Die großen Western Classic 38 – Western. Frank Callahan
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Название: Die großen Western Classic 38 – Western

Автор: Frank Callahan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die großen Western Classic

isbn: 9783740962845

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СКАЧАТЬ Lider flattern, sein Kopf sinkt zur Seite. Dieser Mann wird keinen mehr verpfeifen.

      »Er ist tot«, sagt Christie, und Rankin denkt, dass es überflüssige Worte sind. »Teufel, wie ist das passiert?«

      Sie sind fünf und könnten es ihm genau sagen. Aber sie schweigen sich aus, sie wissen gar nichts. Ein Unfall, wie?

      »Ich weiß nichts«, sagt Kelly, als sie ihn in die Zange nehmen und Larabee ihn durchbohrend ansieht. »Hätte nicht viel gefehlt, dann wäre ich selbst mit in die Tiefe gegangen, Sir. Was sagen Sie, Sir, ein Racheakt? Weiß ich, wer an den Hebel für die Bremsklötze gekommen ist. Fragen Sie doch Mr Baker, der müsste es gesehen haben. Vielleicht hat einer der anderen an den Hebel gestoßen. Wir mussten ja die schweren Steine schleppen. Da kann so was vorkommen, Sir.«

      Sie wissen nichts.

      Zu Alvis kommt ein anderer Mann in die Zelle.

      Und Ashton träumt nur ein paar Nächte immer das Gleiche: Kelly macht die Bremse los und lässt den Wagen rollen. Aber danach träumt er von dem Girl, das er zuletzt in Chinese Flat hatte.

      Man vergisst hier schnell, denn die Arbeit ist hart. Der Mai geht vorbei, der Juni hält mit noch stärkerer Hitze seinen Einzug.

      Im Steinbruch lastet die Hitze wie eine Glocke über halbnackten Leibern. An der Säge stehen Harrington und Lowry. Drüben arbeitet Kelly mit Rankin zusammen. Sie treiben an der linken Wand Löcher ins Gestein.

      »Übermorgen sind wir fertig«, sagt Rankin leise zu Kelly. »Sie werden den Wagen mit den Sprengpatronen herschaffen. Am Abend stopfen wir die Löcher noch voll, Tom.«

      »Wir müssen es so einrichten, dass der Wagen ankommt, wenn wir gerade fertig sind.«

      Rankin nickt kaum merklich.

      »Es wird kurz vor Feierabend sein, ehe wir mit den Löchern fertig sind«, flüstert Rankin. »Christie meldet es dann. Sie bringen das Zeug nicht früher, verlass dich darauf. Ich wette, dass sie eins der Gespanne nehmen werden, das sonst die Wagen mit den Sträflingen ins Jail fährt. Die sparen immer. Genau das wird ihr Fehler.«

      Zwei Kisten mit Sprengpatronen müssen hergeschafft werden. Im Jail werden sie sich sagen, dass es unsinnig ist, noch ein Gespann dafür zu brauchen, wenn doch zwei hier oben sind für die beiden Wagen. Also wird man das eine Gespann nehmen, um anschließend im leeren Wagen die Gefangenen nach Hause zu fahren.

      »Und wer wird fahren?«, will Kelly wissen. »Wer von ihnen darf an Sprengstoff heran?«

      »Larabee.«

      »Ausgerechnet der? Kann es denn kein anderer machen?«

      »Nicht bei Sprengstoff, Tom, wirst es sehen.«

      »He, arbeitet ihr oder macht ihr Pause?«, brüllt Christie von unten herauf. »Los, macht voran! Übermorgen Abend werden die Löcher gestopft, das wisst ihr, also beeilt euch gefälligst.«

      Kelly hebt den Hammer, schlägt zu, während Rankin den Bohrer langsam dreht.

      »Du, Henry, und wenn wir nicht hinkommen?«

      Rankin grinst spöttisch.

      »Mir fällt die Werkzeugkiste runter, wenn alles andere nicht hilft«, sagt er zischelnd. »Ich wette mit dir um meinen Beuteanteil, ehe sich ein Aufseher bückt, um die Werkzeuge zu suchen, treibt er uns mit tausend Flüchen zwischen die Steine.«

      Er hat recht, denkt Kelly, ein Aufseher und Werkzeug aufheben? Eher sterben die hochmütigen Burschen.

      Nur kurz blickt er auf die Steine, das Ende des Gerüstes mit der Leiter. Das Gerüst reckt sich dicht neben den Steinen an der Wand hoch. Die Felsbrocken liegen in einem derartigen Durcheinander, dass das Werkzeug sonst wohin fallen kann. Zwischen den Steinen aber muss man lange suchen. Und kein Aufseher wird einem dabei helfen.

      *

      An den Steinen, hinter denen einmal »Ratte« Kenton gekauert und Rankins Versteckspiel beobachtet hat, bringt Charles Morris den Karren zum Stehen. Dann steigt er ab, und jeder wird glauben, dass er nur mal austreten muss.

      Tom Kelly wirft das letzte Werkzeug in die Kiste. Nur noch die Stopfstange bleibt auf dem Gerüst liegen.

      »He, fertig?«, fragt Christie von unten. »Dann macht, dass ihr herunterkommt.«

      Rankin schultert die Kiste. Er lässt Kelly zuerst absteigen. Dann ist Tom unten, blickt abwartend nach oben und wischt sich zweimal über das Gesicht. Es ist das Zeichen für Rankin, dass die Leiter steil genug steht.

      Langsam setzt Rankin die Werkzeugkiste ab. Danach steigt er vorsichtig auf die Leiter, nimmt die Kiste, zieht sie heran und wuchtet sie auf die linke Schulter. Er steigt Sprosse für Sprosse tiefer, blickt einmal auf den Geröllhaufen rechts und dreht sich, als er noch fünf Schritte über dem Boden ist, über die linke Schulter nach außen.

      In der nächsten Sekunde hört er über sich das typische Klopfen. Die Holme der Leiter haben sich vom Gerüst entfernt, sind aber noch einmal zurückgeschlagen. Nur ein winziges Neigen von Rankins Oberkörper. Dann gibt es keinen festen Stand für die Leiter mehr.

      Unten steht Kelly, schreit auf, macht einen Satz auf die Leiter zu und versucht sie noch zu halten. Obwohl er an die Holme packt, stößt er sie nicht nach vorn, sondern zieht sie nach außen. Dabei ruft er: »Mr Christie, schnell!«

      Zu spät. Die Leiter kippt, und Rankin brüllt lauthals.

      Aus vierzig Schritten Entfernung, im Rücken von Darwin, beobachtet Happy Jack Harrington jede Phase des Falls von Rankin. Genau richtig, denkt Happy Jack Harrington zufrieden, als Rankins linke Faust die Kiste im Bogen wegschleudert.

      Rankin stößt sich ab. Er fällt auf den Geröllhaufen, bleibt liegen und hört neben sich das Sausen, mit dem die Leiter kommt.

      »Mensch!«, zischt Lowry. »Mensch!«

      Natürlich hat Kelly die Leiter nicht halten können. Er ist von ihr zu Boden gerissen worden und steht nun fluchend wieder auf.

      »Diese Tölpel!«, knurrt Darwin wütend. »Das hätte verdammt mit einem Beinbruch enden können. He, Christie, ist was passiert?«

      Es scheint nichts passiert zu sein, denn Rankin stemmt sich hoch. Aber als er gehen will, knickt er ein und bleibt auf den Knien liegen.

      »Mein Bein. Verdammt, die Leiter, das Dreckding!«, jammert Rankin.

      Er kommt erneut hoch, kann nun, wenn auch humpelnd, gehen und starrt Christie verstört an. Der baut sich vor ihm auf, deutet auf die Felsblöcke, zwischen denen die Kiste verschwunden ist, und sagt zornig: »Ihr verdammten Trottel, könnt ihr nicht aufpassen? Was, zum Teufel, geht mich dein Bein an, Rankin? Vorwärts, holt die Kiste her! Das Ding war ja offen, Kelly.«

      »War sie offen?«, fragt Kelly und reibt sich den Ellbogen. »He, Rankin, war sie wirklich offen?«

      »Weiß ich das? Ich hab’s klirren gehört, also muss sie offen gewesen sein. Kelly, du Idiot, du hast eingepackt. Kannst du sie nicht zumachen, du Affe?«

      »Nenn mich nicht Affe!«, brüllt Kelly los. »Ich sage dir, ich habe sie zugemacht.«

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