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      Ferris Tucker enterte aufs Achterkastell. Unverwandt starrte er zu dem kleinen Eiland, das sich nicht näherte.

      „Ob wir festsitzen?“ fragte er. „Es sieht zwar so aus, als liefen wir gute Fahrt, aber in Wirklichkeit sitzen wir auf Grund, ohne daß wir es bemerkt haben, und nur die Strömung streicht an der Bordwand vorbei. Deshalb rückt das verfluchte Land auch nicht näher.“

      Hasard und Ben Brighton sahen sich betroffen an. So unrecht hatte der gute Ferris vielleicht gar nicht einmal.

      Aber wenn sie auf Grund saßen, weshalb hatte es dann niemand bemerkt?

      „Tiefe ausloten!“ befahl der Seewolf.

      Smoky warf die Lotleine über Bord. Das Bleistück versank sofort.

      „Acht Faden, zehn, fünfzehn, zwanzig“, meldete er. „Kein Grund unter dem Schiff.“

      „Verdammt! Miß auch noch auf der anderen Seite, Smoky!“

      Das Ergebnis blieb das gleiche, und damit wurde das Rätsel um die geheimnisvolle Insel noch größer. Ja, mehr noch, es wurde ihnen immer unheimlicher und mulmiger zumute. Der kleinen Insel, der sie entgegensegelten, wie sie glaubten, folgte die andere Insel in genau der gleichen Geschwindigkeit. Der Abstand veränderte sich nicht.

      Dan hockte oben im Großmars und rührte sich nicht mehr. Schluckend fragte er sich, ob vielleicht doch seine verdammte Pfeiferei an allem schuld sei.

      „Kurs Südsüdwest!“ befahl Hasard.

      Er hatte genug von diesen geheimnisvollen Inseln und wollte ihnen nicht den ganzen Tag nachsegeln. Der Teufel sollte die merkwürdigen Gebilde holen.

      Eine weitere halbe Stunde danach waren die Inseln verschwunden, als hätte es sie nie gegeben.

      Erst nach weiteren zwei Stunden tauchten sie wieder auf, verwaschene kleine Flecken, unheimlich und geheimnisvoll anzusehen im diffusen Halbdämmer einer Zone des Sargassomeeres.

      Hasard grübelte stundenlang darüber nach, doch zu einem Ergebnis gelangte er nicht. Die immer wieder weit entfernt auftauchenden Inseln nervten die Seewölfe. Sie konnten diese Gebilde nicht einordnen. Auf den Inseln schien nichts zu wachsen, keine Palmen, keine Büsche, nicht einmal eine spärliche Vegetation. Vögel ließen sich nicht auf den Eilanden nieder.

      In ihrem Kielwasser folgte der Albatros. Lautlos glitt er immer wieder hinter dem Schiff her, auf seinen Flügeln schwebend schlief er, wie Carberry immer wieder betonte.

      2.

      An Bord der „Isabella“ hatten sie jegliches Zeitgefühl verloren. Ein Besteck ließ sich nicht nehmen, die genaue Position konnte daher nicht festgestellt werden, weil es ganz einfach keinerlei Anhaltspunkte gab.

      Himmel und See hatten sich wiederum verändert. Es war nicht mehr das gleiche Wasser, das sie durchpflügten, es war auch nicht mehr der gleiche Himmel über ihnen. Es war etwas anderes, etwas, das ihnen langsam immer mehr Furcht und Grauen einflößte.

      Wie Tote auf einem Geisterschiff kamen sie sich vor, das vom Satan durch die Meere getrieben wurde.

      An die normale Bordarbeit war nicht mehr zu denken. Jeder lauerte auf das, was jeden Augenblick zweifellos passieren würde. Es mußte etwas geschehen, egal was.

      „Der Vogel ist verschwunden!“ Ed Carberrys Stimme, sonst donnernd und explosiv, hatte ihre Gewalt verloren. Seine Worte waren nicht mehr als ein heiseres Krächzen.

      „Und was hat das zu bedeuten?“ fragte der Kutscher, der mit den anderen auf der Kuhl stand. Alle hatten auf das Essen verzichtet, niemand verspürte auch nur den geringsten Appetit, und so hatte der Kutscher in der Kombüse nichts zu tun.

      „Es bedeutet, daß gleich das Unglück losbricht“, prophezeite Carberry. „Der Vogel hat es nur angekündigt, und da es gleich losgehen wird, ist er verschwunden, um sich in Sicherheit zu bringen.“

      Der Kutscher sah sich bedrückt im Kreis seiner Kameraden um, die immer wieder scheue Blicke über die Reling warfen.

      Das Wasser war schwarz wie die Nacht. Die gläsern scheinenden Wellen trieben jetzt lautlos und langsam heran. Auch sie waren pechschwarz, Dämonen gleich, die das Schiff angriffen, zuerst an ihm herumspielten und es dann in die Tiefe zogen. Und der Himmel, seltsam fahl leuchtend, war so niedrig, daß man ihn mit den Händen greifen konnte.

      Die Stimmung wurde immer drükkender. Niemand wußte, ob es Mittag, später Mittag oder Abend war. Immer wieder blickten sie zum Achterkastell mit dem Ruderhaus, zum Seewolf hin, zu Ben Brighton, die sich beide unterhielten.

      Ferris Tucker schüttelte den Kopf. Seine roten Haare leuchteten wie eine Fahne aus Kupfer, sein Gesicht war blaß.

      „Ich verstehe nicht, daß die beiden so ruhig sind“, sagte er, mit dem Daumen nach achtern deutend. „Das muß doch selbst dem Seewolf auf die Nerven gehen, zumindest aber Ben. Aber die tun fast so, als hätten wir das schönste Wetter.“

      „Denen geht es auch nicht anders als uns“, versicherte Carberry. „Nur merkt man es ihnen nicht an. Habt ihr übrigens schon mal festgestellt, aus welcher Richtung der Wind weht? Seht doch einmal in die Takelage!“

      An Deck war kein Windhauch mehr zu spüren, und doch waren die Segel schwach mit Wind gefülllt, und drängten das Schiff immer weiter vorwärts durch das schwarze Wasser. Unheimlich war das, nervenaufreibend. Woher wehte der Wind, den man nicht spürte, den man nicht hörte? Kam er aus jenem schmalen Himmelstreifen, der wie ein kleiner gelber Riß aussah?

      Die See vor der „Isabella“ ließ sich kaum noch erkennen. Sie schien in ein riesiges Tor hineinzufahren, in die Wolken, wie der alte O’Flynn schon gesagt hatte. Schon jetzt reichten die Mastspitzen bis weit in den Himmel und verschmolzen mit ihm. Der Ausguck im Großmars war nicht mehr zu sehen.

      „Dan!“ schrie der alte O’Flynn plötzlich voller Entsetzen. „Dan, melde dich!“

      Alles blieb ruhig. Es folgte keine Antwort. In den Gesichtern der Männer spiegelte sich das Grauen.

      Sie alle dachten an die Geschichte, die der Alte vorhin erzählt hatte. Von den Schiffsjungen, die als Greise wieder aus dem Großmars zurückgekehrt waren.

      „Dan!“ brüllte er noch einmal.

      „Was ist denn los?“ Die Stimme ertönte aus einer diffusen Nebelwand, die fahlgelblich schimmerte. Sie klang weit entfernt. Zu sehen war Dan immer noch nicht.

      „Junge!“ keuchte Old Flynn. „Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt. Was siehst du, Dan?“

      „Überhaupt nichts. Ich glaube, ich befinde mich irgendwo im Himmel. Ich sehe nichts mehr!“

      „Enter sofort ab!“ donnerte der Alte.

      „Ich darf den Ausguck nicht verlassen“, widersprach Dan.

      „Und ich sage dir, verdammt noch mal, du sollst sofort abentern, nur ganz kurz, dann kannst du wieder aufentern.“

      „Möchte wissen, was in den Alten gefahren ist“, nörgelte Dan vor sich hin. СКАЧАТЬ