Das Nibelungenlied. Anonym
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Читать онлайн книгу Das Nibelungenlied - Anonym страница 18

Название: Das Nibelungenlied

Автор: Anonym

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 4064066118846

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СКАЧАТЬ weithin sprang; 333

       Wer ihrer Minne gehrte, der muste sonder Wank

       Drei Spiel' ihr abgewinnen, der Frauen wohlgeboren;

       Gebrach es ihm an Einem, so war das Haupt ihm verloren.

      Die Königstochter hatte das manchesmal gethan. 334

       Das erfuhr am Rheine ein Ritter wohlgethan.

       Der seine Sinne wandte auf das schöne Weib.

       Drum musten bald viel Degen verlieren Leben und Leib.

      Als einst mit seinen Leuten saß der König hehr, 335

       Ward es von allen Seiten berathen hin und her,

       Welche ihr Herr sich sollte zum Gemahl erschaun,

       Die er zum Weibe wollte und dem Land geziemte zur Fraun.

      Da sprach der Vogt vom Rheine: "Ich will an die See 336

       Hin zu Brunhilden, wie es mir ergeh.

       Um ihre Minne wag ich Leben und Leib,

       Die will ich verlieren, gewinn ich nicht sie zum Weib."

      "Das möcht ich widerrathen," sprach Siegfried wider ihn: 337

       "So grimmiger Sitte pflegt die Königin,

       Um ihre Minne werben, das kommt hoch zu stehn:

       Drum mögt ihrs wohl entrathen, auf diese Reise zu gehn."

      Da sprach der König Gunther: "Ein Weib ward noch nie 338

       So stark und kühn geboren, im Streit wollt ich sie

       Leichtlich überwinden allein mit meiner Hand."

       "Schweigt," sprach da Siegfried, "sie ist euch noch unbekannt.

      "Und wären eurer viere, die könnten nicht gedeihn 339

       Vor ihrem grimmen Zorne: drum laßt den Willen sein,

       Das rath ich euch in Treuen: entgeht ihr gern dem Tod,

       So macht um ihre Minne euch nicht vergebliche Noth."

      "Sei sie so stark sie wolle, die Reise muß ergehn 340

       Hin zu Brunhilden, mag mir was will geschehn.

       Ihrer hohen Schönheit willen gewagt muß es sein:

       Vielleicht daß Gott mir füget, daß sie uns folgt an den Rhein."

      "So will ich euch rathen," begann da Hagen, 341

       "Bittet Siegfrieden, mit euch zu tragen

       Die Last dieser Sorge; das ist der beste Rath,

       Weil er von Brunhilden so gute Kunde doch hat."

      Er sprach: "Viel edler Siegfried, willst du mir Helfer sein 342

       Zu werben um die Schöne? Thu nach der Bitte mein;

       Und gewinn ich mir zur Trauten das herrliche Weib,

       So verwag ich deinetwillen Ehre, Leben und Leib."

      Zur Antwort gab ihm Siegfried, König Siegmunds Sohn: 343

       "Ich will es thun, versprichst du die Schwester mir zum Lohn,

       Kriemhild die schöne, eine Königin hehr:

       So begehr ich keines Dankes nach meinen Arbeiten mehr."

      "Das gelob ich," sprach Gunther, "Siegfried, dir an die Hand. 344

       Und kommt die schöne Brunhild hieher in dieses Land,

       So will ich dir zum Weibe meine Schwester geben:

       So magst du mit der Schönen immer in Freuden leben."

      Des schwuren sich Eide diese Recken hehr. 345

       Da schuf es ihnen beiden viel Müh und Beschwer,

       Eh sie die Wohlgethane brachten an den Rhein.

       Es musten die Kühnen darum in großen Sorgen sein.

      Von wilden Gezwergen hab ich hören sagen, 346

       Daß sie in hohlen Bergen wohnen und Schirme tragen,

       Die heißen Tarnkappen, von wunderbarer Art;

       Wer sie am Leibe trage, der sei gar wohl darin bewahrt

      Vor Schlägen und vor Stichen; ihn mög auch Niemand sehn, 347

       So lang er drin verweile; hören doch und spähn

       Mag er nach feinem Willen, daß Niemand ihn erschaut;

       Ihm wachsen auch die Kräfte, wie uns die Märe vertraut.

      Die Tarnkappe führte Siegfried mit hindann, 348

       Die der kühne Degen mit Sorgen einst gewann

       Von einem Gezwerge mit Namen Alberich.

       Da schickten sich zur Reise Recken kühn und ritterlich.

      Wenn der starke Siegfried die Tarnkappe trug, 349

       So gewann er drinnen der Kräfte genug,

       Zwölf Männer Stärke, so wird uns gesagt.

       Er erwarb mit großen Listen diese herrliche Magd.

      Auch war so beschaffen die Nebelkappe gut, 350

       Ein Jeder mochte drinnen thun nach seinem Muth,

       Was er immer wollte, daß ihn doch Niemand sah.

       Damit gewann er Brunhild, durch die ihm bald viel Leid geschah.

      "Nun sage mir, Siegfried, eh unsre Fahrt gescheh, 351

       Wie wir mit vollen Ehren kommen über See?

       Sollen wir Ritter führen in Brunhildens Land?

       Dreißigtausend Degen die werden eilends besandt."

      "Wie viel wir Volkes führten," sprach Siegfried wider ihn, 352

       "So grimmiger Sitte pflegt die Königin,

       Das müste doch ersterben vor ihrem Uebermuth.

       Ich will euch beßer rathen, Degen ihr kühn und gut.

      "In Reckenweise fahren laßt uns zu Thal den Rhein. 353

       Die will ich euch nennen, die das sollen sein:

       Zu uns zwein noch zweie und Niemand anders mehr,

       Daß wir die Frau erwerben, was auch geschehe nachher.

      "Der СКАЧАТЬ