählen würde. Nach einem Schwall verschiedenster Vorschläge einigten wir uns auf Nazz. Der Begriff stammte von Glens Lieblingssong der Yardbirds: „The Nazz Are Blue“.

      Am Ende der Probe war uns ein Song eingefallen, der den neuen Bandnamen unterstrich. Um noch eins draufzusetzen, planten wir, Nazz durch das Tragen von Bärten und Spitzbärten zu versinnbildlichen.

      Was die Reaktion von Dad auf die Haarpracht anbelangte – das war hart und haarig. Als Kinder wurden uns die Haare ohne Vorankündigung wie bei einer Blitzattacke am Küchentisch geschnitten. Aber nun spielte sein Sohn in einer Rockband, wovon er nun mal gar nichts verstand. Obwohl sein Lebensmotto „Lerne selbst“ lautete, fühlte er sich hinsichtlich meiner Job-Perspektive berufen, mich eines Tages zur Seite zu nehmen und mir das GESPRÄCH aufzunötigen.

      Zufälligerweise befanden sich in der Gesäßtasche meiner Jeans ein Bündel Dollars, die ich gerade erhalten hatte. Zwischen uns stand ein Tisch. Ich legte das Geld darauf und glättete die Scheine. Er sah es sich genau an, nickte und wechselte das Thema. Es war das letzte Mal, dass er mir seine Sorgen hinsichtlich des Musikerdaseins ausdrückte.

      Mit der aktuellen „Geld-Infusion“ kaufte ich mir einen cremeweißen Ford Falcon 1964 mit Slicks und einem Tacho. Der Schlitten war cool, und demzufolge musste auch ich cool sein. Mit meinem Wagen und dem Transporter Michaels konnten wir endlich Konzerte außerhalb der Stadt spielen. Langsam rollte es an.

      Wir machten eine der wohl schönsten Fahrten in einem babyblauen Mustang, der Michelle Mueller gehörte, einer Freundin der Band, die alle Toodie nannten, ein perfekter Spitzname für eine Frau, die an chronischer Fröhlichkeit litt. Sogar ihr blauer Wagen strahlte überschwängliches Glück aus. Einige Zeit später war sie Vince’ Lieblings-Bergkletterin, mit der er einige Touren veranstaltete.

      Das ist ein Vorteil des Musikerdaseins in einer Band: Man zieht einige Leute an, die positive Schwingungen ausstrahlen. Und das konnte Toodie tatsächlich.

      Und dann geschah es. Plötzlich erkannten wir es. Die ganz große Perspektive. Endlich enthüllte sich unser Platz im Universum.

      Wir spielten in einem winzigen Coffeehouse in Tucson namens Minus One. Plötzlich flog die Tür auf, und eine Truppe mit Naziuniformen marschierte rein, blieb stehen und wartete aufmerksam. Die Gäste schauten sich ungläubig an.

      Auch die Band starrte angsterfüllt in Richtung der Rechten, obwohl wir uns auf der Bühne in sicherer Entfernung befanden. Doch die „Bühne“ war tatsächlich eine neben der Bar angenagelte vier- bis sechlagige Sperrholz-Platte, auf der man aus Platzgründen auf Barhockern saß. Die Gäste standen einer nach dem anderen auf, quetschten sich durch die Nazihorde und suchten schleunigst das Weite. Ein junges Mädchen, das allein bei unserer Show getanzt hatte, schaute sich das alles mit verwunderter Neugier an.

      Nach dem Gig an der University of Arizona hatten wir das Coffeehouse in der Hoffnung angesteuert, noch einen zusätzlichen Dollar zu verdienen. Eine Tasse Kaffee kostete hier 15 Cents. Die Inhaber waren an sanfte Folkies gewöhnt, doch wir hatten die beschauliche Stimmung durch den ersten Song, eine blitzschnelle Fassung von Chuck Berrys „Nadine“, weggeblasen. Vince widmete den Song allen Kaffee-Fans im Laden.

      Die Nazis brüllten „Sieg Heil!“, während das Mädchen mit ausgebreiteten Armen schwebend vor der Bühne tänzelte.

      Nach 20 Minuten eines Coffeehouse-Putsches in Tucson – bei dem wir todesmutig weiterspielten – ließ die Truppe die Stiefel aneinanderknallen und marschierte im zeremoniellen Stechschritt die Tür hinaus.

      Wir zitterten am ganzen Körper. Vielleicht lag das aber auch nur an dem kostenlosen Kaffee, den wir kübelweise gesoffen hatten? Nach drei lauten Sets bedankte sich Vince bei dem Rest des standhaften Publikums fürs Kommen. Kaum waren wir von den Barhockern gerutscht, legte der Besitzer Joan Baez’ „Farewell, Angelina“ auf.

      Dann kam ein Junge an unseren Tisch. Er erklärte, dass alle die Nazis hassten. Mit einem Nicken in Richtung des Mädchens, das getanzt hatte, lobte er uns: „Meine Freundin will, dass ich euch mitteile, dass sie die Schwingungen eurer Musik mag. Sie ist taub und tanzt direkt vor den Lautsprechern, um die Vibrationen zu spüren.“

      „Oh“, brachte Vince über die Lippen. Er lieh sich einen Stift von mir und schrieb auf einer Serviette eine kurze Notiz an das Mädchen. Sie lautete: „Wir lieben es, wie du tanzt.“

      Der Junge nahm das Papier und brachte es dem Mädchen. Sie lächelte, winkte uns zu und tanzte weiter.

      Wie beschreibt man Außenstehenden so einen Gig? Tja, ein Haufen Nazis und ein taubes Mädchen mochten uns.

      Vince lachte: „Das ist ein Zeichen unserer Breitenwirkung.“

      „Wir sollten uns als die Band ausgeben, die jedem gefällt, außer den Massen“, ergänzte ich.

      Vince setzte eine noble Miene auf und sagte: „Wenn aus verrückten Menschen Massen von verrückten Menschen werden, sind wir berühmt.“

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