Der Frosch mit der Maske. Edgar Wallace
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Название: Der Frosch mit der Maske

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Große verfilmte Geschichten

isbn: 9783955012199

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СКАЧАТЬ wovon die beiden Leute einen Tag lang leben, könnte ein gesundes Kind bei einer einzigen Mahlzeit verzehren.«

      Elk kehrte niedergeschlagen nach dem Westen der Stadt zurück. Er beschloß, sich mit der Angelegenheit weiter zu befassen.

      Doch schien es ihm für den Moment angebrachter, alle seine Kräfte auf diese interessante junge Dame, Fräulein Lola Bassano, zu konzentrieren. In einer jener modernen Straßen, die von Cavendish Square auslaufen, gibt es eine Reihe Appartements, die nur von reichen Mietern bewohnt werden. Die Miete ist auch für jenes exklusive Viertel ganz besonders hoch bemessen, und Elk, den man nicht leicht zu überraschen vermochte, war ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht, als er sah, daß Lola Bassano in diesem luxuriösen Gebäude eine Flucht von Zimmern innehatte.

      Der Liftboy, dem Elk mit reichlicher Berechtigung ein wenig verdächtig vorkam, berichtete ihm, daß Fräulein Bassano im dritten Stock wohne.

      »Wie lange wohnt sie hier?« fragte Elk.

      »Das geht Sie nichts an«, antwortete der Liftboy, »dort ist der Eingang für Lieferanten.«

      Beim Anblick von Elks Dienstmarke wurde er jedoch sofort höflicher und mitteilsamer.

      »Sie wohnt seit zwei Monaten hier«, sagte er. »Und um Ihnen die Wahrheit zu sagen, es hat mich oft gewundert, daß sie die Wohnung im Caverley-Haus bekommen hat. Wie ich gehört habe, hat sie einmal einen Spielklub in der Germynstraße gehabt. Sie sind doch nicht gekommen, um sie zu verhaften?« fragte er ängstlich. »Das wäre ein schönes Renommee für Caverley -Haus.«

      »Ich mache nur einen freundschaftlichen Besuch«, sagte Elk. Der Liftboy trat aus dem Aufzug und wies nach einer der beiden glatten Mahagonitüren, die auf den Flur mündeten.

      »Die andere Wohnung gehört einem amerikanischen Millionär.«

      Elk war im Begriff zu antworten, als der Liftboy zur Tür ging und auf eines der polierten Paneele deutete. »Das ist doch sonderbar –«, sagte er. »Da, schauen Sie einmal her.«

      Elk trat neben ihn, und mit einem Blick erfaßte und verstand er. Auf der Mahagonitafel war ein kleiner weißer Frosch sichtbar, ein genaues Stempelbild desjenigen, den er heute morgen auf Dick Gordons Fotografien gesehen hatte.

      Ein Frosch, kauernd und ein wenig schief. Er rührte mit spitzem Finger daran. Die Farbe war noch naß und blieb haften.

      Plötzlich öffnete sich die Tür, und ein Mann mittleren Alters erschien in ihrem Rahmen. Mit dem langläufigen Revolver in der Hand zielte er auf das Herz des Detektivs.

      »Halten Sie die Hände hoch!« befahl er scharf.

      Dann stockte er und starrte dem Detektiv ins Gesicht. Elk erwiderte sprachlos den Blick, denn der elegante Herr, der vor ihm stand, war der Hausierer, den er in Whitehall gesprochen hatte. Der Amerikaner gewann als erster die Selbstbeherrschung zurück, und Elk sah von neuem das Aufblitzen innerer Belustigung in seinen Augen. Er trat zurück und öffnete die Tür ganz. »Kommen Sie herein, Herr Elk«, sagte er und nickte dem verblüfften Liftboy zu. »Schon gut, Worth, ich habe mir einen kleinen Scherz mit Herrn Elk erlaubt.«

      Er schloß die Tür und ließ den Detektiv in seinen Salon eintreten. Elk beschloß, den Frosch an der Tür zum Gegenstand einer späteren Diskussion zu machen.

      »Wir sind ganz allein, Herr Elk, und Sie brauchen nicht leise zu sprechen. Darf ich Ihnen eine Zigarre anbieten?« Elk streckte mechanisch die Hand aus und wählte eine blonde Havanna.

      »Wenn ich mich nicht sehr irre, so haben wir uns schon heute morgen gesehen«, sagte er.

      »Sie täuschen sich nicht«, unterbrach ihn der andere kühl. »Wir haben uns in Whitehall getroffen, und ich habe mit Schlüsselringen hausiert. Mein Name ist Joshua Broad. Sie können mir also nicht vorwerfen, daß ich unter falschem Namen gehandelt habe.«

      Der Detektiv zündete die Zigarre an, bevor er sprach.

      »Diese Wohnung scheint sehr kostspielig zu sein«, sagte er langsam. »Und ich verstehe es, daß Sie versuchen, etwas zu verdienen. Aber es dünkt mich, daß das Hausieren mit Schlüsselringen einem Geschäftsmann nur recht armselige Verdienstmöglichkeiten bieten kann.«

      Joshua Broad nickte.

      »Es macht mir aber Spaß, Herr Elk. Ich bin eine Art von Kriminalpsychologe.« Er zündete seinerseits eine Zigarre an und machte es sich in einem tiefen, kattunüberzogenen Armsessel bequem, die gekreuzten Beine von sich streckend, ein Bild der Zufriedenheit.

      »Als Amerikaner habe ich Interesse an sozialen Problemen, und ich habe immer gefunden, daß der einzige Weg, um die Armen irgendeines Landes zu verstehen, der ist, unter ihnen zu leben.«

      Elk setzte seine Brille fester auf die Nase, und seine Blicke streiften Herrn Broads Tasche, in die der Revolver zurückgekehrt war. »Wir leben in einem ziemlich freien Lande«, sagte er.

      »Und jedermann kann hier mit Schlüsselringen hausieren, sogar wenn er im Nebenberuf Mitglied des Oberhauses wäre. Aber etwas ist hier doch verboten, Herr Broad, und das ist, ehrbaren Polizeileuten Revolver auf die Brust zu setzen!«

      Broad kicherte. »Ich bedauere, ich war ein wenig zu heftig«, sagte er. »Aber ich habe in Wahrheit mehr als eine Stunde auf jemanden gewartet, der zu mir kommen sollte. Und als ich Ihre Schritte hörte ...« Er zuckte die Achseln. »... ich bin darüber so zerknirscht, wie Sie es nur verlangen können.«

      Elks Blicke ließen nicht von ihm ab. »Ich möchte Ihnen nicht lästig werden, wenn ich Sie frage, ob Sie einen Freund erwartet haben? Ich möchte gar zu gerne den Namen des Gastes wissen.«

      »Das möchte ich auch«, sagte der andere. »Und noch eine ganze Menge von Leuten mit mir.« Er sah Elk gedankenvoll an. »Ich habe einen Mann erwartet, der jeden Grund hat, sich sehr vor mir zu fürchten. Er heißt –, nun das tut nichts zur Sache. Ich habe ihn nur einmal im Leben getroffen und sah damals sein Gesicht nicht.«

      »Aber Sie sind aneinandergeraten?« fragte Elk.

      »Keineswegs, ich benahm mich sehr gutmütig gegen ihn. Ich war nicht länger als fünf Minuten mit ihm in einem verfinsterten Raum allein, der nur von einer Laterne, die auf dem Tisch stand, erhellt wurde. Und ich glaube, daß dies alles ist, was ich Ihnen darüber erzählen kann, Herr Inspektor.«

      »Sergeant!« murrte Elk. »Es ist doch merkwürdig, wie viele Leute meinen, daß ich Inspektor wäre.«

      Eine recht unbehagliche Pause entstand. Und dann fragte Elk und wies mit dem Kopf nach dem Gang: »Verkehren Sie mit Ihren Nachbarn?«

      »Mit der Bassano und ihrem Freund? Nein! Sind Sie ihretwegen da?« Elk schüttelte den Kopf.

      »Ich wollte nur einen freundschaftlichen Besuch machen«, sagte er. »Ich bin gerade aus Ihrem Land gekommen, Herr Broad. Es ist ein schönes Land, aber es gibt dort zu große Entfernungen für mich.« Er studierte noch eine ganze Weile das Teppichmuster, dann sagte er: »Ich hätte Ihren Freund von Herzen gerne kennengelernt. Ist er vielleicht auch Amerikaner?«

      Broad schüttelte den Kopf. Als er Elk hinausbegleitete, sprachen sie beide kein Wort, und es schien fast, als ob Elk ohne guten Tag zu sagen gehen wollte, denn er schritt geistesabwesend weiter. Aber er drehte sich doch in der Tür um und lächelte trüb.

      »Ich würde mich freuen, Sie wiederzusehen, СКАЧАТЬ