G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco
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Название: G.F. Barner Staffel 2 – Western

Автор: G.F. Waco

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: G.F. Barner Staffel

isbn: 9783740912642

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СКАЧАТЬ haben wird. Er ist der beste Mann, mit dem ich jemals geritten bin. Ich glaube, ich werde heulen wie ein Kind, wenn er fortgeht, weil er nie wiederkommen wird. Dieser Mann hält sein Versprechen, das er seinem sterbenden Vater einmal gab. Joe hält jedes Versprechen.«

      »Sie glauben, er findet Sam Clinton, Sergeant?«

      »Ja«, sagte Keefer ernst. »Man hat Lattimer oft genug mit Gewalt daran hindern müssen, über die Grenze zu reiten. Das war ein harter Brocken für ihn. Jedesmal verlor sich die Spur wie eine Geisterfährte. Wir nennen die Spuren, die irgendwo verschwinden und nicht mehr auftauchen, immer so. Diesmal wird er die Geisterfährte bis an ihr Ende verfolgen und Clinton erwischen.«

      *

      Die Lichter – das ist Paso Verde, dachte Keefer und starrte auf die flimmernden kleinen Punkte weit hinten im Westen. Und wir sind in der Sierra Carrizal – den zweiten Tag schon oder einen ganzen hellen Tag lang. Ich möchte wissen, was sie dort feiern. Wenn

      Stanley Liman noch lebte, könnte er uns das sagen. Die Mexikaner haben so viele Feiertage und Feste. Und dort hinten in Paso Verde, sechzehn Meilen auf mexikanischem Gebiet, feiern sie irgend etwas.

      »Pfüüü-pfüü-uuuh!«

      Der Pfiff kam von der Senke herauf und ließ den Sergeant der US. Cavalry, der einundzwanzig Meilen weit auf mexikanischem Gebiet war und den Tag über in diesem Felsloch gesteckt hatte, auf die Beine kommen.

      Endlich Mondlicht und kein Neumond mehr, kein schwarzer Himmel mit glitzernden Sternen, der nicht genug Licht gibt. Jetzt haben wir Mondschein, Amigos, und nun geht es weiter, eh?

      »Na, Jim?«

      Sieben Mann und der Chief-Scout standen schon an den Pferden.

      »Sie müssen irgend etwas feiern«, sagte Keefer. »Joe, weißt du, was es für ein Fest sein kann?«

      »Keine Ahnung, vielleicht… Laß mich mal nachdenken.«

      Der Sergeant stieg auf, und sie ritten schweigend dem Scout nach, der sie von der Telegrafenlinie in einem Nachtritt durch die Berge und auf der Spur jenes Burschen, der auf den Mast der Telegrafenleitung geklettert war, hergeführt hatte. Alles war so gekommen, wie Lattimer es vorhergesagt hatte. Sie wunderten sich nicht mehr über seine Vorhersagen, sie vertrauten ihnen blind. Er ritt vor ihnen, hing schief im Sattel und sah stur zu Boden, bis er sich plötzlich umdrehte und zu Keefer sagte:

      »Ah, jetzt fällt’s mir ein. Es ist Juarez-Tag. Wir haben doch den einundzwanzigsten Juni, oder?«

      »Ja, Joe, stimmt genau.«

      »Ich erinnere mich«, sagte der

      Scout, »an diesem Tag ergab sich Mexiko-City Benito Juarez. Den feiern sie immer und überall. Es ist zugleich Porfirio Diaz-Tag, denn er zog damals mit seinen Rebellentruppen in die Stadt ein. Ganz Mexiko feiert, wir haben uns einen guten Tag ausgesucht.«

      »Und Clinton wird mitfeiern, was?« knirschte Amos Raiden. »Ob der Hund wirklich glaubt, daß wir dem telegrafischen Befehl aus Camp Lowell gefolgt sind und uns auf den Weg zu den Coyote Springs gemacht haben?«

      »Du kannst wetten, daß er sogar ganz sicher ist und uns fünfundvierzig Meilen von hier vermutet«, erwiderte der Scout gelassen. »Sie feiern immer die ganze Nacht durch. Ich kenne das, ich hab’s mal in Nogales erlebt.«

      Joe sah wieder zu Boden und ritt schneller. Die acht Mann folgten ihm durch einige Schluchten und an schwindelnden Abgründen der Sierra Carrizal vorbei.

      Die Geisterfährte des einen Mannes führte nach Süden.

      Wie weit reiten wir noch? grübelte Keefer. Joe, meint, es könnte nicht mehr weit sein. Der Kerl ritt ohne Pause, also kann es auch nicht weit sein, er hätte sonst sicher eine Rast eingelegt und sein Pferd und den Maulesel verschnaufen lassen.

      Wie weit noch?

      Eine halbe Stunde verstrich, eine Stunde war beinahe um, als der Chief-Scout jäh vor ihnen auf einem Hang hielt und den linken Arm hochstieß.

      »Langsam, kommt alle herauf, aber keinen Lärm!«

      Eine Minute später starrte Sergeant Keefer in das Tal inmitten der Berge hinab. Irgendwo in der Nacht knallte es ein paarmal – sehr weit entfernt im Westen.

      »Mexikaner in Paso Verde«, sagte Lattimer ruhig. »Sie feiern, und wenn sie feiern, schießen sie nach dem Mond. Na, wie gefällt euch das?«

      Bäume, dachte Keefer, viele Bäume. Und ich habe mir so sehr viele Bäume gewünscht. Olivenbäume. Oder ich bin augenkrank? Die Blätter glänzen so seidig im Nachtwind. Es ist, als schüttele jemand ein Kleid aus Seide.

      Er sah die Bäume und die Mauer und die Lichter dahinter, das weiße Haus, das große Feuer im Hof, einen Karren, zwei Wagen, einen langen Tisch und Gestalten am Feuer, über dem etwas schwebte.

      Dort unten brieten sie irgendein Tier. Der Wind trug Gitarrenklänge herauf.

      »Und er feiert auch« sagte Amos Raiden zähneknirschend. »Ist das nicht schön, Joe?«

      »Und so viele schöne Bäume«, sagte Sergeant Keefer mit einem Fauchen, als risse eine Sandviper ihr Maul auf und zischelte. »Seht doch nur die schönen Bäume und den Dachschatten des Hauses. Der fällt nach Süden. Die Bäume ziehen sich um die Hazienda. Unter Bäumen kann man gut schleichen, wie? Das Tor in der Westmauer ist geschlossen. Da ist auch der Weg nach Westen. Lassen wir die Pferde stehen, Joe?«

      »Ja, wir gehen.«

      »Ich bin noch nie so gern zu Fuß gegangen«, sagte Jack Sieber. »Ach, Leute, ich würde gern zehn Meilen gehen, wenn ich den Kerl dafür auf dem letzten Yard vor mir hätte. Hört ihr? Sie schießen wieder in Paso Yerde.«

      »Ja«, sagte Mattingly und schulterte schon sein Scharfschützengewehr. »Fällt gar nicht auf, wenn sie hier auch ein Freudenfeuer auf den Mond veranstalten, oder?«

      »Richtig«, brummte Corporal Hunter Ashley. »Nur nicht erschießen, tut mir den Gefallen, schießt sie nicht tot. Lebend ist es doch viel schöner.«

      »Fertig?«

      »Fertig!« kam es vom letzten Mann, der sein Gewehr in die Decke gerollt hatte und es wie die anderen im Arm trug. »Wir können!«

      Der Scout ging los und sah sich einmal um. Acht Mann in blauen Uniformen der Kavallerie folgten ihm. Sie waren nicht viel weniger als dreißig Meilen in ein anderes Land vorgestoßen. Und sie wußten, daß keine offizielle Geschichtsschreibung jemals auch nur einen Hinweis, geschweige denn eine Zeile über diesen Vorstoß bringen würde.

      Dort unten erklang Musik, man sang fröhlich und briet einen Ochsen am Spieß. Es war Zeit, sich zu dem Essen und der Feier einzuladen. Die »Geschenke« brachten sie mit. Sie steckten in ihren Gewehren.

      *

      »Mattingly!«

      Ein Flüstern, ein Gewisper, das im Rascheln der Olivenzweige unterging.

      »Ja?«

      Mattingly kroch auf der Mauer entlang und glitt auf das Dach neben den Scout. Unter ihm rumorten Esel oder Pferde im Stall.

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