Die nächste Generation. Jule Beatsch
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Название: Die nächste Generation

Автор: Jule Beatsch

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Учебная литература

Серия: Die nächste Generation

isbn: 9783347140486

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СКАЧАТЬ ihre Hände vors Gesicht. Als sie aber sah, dass dort noch mehr Blut von der Person klebte, die sie doch so geliebt hatte, begann sie heftig zu zittern. Das ganze Blut an den Wänden war machte es für sie nur noch schlimmer.

      „NEIN!", schrie sie panisch und begann sich vor dem Schmerz zu winden, der sich in ihr breitmachte: „Das wollte ich nicht Kai, ich wollte dich nicht töten!", weinte sie und brach in der Eingangshalle zusammen. Unter Tränen und furchtbaren Schuldgefühlen wusste sie tief in ihrem Inneren, dass nichts mehr so sein sollte, wie es einmal war. Das war nicht sie gewesen. Hatte sie gerade eine Art Transformation erlebt? Wer war sie? Was war eben mit ihr passiert? Clementine schluchzte und lehnte sich immer noch unter Schock stehend an die Wand. Jetzt, in genau diesem Moment stand sie in einer für Hollywoods Verhältnisse völlig normalen Villa in Los Angeles, der man von außen nichts von all dem Übel, das gerade geschehen war, anmerken konnte, und neben ihr lag eine brutal zugerichtete Leiche. Ein ganz normaler Tag eben.

      Immer noch betäubt von ihrer herzlosen Tat stand Clementine in der Eingangshalle und konnte sich nicht von der Stelle rühren. Da lag er, oder besser gesagt, das, was noch von ihm übrig war, denn überall im Umkreis von mindestens drei Metern waren Teile seines Körpers verteilt. Sie schluchzte und konnte einfach nicht fassen, dass sie das gewesen war. Wie hatte das nur passieren können? So derartig war sie noch nie ausgerastet. Doch was war das?

      Heftig atmend wischte sich das blonde Mädchen die Tränen aus dem Gesicht, als sie draußen das verräterische Geräusch eines parkenden Autos hörte.

      „Was mache ich jetzt nur?", keuchte sie atemlos und versuchte einige der Körperteile unter das Sofa zu schieben. Sie wusste nicht einmal genau, warum sie das tat; derjenige, der jetzt zur Tür hereinkommen würde, würde sowieso sehen, was sie angerichtet hatte. Und in genau diesem Moment drehte sich der Schlüssel im Schloss und ihre Mutter schob sich ins Haus:

      „Hallo Schatz, ich bin wieder zu… WAS zum???“, flüsterte Mrs. Campbell erschrocken und ließ den Schlüssel fallen.

      Am liebsten wäre Clementine ihrer Mutter um den Hals gefallen und hätte ihr erzählt, dass sie das alles nicht gewollt hatte und es ein riesiges Missverständnis war. Aber was sollte sie denn zu ihr sagen? Oh hallo Mama, ich habe meinen Freund ermordet, weil ich sauer war, hoffentlich macht es dir nichts aus, dass er hier tot in unserem Flur liegt, wollen wir ein Eis essen? Sicher nicht. Stattdessen begann Clementine wieder zu weinen und schluchzte:

      „Es… es tut mir so leid, Mum… ich wollte das nicht machen… ich habe mich verwandelt… etwas hat von mir Besitz ergriffen… ich weiß nicht, was ich bin."

      Mrs. Campbell lief schnell zu ihrer Tochter und schloss sie fest in die Arme. Clementine war irritiert:

      „Mum, ich bin eine MÖRDERIN! Wie kannst du mich jetzt mit dem Wissen noch in den Arm nehmen?", heulte sie völlig überfordert und sackte wieder in sich zusammen. Die Leiche in ihrem Haus ließ ihre Mutter wohl völlig kalt, denn sie lief zu Clementine und bückte sich zu ihr nach unten.

      „Sieh mich an, Clem", sagte sie in einem ernsten Ton. Das Mädchen hob den Kopf und versuchte zu erkennen, wie enttäuscht ihre Mutter von ihr war. Aber zu ihrem Erstaunen sagte sie etwas völlig anders, womit sie niemals gerechnet hätte: „Das ist das Erbe deines Vaters."

      Verständnislos musterte Clementine ihre Mutter und wollte einfach nicht glauben was sie da sagte:

      „Welches Erbe? Ich kenne meinen Vater doch gar nicht! Was hat das denn mit ihm zu tun?!", fragte sie total und sichtlich überfordert. Mrs. Campbell half ihrer Tochter wieder auf die Beine und sagte:

      „Setz dich, ich muss dir etwas erzählen".

      Clementine warf noch einen schmerzvollen Blick auf Kais Leiche, dann kam sie immer noch etwas wackelig auf den Beinen zu ihrer Mutter ins Esszimmer und setzte sich an den Esstisch.

      „Also, wer ist mein Vater?", fragte Clementine, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte und lehnte sich gespannt etwas vor. Mrs. Campbell holte tief Luft.

      „Du darfst mich aber nicht für verrückt erklären", forderte sie und sah Clementine fast flehend in die Augen.

      Die Tochter lachte sarkastisch auf: „Nach diesem Tag halte ich gar nichts mehr für verrückt", versprach sie.

      „Nun gut, Clem. Dein Vater ist der Teufel."

      „Das ist ein Witz, oder?", fragte Clementine ungläubig und starrte ihre Mutter schockiert an: „Den Teufel gibt es doch gar nicht!"

      „Würde es ihn nicht geben, würde es dich auch nicht geben", erwiderte Mrs. Campbell traurig und Clementine wurde plötzlich bewusst, dass ihre Mutter die Wahrheit sagte. Das war zu viel für sie.

      „Bitte Clem, du musst mir glauben! Ich wusste, dass das eines Tages passieren würde! Du bist die Tochter des Teufels und ich hätte es dir wirklich schon früher gesagt, ich habe gehofft du würdest nicht so werden wie er. Aber nun wissen wir es ja beide. Du bist der nächste Teufel und ich wünschte, ich könnte dir dieses Schicksal ersparen, aber die Dinge sind nun einmal so, wie sie sind", sagte ihre Mutter ernüchternd und sah Clementine fest in die Augen.

      „Mum, ich habe gerade einen Menschen getötet! Und das nimmst du einfach so hin? Belastet es dich denn gar nicht, was für ein Monster ich bin? Könntest du mir vielleicht auch gleich mal erklären, weshalb ich mich in so ein schreckliches Ding verwandelt habe?", fragte sie gereizt und schlug die Hände verzweifelt über ihrem Kopf zusammen. Mrs. Campbell nahm vorsichtig die Hand ihrer Tochter und drückte sie sanft:

      „Hör mir zu. Ich weiß, ich bin nicht gerade erfreut darüber, dass du jemanden umgebracht hast. Aber ich kannte deinen Vater. Glaubst du, er hat nie jemandem etwas getan?", fragte sie mit ruhiger Stimme. „Außerdem, glaube ich, hattest du einen guten Grund ihm sowas anzutun, denn normalerweise ist das nicht deine Art", fügte ihre Mutter noch hinzu. Clementine sah sie an: „Es ist generell nicht meine Art Leute abzuschlachten, Mum", schluchzte sie leise, zog die Knie an ihren Körper und schlang die Arme darum.

      „Clementine, warst du in dem Moment, in dem du Kai angegriffen hast, wütend?", fragte Mrs. Campbell forsch und versuchte mit ihrer Tochter Blickkontakt herzustellen. Clementine wich ihrem Blick jedoch aus.

      „Clem! Wenn Du Antworten auf deine Fragen haben willst, dann musst Du mit mir kooperieren!", schimpfte ihre Mutter ärgerlich und sah auf die Uhr. „Wir haben nicht viel Zeit bis dein Stiefvater zurückkommt! Also, warst du in diesem Moment wütend, oder nicht?", fragte sie erneut.

      Clementine hob den Kopf: „Ja, ich war sogar sehr wütend. Ich konnte mich nicht kontrollieren. Es ist einfach passiert", sagte sie und man konnte großes Bedauern an ihrer Stimme spüren. Clem wischte sich die restlichen Tränen aus dem Gesicht.

      „Na also. Denn genau das ist der Grund deiner Verwandlung, Clem. Durch das Gefühl der Wut verwandelst du dich in ein Teufelswesen. Das ist dein anderes Ich. Du musst lernen, diese Wut in den Griff zu bekommen, sonst werden noch viele Menschen, die dir etwas bedeuten, leiden müssen. Und das willst du doch nicht, oder?"

      Clementine schüttelte sofort energisch den Kopf. Mrs. Campbell stand auf und seufzte:

      „Nun, wo deine Kräfte erwacht sind, bist du nirgendwo mehr sicher. Sie werden Jagd auf dich machen", flüsterte das Model angespannt und lief unruhig im Raum auf und ab. Clementine sah ihre Mutter verwirrt an:

      „Wer wird Jagd auf mich machen? Und vor allem: Warum?", fragte sie, doch sie bekam nicht sofort eine Antwort.

      „Weil СКАЧАТЬ