Das Erbe der Macht - Band 23: Engelsfall. Andreas Suchanek
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Название: Das Erbe der Macht - Band 23: Engelsfall

Автор: Andreas Suchanek

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Das Erbe der Macht

isbn: 9783958343870

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СКАЧАТЬ Kon geht unter«, haspelte er.

      Erst jetzt bemerkte Shairi die übrigen Magier, die hier ausharrten. Sie hatten sich in kleinen Gruppen zusammengefunden, hielten ihre Essenzstäbe fest umschlungen und sahen sich hektisch um.

      Kenon verschwand erneut, tauchte kurz darauf mit zwei weiteren Magiern wieder auf. Innerhalb der nächsten Minuten füllten sich die Katakomben.

      »Shairi.«

      »Rakun!« Sie umarmte den väterlichen Freund. »Was ist los?«

      »Pure Macht«, hauchte er. »So etwas habe ich nie zuvor gespürt. Iria Kon wird fallen. Jemand greift uns von innen heraus an.«

      »Eine Besucherin«, rief ein Jüngling. »Ich habe sie zu einem der Ratsherren gebracht. Sie sprach davon, aus der kommenden Zeit zu stammen.«

      Shairi schloss die Augen. Das war es. Genau davor hatte er sie gewarnt. Der Untergang der Insel. Sie hatte es nicht ernst genommen.

      »Die Katakomben werden einstürzen«, sagte sie.

      »Nicht einmal die Mächtigen der Zitadelle könnten diesen Ort vergehen lassen«, versuchte Rakun, sie zu beruhigen.

      »Alles hier wird vernichtet«, gab Shairi nicht minder leise zurück. »Die Macht aus der kommenden Zeit ist gewaltiger als alles bisher Gewesene.«

      Glücklicherweise kehrte in diesem Augenblick Kenon zurück, eine Frau mit Kind an seiner Seite. »Eine Flutwelle. Die Schiffe zerbrechen.«

      Ein Beben erfasste die Höhle, gewann sekündlich an Stärke. Risse durchzogen die Felsen.

      Kenon war am Ende seiner Kräfte. Bereits vor Shairi hatte er blitzschnell Menschen hierhergebracht, Hunderte kauerten in der Kaverne.

      »Wenn du recht hast …« Rakun musste sich stützen.

      Er hatte die sechzig längst überschritten und war sowieso nicht mehr der Fitteste.

      Shairi bedeutete ein paar Magiern, zur Seite zu treten. Eine mehrere Schritte durchmessende freie Fläche entstand. Es war ihr verboten, außerhalb der geschützten Kammern den Zauber zu sprechen, doch in dieser Situation besaßen die alten Regeln keine Bedeutung mehr.

      Und so sprach Shairi die magischen Worte und schuf die zugehörigen Symbole, die die Realität aufbrachen. Ein schwarzer Schlund entstand, aus dem Dunkelheit floss.

      »Der Weg in ein Splitterreich!«, verkündete sie. »Ich weiß nicht, was uns am Ziel erwartet, doch Iria Kon wird untergehen.«

      »Aber … Du darfst nicht …« Rakun blickte entsetzt zwischen ihr und dem Spalt hin und her.

      »Ich muss.« An alle anderen gewandt sagte sie: »Diese Katakomben werden einstürzen. Wenn ihr leben wollt, kommt mit mir.«

      Und damit tat sie den Schritt.

      Der Spalt nahm Shairi auf, riss sie fort von Iria Kon und schleuderte sie durch die Dunkelheit zwischen den Welten. Die Reise dauerte nur wenige Sekunden, dann taumelte sie über eine Ebene, angefüllt mit dunkler Erde.

      Shairi starrte entsetzt auf die am Horizont tanzenden Wirbelstürme, die abgestorbenen Pflanzen, den brackigen Untergrund. Das hier war kein lebendiges Splitterreich, es lag im Sterben.

      »Flammen des Anbeginns«, erklang die entsetzte Stimme von Rakun. »Dieser Ort ist verdammt.«

      Immer mehr Flüchtende kamen aus dem Spalt. Shairi spürte bereits, wie ihre Essenz zur Neige ging.

      »Hilf mir, den Durchgang stabil zu halten«, bat sie Rakun.

      Er nickte kurz, wenn auch widerstrebend. »So sei es.«

      Kenon schloss sich an und weitere folgten. Sie hielten den Riss offen, bis alle hindurch waren.

      »Die Katakomben stürzen ein!«, brüllte die letzte Gruppe. »Wasser!«

      Shairi zeichnete das Symbol und verschloss den Spalt. Ein Schwall schwappte herüber, dann war die Verbindung gekappt.

      Iria Kon existierte nicht länger.

      »Ich hatte auf ein wenig mehr Sonne gehofft.« Kenon zuckte nur mit den Schultern. »Aber immerhin leben wir.«

      Dankesrufe wurden laut.

      Die meisten der Anwesenden wussten, dass Shairi die Magie zur Passage in ein anderes Splitterreich niemals hätte weitergeben dürfen. Jeder, der es gesehen hatte, konnte die Magie nachvollziehen.

      »Dann sollten wir nicht länger in dieser Einöde stehen.« Rakun deutete an die Stelle, an der der Spalt gewesen war. »Öffne einen weiteren Durchgang und bringe uns zurück. Doch auf das Festland.«

      Shairi wirkte die Magie erneut. Doch nichts geschah.

      »Was ist los?«, fragte Kenon.

      »Es funktioniert nicht.« Sie runzelte die Stirn. »Etwas verhindert, dass der Zauber manifestiert. Er zerfasert.«

      Rakun wurde bleich. »Das Reich wurde versiegelt. Auf dass niemand es verlassen kann. Wir brauchen Wachen!«

      Sofort zogen Magier einen Kreis um die Gruppe, jederzeit bereit, sie zu verteidigen.

      »Du denkst an ein Gefängnisreich?«, fragte Shairi.

      »Schlimmeres. Spürst du es denn nicht?«

      Sie lauschte in sich hinein und nickte schließlich. »Da ist etwas. Ein Hauch vom Anbeginn.«

      »Ein Rest«, beruhigte Kenon.

      »Das hier war ein Kriegsschauplatz«, stellte Rakun klar. »In der alten Zeit wurde hier eine Schlacht ausgetragen.«

      Shairi erinnerte sich daran, die Schriften studiert zu haben. Überall hatten die dunklen Heerscharen versucht, ihren Stand zu behaupten. Jedes Siegel war tausendfach mit Blut erkauft worden, und dann, endlich, hatte der Wall erschaffen werden können. In den letzten Tagen des gefallenen Königreichs.

      »Aber welches der Reiche war dieses hier.« Shairi sah sich aufmerksam um.

      »Spielt das eine Rolle?«, fragte Rakun. »Die Siegel lassen niemanden hinaus. Das wäre zu gefährlich. Sie konnten nicht zulassen, dass etwas vom Anbeginn – das lebt – in unsere Welt zurückkehrt.«

      Und so waren all jene Reiche versiegelt worden, in denen der Wall nicht wirkte.

      »Damit sind wir gefangen«, schloss Kenon, was ihn jedoch nicht zu beunruhigen schien. »Der Preis für unser Überleben.«

      »Ich bewundere dein sonniges Gemüt, mein Freund.« Rakun legte ihm die Hand auf die Schulter, drückte leicht zu. »Doch dir ist der Ernst der Situation nicht klar.«

      »Hier gab es einst ein Hochreich, nicht wahr?« Er streifte Rakuns Hand ab.

      »Es ist im Krieg gefallen, wie alle.«

      »Dann erbauen wir es eben neu.«

      Selbst СКАЧАТЬ