Leni Behrendt Staffel 6 – Liebesroman. Leni Behrendt
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Название: Leni Behrendt Staffel 6 – Liebesroman

Автор: Leni Behrendt

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Leni Behrendt

isbn: 9783740916930

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СКАЧАТЬ Fräulein.«

      »Nun, das ›gnädige‹ wollen wir lassen. Ich bin Frauke Gortz, das ist Fräulein Hulda Selk und das Fräulein Ortrun Danz. Ich telefoniere jetzt und gebe dann Bescheid, was ich ausgerichtet habe.«

      In der jetzt so schmucken Diele ging sie zum Telefon, wählte die Nummer und hörte gleich darauf eine Männerstimme:

      »Hier Schloß Swidbörn.«

      »Herr Baron persönlich?«

      »Nein. Es spricht der Diener Niklas.«

      »Danke. Könnte ich den Herrn Baron sprechen?«

      »Dann müßte ich um den Namen bitten und worum es geht.«

      »Es geht um die Baroneß, die sich augenblicklich in meinem Haus befindet – im Haus im grünen Grund.«

      »Die Baroneß – o mein Gott!« kam es gepreßt vom andern Ende. »Bitte, sich einen Moment zu gedulden, gnädiges Fräulein. Ich sage dem Herrn Baron sofort Bescheid.«

      Einige Minuten später sprach dann eine sonore, herrische Stimme:

      »Swidbörn. Wie mir mein Diener sagte, befindet sich meine Schwester in Ihrem Hause, gnädiges Fräulein?«

      »Ganz recht, Herr Baron.«

      »Aber wie kommt die Kleine ausgerechnet zu Ihnen, Sie sind ihr doch ganz fremd.«

      »Sie lief in ihrer Angst und Not zu Bertchen und Michel, falls die beiden Ihnen ein Begriff sind.«

      »Doch, natürlich. Aber so bekannt sind sie meiner Schwester nun auch wieder nicht, als daß diese bei ihnen Schutz suchen könnte. Da gibt es hier doch die Gutsbeamtenfamilien, die ihr viel vertrauter sind. Also muß die Kleine in ihrer Verstörtheit das Köpfchen verloren haben. Und wie kam sie zu Ihnen, gnädiges Fräulein?«

      »Bertchen brachte sie mir und meinen Lieben, weil sie in ihrer unbeholfenen Art mit dem verstörten Dinglein nichts anzufangen wußte.«

      »Eine ziemliche Zumutung, fremde Menschen zu belästigen.«

      »Bertchen ist mir nicht fremd.«

      »Aber meine Schwester ist es.«

      »Das wohl. Doch wenn ein Mensch Hilfe braucht, muß man sie ihm angedeihen lassen, ob er da fremd ist oder nicht. Oder würden Sie einem solchen Menschen Ihre Hilfe verweigern, Herr Baron?«

      »Natürlich nicht.«

      »Also! Nun kurz die Rede: Vertrauen Sie mir ihr Schwesterchen solange an, bis man in Ihrem Hause soweit ist, daß man sich um das verängstigte Kind wieder kümmern kann.«

      »Darf ich Ihr hochherziges Angebot auch wirklich annehmen, gnädiges Fräulein?«

      »Von Hochherzigkeit kann keine Rede sein, Herr Baron. Es ist weiter nichts als Menschenpflicht.«

      »Das möchte ich bezweifeln, aber…«

      »Kein aber, Herr Baron.«

      »Dann danke ich Ihnen, gnädiges Fräulein. Ich kann mich in den nächsten Tagen um das arme Kind so gar nicht kümmern und meine Getreuen auch nicht.«

      »Eben deshalb ist es bei uns gut aufgehoben. Übrigens, mein Beileid, Herr Baron.«

      »Danke, gnädiges Fräulein. Ich werde mir erlauben, wenn hier alles vorüber ist, Ihnen meinen persönlichen Dank abzustatten.«

      »Das freut mich. Ist nun alles klar?«

      »Ja. Noch mal besten Dank!«

      Damit war das Gespräch beendet, und Frauke ging zurück auf die Terrasse, wo der junge Gast ängstlich fragte:

      »War mein Bruder böse?«

      »Nein, Baroneß, nur verwundert.«

      »Hat er mir erlaubt, hierzubleiben?«

      »Ja. Und zwar für die nächsten Tage.«

      »Na sehen Sie, Baroneßchen«, fuhr Bertchen unbeholfen über das Köpfchen mit den langen blonden Zöpfen. »Es sind gute Menschen, bei denen Sie sich befinden, sehr gute Menschen. Kann ich nun gehen? Sonst trinkt mein Michel womöglich die Flasche leer, die ich im Korb fand.«

      »Denn aber schnell«, lachte Frauke, worauf Bertchen sich schleunigst in Bewegung setzte. Wie ein Wiesel lief sie durch den grünen Grund und verschwand in dem kleinen Haus.

      »So, nun wollen wir uns mal um unseren Gast kümmern«, sagte Frauke fröhlich. »Aber aber, doch nicht ein so unglückliches Gesichtchen, Baroneß!«

      »Bitte, wollen Sie mich nicht Oda nennen und die andern auch?« fragte die Kleine schüchtern.

      »Wenn Sie es wünschen, dann gern. Sie gehen doch sicher noch zur Schule, nicht wahr?«

      »Nein.«

      »Dann unterrichtet Sie eine Hauslehrerin?«

      »Auch nicht. Meine Schulzeit ist seit Ostern beendet.«

      »Wie kommt denn das?« fragte Hulda verwundert. »Sind doch höchstens vierzehn Jahre.«

      »Aber nein«, lachte es schon zaghaft in den großen blauen Augen auf. »Es machen die Zöpfe, daß man mich für jünger hält, als ich bin. Aber mein Bruder liebt sie so sehr und wünscht, daß ich sie bis achtzehn Jahre trage. Jetzt bin ich sechzehn vor einigen Tagen geworden. Und da ich in der Schule die mittlere Reife erlangt hatte, durfte ich abgehen.«

      »Taten Sie es gern?«

      »O ja, sehr gern.«

      »Das kam aus tiefstem Herzensgrund«, schmunzelte Hulda. »Ich werde mich jetzt um das Abendessen kümmern. Nein, Ortrun, bleib du hier, Frauke kann mir helfen. Damit die Kleine schneller ihre Scheu verliert«, setzte sie in der Küche erklärend hinzu. »Dich scheint sie mehr als Respektsperson zu betrachten, während sie Ortrun als ihresgleichen ansieht.

      Na ja, hätte mir auch nicht träumen lassen, daß wir so bald schon einen Gast bekommen würden – und einen so feinen noch dazu. Nur gut, daß im Haus alles in Ordnung ist. Wo wird die Kleine schlafen? Allein würde sie sich wahrscheinlich graulen, so verängstigt wie sie ist.«

      »Das nehme ich auch an. Stellen wir den Diwan aus meinem in Ortruns Zimmer, dann sind die beiden jungen Mädchen unter sich.«

      Frauke ging ins Eßzimmer und deckte den Tisch mit dem kostbaren Porzellan, das sie wie vieles andere hier in den Schränken vorgefunden hatte. Auch Silber und Tischwäsche, die verschmutzt an alle möglichen Stellen hineingestopft worden war. Mit allen anderen Sachen war es genauso. Nichts befand sich da, wo es hingehörte. Doch nun lag alles gewaschen und geordnet in Schränken und Schüben. Es war so viel, daß Frauke mit Wäsche aller Art versorgt war auf lange Zeit.

      Die verschmutzten Mahagonimöbel hatte man so lange poliert, bis sie glänzten, die Beschläge geputzt. Die Polster und Teppiche, zum Teil echte Perser, geklopft, entfleckt und mit Salmiak aufgefrischt. Kurz und gut, man СКАЧАТЬ