Schwerwettersegeln. Peter Bruce
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Название: Schwerwettersegeln

Автор: Peter Bruce

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783667116475

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СКАЧАТЬ aus dem obigen Beispiel fühlt sich steif an, muss aber aufrecht gesegelt werden, um Kraft aus seinem Rigg zu schöpfen, während ein Boot mit tiefgehendem Rumpf die volle Kraft aus seinem Rigg bis hin zu hohen Krängungswinkeln nutzen kann. Auf einer breiten, leichtgewichtigen Yacht muss die Crew ihr Gewicht einsetzen, um der Krängung entgegenzuwirken und Vortriebskraft sowie Geschwindigkeit beizubehalten. Auch der Komfort an Bord hängt mit der Breite zusammen. Übermäßige Breite erzeugt mehr Platz und ein größeres Raumgefühl unter Deck, bringt aber auch ein unangenehmes schnelles Seeverhalten mit sich und reduziert den Stabilitätsumfang.

      Um Wasser davon abzuhalten von Deck aus ins Innere zu gelangen, liegt es mir nahe, den Doradelüfter zu empfehlen. Trotz seines Aussehens und der vielen Versuche daran etwas zu ändern oder zu verbessern, ist er unübertroffen, wenn es darum geht, möglichst viel Luft und möglichst wenig Wasser durchzulassen. Wird ein Doradelüfter oder ein Lüfter anderen Typs jedoch vollständig untergetaucht, wie es bei einer Kenterung der Fall ist, so kann Wasser ungehindert durchströmen. Deshalb sollten als Vorbereitung auf extreme Bedingungen alle Lüfter mit Schraubverschlussdeckeln abgedichtet werden. Der Niedergang und alle Decksöffnungen sollten auf der Mittschiffslinie liegen, um das Risiko durch einströmendes Wasser zu minimieren. Um nur kurz auf weitere Sicherheits- und Komfortaspekte einzugehen, möchte ich starke, gutplatzierte Handläufe sowie abgerundete Ecken und Kanten anführen. Die Galley sollte so angeordnet sein, dass sich der Smutje gut verkeilen oder festgurten kann und möglichst nicht dort steht, wo sich kochend heißes Essen oder Wasser über ihn ergießen kann. Wasservorräte sollten auf mehrere Tanks mit separaten Ventilen aufgeteilt sein. So verliert man nicht den gesamten Wasservorrat, wenn ein Tank undicht oder kontaminiert wird und zudem kann das Gewicht besser verteilt und die Yacht besser im Trimm gehalten werden. Auch der Wasserschlag in den Tanks wird reduziert. Bei schwerem Wetter kann Wasser über die Auspuffanlage eindringen, doch eine sorgfältige Installation kann dieses Problem reduzieren. Das Rigg muss für hohe und unvorhersehbare Belastungen bei Schwerwetter ausgelegt sein. Es hat den Anschein, dass die Riggs vieler Regattayachten nicht stark genug sind. Verbesserte Berechnungsmethoden wie die Finite-Elemente-Methode können dabei die grundlegende Berechnung der Zugkräfte an den Püttingen und der Stauchkräfte auf den Mast aufgrund des aufrichtenden Drehmoments nicht ersetzen. Die meisten Yachtkonstrukteure arbeiten mit Eulerschen-Last-Formeln, oft unter Abschätzung der Nachgiebigkeit an den Endpunkten und Sicherheitsfaktoren nach eigenen Erfahrungswerten. Solche Abschätzungen fallen unterschiedlich aus, müssen aber für unerwartet harte Bedingungen bei Schwerwetter großzügig bemessen sein.

      Riggtyp und Takelung werden oft von persönlichen Vorlieben bestimmt. In besonders schwerem Wetter können zwei unabhängig voneinander verstagte Masten vorteilhaft sein. Starke Sturmsegel und Vorrichtungen, um sie schnell und einfach zu setzen, sind auf einer gut ausgestatteten Hochseeyacht unverzichtbar. Sturmsegel sollten nicht zu groß sein. Das Trysegel sollte maximal ein Drittel der Fläche des Großsegels haben und die Fläche der Sturmfock sollte fünf Prozent der Vorstagslänge zum Quadrat nicht übersteigen. Wie groß die Segelfläche einer Yacht im Verhältnis zu ihrer Stabilität ausfällt, hängt meist vom Segelrevier ab und wird mehr vom Komfortanspruch als von der Sicherheit bestimmt. Die Segelfläche kann jederzeit durch Reffen verkleinert werden, aber bei einem großzügig bemessenen Rigg muss das frühzeitig und oft erfolgen oder es muss eine unangenehm starke Krängung in Kauf genommen werden. Die oben genannten Größen für Sturmsegel liegen sehr nah an den Vorschriften von World Sailing (früher ISAF), die zwar für Regattayachten gedacht sind, aber sehr gut und vernünftig ausgelegt sind. Ich empfehle jedem, der auf Hoher See segelt, diese Vorschriften genau zu studieren und einzuhalten.

      In Bezug auf Rumpfformen habe ich das Verhältnis der Breite zur Rumpfhöhe angesprochen. Es gibt noch weitere, nicht ganz so entscheidende, aber dennoch wichtige Faktoren. Dazu zählt ein gutes und leichtes Steuerverhalten. Auch im Zeitalter wissenschaftlich analytischen Yachtdesigns gibt es für intensive Studien kein lohnenderes Gebiet als Balance und Steuerverhalten. Vieles liegt noch im Unklaren, und das mag der Grund sein, warum es bei der Formgebung der Lateralfläche einschließlich Kiel und Ruder die meisten Meinungsverschiedenheiten gibt. Kursstabilität wird oft als Eigenschaft verstanden, wie gut ein Boot, das durch einen äußeren Einfluss von seinem Kurs abgelenkt wurde, von allein, also ohne Steuerimpuls, auf seinen ursprünglichen Kurs zurückschwenkt. Das könnte auch als Definition dienen, wie gut sich ein Boot selbst steuert. Viele Boote lassen sich so trimmen, dass sie unter bestimmten Umständen einen Kurs halten, aber nur wenige Boote können bei jedem Windwinkel und jeder Windstärke auf Kurs bleiben. Die auftretenden Kräfte, ihre Richtungen und Auswirkungen sowie die Eigenschaft eines Rumpfes, je nach Krängung und Geschwindigkeit zur einen oder anderen Seite zu gieren, ergeben ein hochkomplexes Gefüge. Diese Schwierigkeiten muss man akzeptieren, darf aber dennoch ein leichtes und ansprechendes Steuerverhalten fordern – keine leichte Aufgabe für einen Yachtkonstrukteur.

      Langkieler werden oft als beste Lösung genannt und wahrscheinlich sind sie es auch, sofern die Geschwindigkeit bei schwachem Wind weniger wichtig ist als die Kursstabilität und der Kiel weit nach achtern geführt ist. Der Nachteil besteht in der großen benetzten Oberfläche eines Langkiels. Bei einem solchen Kiel wirken Steuerimpulse weniger abrupt und außerdem liegt ein Großteil seiner Lateralfläche achterlich des Gewichtsschwerpunkts. Stellen Sie sich den umgekehrten Fall vor. Läge die Kielfläche vor dem Gewichtsschwerpunkt, an dem die Vortriebskraft ansetzt, und das Boot würde durch eine Welle von seinem Kurs abgebracht werden, dann wäre es so, als würde das Boot an einem Punkt gezogen, der hinter seinem Drehpunkt liegt. Je größer die Kursabweichung ausfällt, umso stärker und weiter würde es von seinem ursprünglichen Kurs abgelenkt werden. Liegt der Punkt, an dem das Boot gezogen wird, der Gewichtsschwerpunkt, jedoch vor dem Drehpunkt, dem sogenannten Lateralschwerpunkt (CLR), so ist die zum ursprünglichen Kurs rückführende Kraft umso größer, je stärker das Boot zuvor vom Kurs abgebracht wurde. Ich möchte hinzufügen, dass dieses Prinzip der Segelbalance nicht allgemein akzeptiert wird, obwohl es vielen offensichtlich erscheint.

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      Die Vorteile einer geringen benetzten Oberfläche haben zur allgemeinen Verbreitung einer in Kiel und Ruder unterteilten Lateralfläche geführt. Vergleichsweise kann dadurch dieselbe Segelleistung mit weniger Segelfläche erzielt werden, besonders bei schwachem Wind und bei Amwindkursen, bei denen die Geschwindigkeit geringer ausfällt. Die nötige Position des Ballasts bestimmt die Position eines kurzen Finnkiels, was wiederum die Position des Lateralschwerpunkts (CLR) vorgibt. Dieser Nachteil kann dadurch abgeschwächt werden, dass man freies Gewicht möglichst weit nach vorn verlagert, wodurch der Ballastkiel weiter nach achtern gebracht werden kann. Das aber hat seine Grenzen, und die beste Strategie, um den Lateralschwerpunkt nach achtern zu bringen, scheint, ein großes Ruder und einen großen Skeg zu verwenden. Diese haben die gleiche Funktion wie die Federn am Ende eines Pfeils. Die meisten neuen Boote folgen diesem Muster und weisen ein gutes Seeverhalten auf, ohne einen Verlust an Ruderkontrolle oder anderen guten seegehenden Eigenschaften, wie dem Beiliegen, einzubüßen.

      Weitere Eigenschaften, die zu einem guten Seeverhalten beitragen, sind weitgehend aufeinander abgestimmte Rumpfenden mit ausreichend Auftrieb sowie mittleres bis leichtes Deplacement (siehe Abb. 1.1 und 1.2). Beides minimiert die unvermeidbare Tendenz einer Yacht, bei zunehmender Krängung ihren Trimm zu ändern und vom Kurs abzuweichen, sodass diese Abweichung nur leicht und graduell ausfällt und man nur selten abrupt gegensteuern muss. In starkem Seegang ist ein leichtes und ansprechendes СКАЧАТЬ