Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert Haensel
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel страница 18

Название: Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania

Автор: Hubert Haensel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan Neo Paket

isbn: 9783845333830

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СКАЧАТЬ Agent stieg ein, und der Chevrolet fuhr davon. Marshall sah ihm nach, bis er an einer Kreuzung abbog, über der eine Ampel mit zerschossenen Lichtern hing.

      »John«, hörte Marshall hinter seinem Rücken. »Es ... es tut mir leid. Es kommt nicht mehr vor. Versprochen! Ich ...«

      Marshall wirbelte herum. »Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, welche Sorgen ich mir um dich gemacht habe? Weißt du, was du getan hast?«

      Sid schaffte es, Johns Blick standzuhalten. »Ich habe aufgepasst. Wirklich. Ich wusste genau, wo ich hinkonnte, damit mich die Druckwelle nicht erwischt.«

      »Ich rede nicht von dir!« Marshall brüllte. Er konnte nicht anders. »Hast du auch nur einen Gedanken daran verschwendet, was deine Extratour für den Shelter bedeutet? Wir stehen immer eine Handbreit vor dem Aus! Was, wenn dieser Agent nicht nur ein arroganter Mistkerl gewesen wäre, der sich so sehr vor uns ekelt, dass er es für unter seiner Würde hält, sich mit uns abzugeben? Was dann? Willst du zurück auf die Straße? Willst du, dass wir alle auf der Straße landen? Willst du das?«

      Sid wurde schlagartig bleich. »Daran hatte ich nicht gedacht. Ich ... ich wollte einfach nur ganz nahe bei Rhodan sein, bei der STARDUST.« Er schluckte. »John ... das war dumm von mir. Richtig dumm! Aber es kommt nicht wieder vor. Ich verspreche es! Ich mache es wieder gut, ehrlich! Ich ...«

      Marshalls Pod summte, schnitt Sid das Wort ab. Marshall sah auf das Display. Sharon, die Verwalterin der Stiftung. Sharon, die ihn nie anrief, sich auf Textnachrichten beschränkte, wenn es ihr nach ihm verlangte.

      Er nahm das Gespräch an.

      Ein Gesicht erschien auf dem Display, in seiner makellosen Schönheit einem Avatar zum Verwechseln ähnlich.

      »John«, sagte Sharon. »Ich muss dich sprechen. Unter vier Augen. Kommst du?«

      7.

      Elf Stunden nach dem Aufsetzen der STARDUST auf dem Mond ging die Sonne auf.

      Es half nicht viel. Beinahe übergangslos trat an die Stelle der geisterhaften Dunkelheit eine geisterhafte Grelle, die die Lebensfeindlichkeit des Mondes gnadenlos entblößte. Die STARDUST war in einer Geröllebene niedergegangen. Steine und Felsen lagen verstreut auf einer Lage von feinem Staub, die sich als nur wenige Zentimeter tief erwiesen hatte. Mit jedem Schritt wirbelte der Mondstaub auf und senkte sich langsam im Vakuum in kerzengeraden Linien wieder. Begrenzt wurde die Ebene im Norden von einem Gebirgszug, der wie eine Wand senkrecht aufragte, im Westen und Süden von niedrigeren Felsen, die Kraterringe markierten. Im Osten verschluckte der unmöglich nahe Horizont die Ebene.

      Es war ein desolater Ort. Kein Ort für Menschen. Ein Ort, an dem das Auge die verstreuten Felsen zu Knochen umdeutete, die Knochen schließlich zu Skeletten von toten Ungeheuern.

      Es war der Ort, an dem sie sterben würden. Es sei denn, es geschah ein Wunder.

      Keiner der Männer der STARDUST glaubte an Wunder, aber dennoch arbeiteten sie wie Besessene daran, eines zu bewirken.

      Bull versuchte sich an den Rechnern der STARDUST. Er hatte die Verkleidungen im Cockpit entfernt und saß inmitten eines Gewirrs von Kabeln und Bauteilen und fluchte unentwegt. Es roch verschmort.

      Flipper tat, was ihm als Nutzlastspezialisten natürlicherweise zukam: Er nahm sich der Ladung der STARDUST an. Flipper öffnete die Klappen der Nutzlastbucht und warf alles, was er für entbehrlich hielt, auf einen Haufen vor dem Schiff, der bald Mannshöhe erreichte. Mithilfe des Krans setzte er das Kettenfahrzeug auf dem Mondboden ab. Ein heikles Manöver, bei dem das senkrecht stehende Schiff Gefahr lief zu kippen. Flipper meisterte es mit Bravour. Als Nächstes folgte das mobile Lazarett. Als der Nutzlastspezialist alle Aufgaben erledigt hatte, die ihm in den Sinn kamen, begann er zu langen Spaziergängen in der Mondlandschaft aufzubrechen. Manoli begleitete ihn. Der Bordarzt und Rhodan erkannten, was Flipper zuverlässig in seinem Herzen verborgen glaubte: seine übermächtige Sehnsucht nach Beth, die in diesem Augenblick auf der Welt, die sie hinter sich gelassen hatten, sterben mochte. An einem Ort, der nur geringfügig weniger lebensfeindlich war als der Mond. Flipper würde sie nie wiedersehen. Was konnte näher liegen als der Gedanke, sich mit ihr im Tod zu vereinen?

      Manoli sorgte dafür, dass es beim Gedanken blieb.

      Rhodan half Bull bei seinen Reparaturversuchen, hielt ihm die Werkzeuge hin und gab dem Freund jemanden, der sich seine Flüche anhörte. Von Zeit zu Zeit folgte er Flippers Vorbild, legte den Raumanzug an, kletterte die Leiter hinab, die von der Schleuse am Cockpit bis auf den Boden führte, und brach zu einem Spaziergang auf. Rhodan genoss die Leichtigkeit seiner Schritte in der niedrigen Schwerkraft des Mondes und hoffte, dass sich mit ihr auch eine Leichtigkeit der Gedanken einstellte.

      Er dachte an Pounder. Er kannte den alten Knochen seit über einem Jahrzehnt. Er, Rhodan, war sein Ziehkind. Pounder hatte er es zu verdanken, dass er Astronaut geworden war. Pounder war es gewesen, der ihn gefördert hatte, nein, gefordert hatte. Der alte Knochen hatte ihm Türen geöffnet. Wie er durch sie schritt, hatte er Rhodan selbst überlassen. Pounder führte durch Gesten, Erklärungen scheute er. Rhodan blieb nur, sich seinen Reim darauf zu machen. Bislang war es ihm gelungen. Rhodan glaubte zu wissen, weshalb ihn Pounder auf diese Mission geschickt hatte.

      Nur: Was hatte Pounders Bemerkung mit der Wette zu bedeuten? Er und Pounder hatten nicht gewettet, und der Flight Director der NASA war ein Mann, der niemals etwas vergaß, nicht einmal vermeintliche Kleinigkeiten. Die Bemerkung passte nicht zu ihm. Trotzdem hatte Pounder sie gemacht. Es gab nur eine Erklärung: Besondere Umstände mussten ihn zu ihr veranlasst haben. Umstände, die nicht zugelassen hatten, dass er Rhodan offen ansprach.

      Eine Warnung.

      Aber eine Warnung wovor?

      Rhodan suchte noch vergeblich nach einer Antwort, als Bulls Jubel aus den Ohrhörern dröhnte.

      Sie versammelten sich vor der STARDUST, nachdem Flipper das Kettenfahrzeug einige Meter weit in die Geröllebene hinausgefahren hatte.

      Bull hatte einen Haufen verschmorter Elektronik aus dem Cockpit mitgebracht; unnötig für seine sachliche Beweisführung, unabdingbar, um seinen Triumph auszukosten.

      »Hier, seht euch das an!« Er hielt ein Gehäuse in der Hand, in dem einmal einer der Flashspeicher der STARDUST gehaust hatte. Jetzt beherbergte er nur noch verkohlte Bauteile. »Durchgebrannt!« Er warf es zurück zum übrigen Schrott. Das Gehäuse verfehlte den Haufen, prallte vom Boden ab und stieg, sich überschlagend, in die Höhe. Viel zu hoch in der niedrigen Schwerkraft, als dass es natürlich gewirkt hätte.

      Bull stemmte die Hände in die Seiten. »Kein Wunder, dass Perry kein Glück mit der Re-Initialisierung hatte. Aschehaufen stehen nicht so leicht von den Toten auf!«

      Rhodan beugte sich vor, nahm ein verschmortes Kabel auf und wog es nachdenklich in der Hand. »Hast du eine Erklärung?«, fragte er.

      »Ja.« Bull nickte. Er legte eine Kunstpause ein, dann verkündete er: »EMP.«

      »Ein elektromagnetischer Puls?« Flipper schüttelte den Kopf. »Du bist hier der Systemadministrator, Reg, du kennst dich mit diesen Sachen besser aus als ich. Aber mir fallen gleich zwei Einwände ein.«

      »Und die wären?«

      »Erstens ist die Elektronik der STARDUST gegen elektromagnetische Pulse gehärtet. Und zweitens wirkt СКАЧАТЬ