Название: Die Sex-Flüsterer - verraten die Geheimnisse des Online-Datings - Das unentbehrliche Erotik-Handbuch
Автор: Steffen Hafenmayer
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
Серия: lebe.jetzt Ratgeber
isbn: 9783964770394
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Man braucht sich nicht wundern, wenn die, die sich offen präsentieren – in einer Bar oder auf einer Datingseite – viel mehr Erfolg haben.
Ebenso schwer werden es alle Männer haben, die mit offener Hose und herausragendem Schwanz an der Theke stehen. Das bringt möglicherweise viele Sexdates in Gay-Bars ein, aber eher weniger bis keine mit Frauen.
So, nun haben wir aber fast schon zu viel über Fotos gesprochen. (Das Thema wird auch im Kapitel über mehr Erfolg bei Nachrichten erörtert.) Nun gucken wir uns noch etwas intensiver an, was erfolgreiche Profiltexte ausmacht.
In einem guten Profiltext von Männern mit der Zielgruppe Frauen können und sollten Männer ruhig dezent auf ihre erotische Erfahrung hinweisen. Bitte nicht protzen oder gar den Casanova vorspielen. Aber ein Text wie beispielsweise: »Ich habe eine Beziehung hinter mir. Jetzt bin ich frei und kann mir viele schöne Dinge vorstellen«, kommt bei Frauen gut an, und zwar aus zwei Gründen: Erstens zeigt der Mann damit, dass er nicht unerfahren ist, und zweitens mögen es Frauen, wenn sie lesen, dass ein Mann Single ist, sich getrennt hat oder geschieden ist. Das steigert die Kontaktchancen deutlich. Was aber nicht bedeuten soll, dass man seinen realen Partner verleugnet. Schön ehrlich bleiben, bitte!
Gute Profiltexte für Frauen, die einen tollen Mann finden wollen, sollten einen anderen Schwerpunkt haben.
Männer bevorzugen eher die »unbeschriebenen Blätter«, also Frauen, die nicht sofort mit ihren vielfältigen erotischen Erfahrungen oder mit diversen Ex-Liebhabern auftrumpfen. So etwas wollen die meisten Männer nicht unter die Nase gehalten bekommen. Jedenfalls dann nicht, wenn man mehr als einen One-Night-Stand sucht.
Die Textlänge ist übrigens nicht unwichtig. Wortreiche Profiltexte haben weniger Chancen als kurz gefasste. Ungefähr 150 bis maximal 200 Wörter sind absolut ausreichend. Also das Profil nicht zu knapp und nicht zu ausufernd betexten.
Beschreibe dich selbstbewusst, aber schneide nicht auf. Wer sich selbstbewusst beschreibt, bekommt fast 25 Prozent mehr Nachrichten als jemand, der in seiner Selbstbeschreibung entweder sehr zurückhaltend ist oder als Angeber wahrgenommen wird.
Aggressive Texte (»hier sind doch nur Spinner«) oder selbstmitleidige Ergüsse (»mich mag niemand«) kommen überhaupt nicht gut an, wie Wissenschaftler festgestellt haben. Aber nicht nur die. Jeder von uns macht doch die Erfahrung, dass im täglichen Leben aggressive Menschen und Leute, die schlecht drauf sind oder in Selbstmitleid zerfließen, nicht unbedingt unsere Wunschpartner sind. Warum sollte das online anders sein?
Lustige und fröhliche Smileys bringen hingegen ungeahnte Zustimmung. So können die kleinen, aber netten Stimmungsmacher ein Profil sympathisch wirken lassen. Also sollte man sie nutzen – in Maßen. Sie können gute Laune verbreiten und als Eisbrecher wirken.
Überhaupt kommen Freundlichkeit, Heiterkeit und Lockerheit immer sehr gut an, offline genauso wie online. Man sollte also nicht meinen, auf Datingseiten würden bei der Kontaktsuche andere Regeln gelten als im realen Leben. Es sind doch hier wie da echte Menschen, die darauf hoffen, auf andere echte Menschen zu treffen.
Warum mit der ersten Nachricht schon alles vorbei sein kann
Schreiben ist leicht.
Man muss nur die falschen Wörter weglassen.
(Mark Twain)
Eddy und Asha führen seit einigen Jahren eine offene Beziehung. Mal zusammen, mal getrennt voneinander suchen sie auf Casual-Dating-Seiten wie POPPEN.de nach sexuellen Abenteuern. Das Problem: Während Asha oft großen Erfolg in der Männerwelt hat und sich vor Date-Anfragen und heißen Flirts gar nicht retten kann, sieht es für Eddy eher mau aus. Ein Match gelingt ihm nur selten – und wenn, dann kommt es zu keinem echten Treffen. Nach ein paar Chatkontakten ist meist schon alles vorbei. Aus Frust wollte er sein Datingprofil bereits ganz löschen, hatte die Rechnung aber nicht mit seiner Freundin Asha gemacht. An einem Abend schnappte sie sich nämlich das Mobiltelefon ihres Partners, übernahm kurzerhand sein Profil und verschickte höchstselbst Nachrichten an Frauenprofile, mit denen Eddy zuvor geschrieben hatte. Und siehe da: In nur einer halben Stunde machte sie tatsächlich zwei Dates aus. Wie hatte sie das angestellt?
Eddys bisherige Absagen ließen sich offenbar weniger auf seine amateurhaften Profilfotos oder seine möglicherweise wenig überzeugende Profilbeschreibung zurückführen, als vielmehr auf die Art und Weise, wie er seine Nachrichten verfasste. Aber was hatte er in seinen bisherigen kurzen Unterhaltungen mit den Frauen konkret falsch gemacht? War er zu aufdringlich gewesen? War er zu plump oder zu oberflächlich aufgetreten?
Um seinen eigenen Auftritt beim Onlinedating besser reflektieren zu können, begann Eddy, seine Chatverläufe zu sammeln und auszuwerten. Er wollte ein für alle Mal wissen, welche Nachrichten bei Frauen gut ankamen und mit welchen Themen er an dem sehr einfachen Ziel, eine Antwort von seinem Gegenüber zu bekommen, vorbeischoss. Seine Selbststudie lieferte in der Tat einige spannende Ergebnisse. In der Regel antworteten ihm die Frauen besonders häufig, wenn seine erste Nachricht eines der folgenden Dinge enthielt (in Klammer befindet sich jeweils die prozentuale Antwortrate der Frauen):
• ein Kommentar zu den Fotos der Nutzerin (91 Prozent)
• ein Kommentar zum Profiltext der Nutzerin (88 Prozent)
• eine interessante Frage (75 Prozent)
• ein Gif (50 Prozent)
• ein Witz über ihren Nicknamen (28 Prozent)
Während ein netter Foto- oder Profilkommentar also fast immer zu einer Antwort der Frau führte, sorgten vermeintlich »lustig« gemeinte Nachrichten – wie ein Witz über ihren Nicknamen oder das Versenden eines Gifs – für deutlich weniger Rückmeldungen.
Überhaupt gilt: Möchten Männer beim Onlinedating Erfolg haben, müssen 70 bis 80 Prozent von ihnen die Art und Weise, wie sie Nachrichten verfassen, ändern. Standardnachrichten wie »Hey, Lust zu poppen?« in allen Varianten gehören zwar mit großem Abstand zu den beliebtesten Nachricht in Casual-Dating-Communitys. Doch sie sind vor allem eins: ein absolutes No-Go. Hat irgendein heterosexueller Mann schon mal eine ernst gemeinte Antwort auf diese Frage bekommen, geschweige denn mit einer solchen Nachricht wirklich ein Sex-Date ausgemacht? Gleiches gilt – wie schon erwähnt – für das Versenden von Dickpics (die liebevolle Bezeichnung für Handy-Schwanzfotos). Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau diese Nachricht öffnet, einen Schwanz sieht und denkt: »Wow! Voll nice! Mit diesem Kerl würde ich mich gern mal auf einen Drink verabreden …?«
Die amerikanische Journalistin Claire Sullivan hat in einem Selbstexperiment für das VICE Magazin mit Männern gesprochen, die ihr in Casual-Dating-Communitys anzügliche erste Nachrichten inklusive Dickpics geschickt hatten. Sie fasst ihre Erfahrungen in dem Artikel wie folgt zusammen: »Drei Männer fragen mich nach einem Date. Einer will wissen, ob ich noch Jungfrau bin. Zwei laden mich zu einem Schäferstündchen zu sich nach Hause ein. Alle Schwanzfotos kommen von Weißen und für einige von ihnen ist es angeblich das erste Mal.« Auf ihre direkte Nachfrage »Bist du dank eines Dickpics schon mal mit einer Frau im Bett gelandet?«, fielen die Antworten der Männer eindeutig aus:
Nein. Nein. Nein. Nein. Und: Nein.
Damit wir jetzt nicht falsch verstanden werden: Erotische Bilder (auch gut gemachte Dickpics) sind beim Sex-Dating natürlich nicht grundsätzlich tabu. Auf vielen erotischen Datingseiten lassen sie sich wunderbar in »geheime Galerien« einbinden. Zu diesen »versteckten« СКАЧАТЬ